Bin auch neu!

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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scope
Beiträge: 5
Registriert: 20. März 2009, 12:37

Bin auch neu!

Beitrag von scope »

Hallo zusammen,

nachdem ich lange Zeit als Gast durchs Forum "geschlichen" bin, möchte ich mich nun auch vorstellen. Ich bin total überrascht, wie nett und hilfreich es in diesem Forum zugeht! Kompliment! :daumenh:

Also, nun die Geschichte, die mich hierher geführt hat: Bei meiner Mutter (76) wurde letzten September ein Pankreaskarzinom diagnostiziert. Sie wurde in der Uniklinik Köln operiert (BSD, Galle, Milz und 12finger-Darm weg). Leider war es schon zu spät, so dass sich in 2 Lymphknoten Metastasen gebildet haben. Nach der OP 3 Tage Intensiv, 1 Woche Station und dann Rausschmiss. Eine Aufklärung über alles, was danach kommt, war trotz ständigen "Auf den Nerv gehen" bei allen rumlaufenden Ärzten totale Fehlanzeige. Durch einen Fehler der Sozialstation musste meine Mutter dann total geschwächt nach der OP 2 Wochen zu Hause verbringen, bis sie in die Reha fahren konnte. In Bad Neuenahr wurde sie dann wieder etwas "aufgepäppelt".

Das hielt aber leider nicht lange an, da ihr Hausarzt sie absolut im Stich ließ und nichts verschreiben wollte. Danach folgte eine lange Odyssee: Bei verschiedenen Ärzten, Diabetologen etc. bettelten wir um medizinische Versorgung, besonders mit Hausbesuchen. Seit letzter Woche !!!! haben wir nun eine Ärztin, die im Notfall auch ins Haus kommt. Meine Mutter leidet sehr oft unter Unterzuckerung, die sie nicht rechtzeitig bemerkt! Sie wird von der Caritas betreut, die Blutzucker misst, Insulin spritzt und Medikamente sortiert.

Jetzt hat sie aber zunehmend Schmerzen im Bauchbereich, war Anfang des Jahres schon mal deswegen im KH. Sie bekommt jetzt immer stärkere Morphiumtabletten. (Onkologisch wird sie regelmäßig untersucht, da ist bis jetzt Gott sei Dank kein Wachstum weiterer Tumore festgestellt worden. Chemo sollte gemacht werden, hat sie körperlich aber absolut nicht geschafft, ist nur noch Haut und Knochen!!!). Inzwischen sind die Schmerzen aber teilweise so stark, dass sie nur noch weinend im Bett liegt und nichts zu sich nimmt. Dann gibt es wieder Tage, da geht es ihr gut und sie ist fröhlich. Ist das alles normal so? Geht es Euch auch so? Dieses ständige Auf und Ab macht uns Angehörige (Mein Papa ist inzwischen stolze 85) total kaputt. Ich habe inzwischen bei jedem Telefonklingeln Angst vor schlechten Nachrichten.

Kann ihr da ein Schmerztherapeut helfen und wenn ja, wie findet man einen guten in der Nähe?

Das hat gut getan, das mal von der Seele zu reden. Über Antworten freue ich mich!

Liebe Grüße an alle

scope
Sirkka

Re: Bin auch neu!

Beitrag von Sirkka »

Hallo Scope!

Herzlich willkommen hier im Forum! Ja, du hast Recht, im Grossen und Ganzen geht es hier friedlich und nett zu! Natürlich gibt es auch kleinere Reibereien, aber ich denke, dass ist bei sovielen Menschen, denen es zusätzlich auch noch gesundheitlich manchmal schlecht geht, ganz normal!
Zu deiner Mutter, was sie da durchmacht, ist eine leidige, aber leider nicht seltene Geschichte, da die meisten "normalen" Hausärzte von der BSD sehr wenig Ahnung haben! Ich habe auch lange suchen müssen, bis ich die "Richtige" gefunden habe! Ich hoffe mit eurer seid ihr jetzt zufrieden! Wie wäre es, deine Mutter mal bei einem Spezialisten für BSD vorzustellen?
Schmerzzentren gibt es meistens an jeder grösseren Klinik! Fragt da mal nach. Ansonsten können die euch sicherlich gute Tips geben, wohin ihr euch wenden könnt! Oder fragt eure Hausärztin. Die müsste sowas doch auch wissen!
Ich habe auch Tage, an denen geht es mir echt mies und dann sind wieder Tage, da könnte ich Bäume ausreissen! Aber wenn es mir mies geht, habe ich Medikamente mit denen ich die Schmerzen ganz gut in den Griff bekomme!
Bei weiteren Fragen, löchere uns....wir beantworten sie so gut wir das als Laie aber durch Erfahrung können!

Ersteinmal Gruss Sirkka
Corinna B.
Beiträge: 732
Registriert: 18. August 2008, 18:13
Wohnort: 25704 Meldorf

Re: Bin auch neu!

Beitrag von Corinna B. »

Hallo scope, ich freue mich über deinen zweiten Satz! Ich denke das ist für alle eine Bestätigung das das Forum noch so lebt wie es gedacht war, auch wenn wir uns gelegentlich ein wenig aneinader reiben.
Ich glaube es ist am besten ihr findet für eure Mutter einen guten Schmerztherapeuten, so was muss es in Köln und Umgebung doch auch geben. Außerdem ist in Köln ein kompetenter und netter Regionalleiter, Ulrich Schmitz. Du findest ihn über das Adp-homepage Bonn unter Regionalleiter. Ich bin mir sicher der Ulli kann euch auch mit praktischem Rat weiterhelfen.
Und ansonsten - wie Sirkka schrieb - fragen!!
Zuletzt geändert von Corinna B. am 20. März 2009, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
Mit lieben Gruß
Corinna B.

Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
scope
Beiträge: 5
Registriert: 20. März 2009, 12:37

Re: Bin auch neu!

Beitrag von scope »

Danke für die netten Antworten. Leider ist meine Mutter heute wieder ins Krankenhaus eingeliefert worden mit Verdacht auf Darmverschluss. Gestern ging es ihr noch gut, aber die letzte Nacht hatte sie viel Schmerzen und musste sich heute morgen übergeben. Danach kein Essen, kein Trinken, totale Apathie.

Sie hat seit Mittwoch die Paladon-Dosis erhöht bekommen. Kann das mit der Übelkeit nicht auch damit zusammenhängen. Der Internist eben meinte, dass evtl. operiert werden müsste. Ich habe leider nicht viel Ahnung, aber bedeutet Darmverschluss nicht, dass man gar keine Verdauung mehr hat? Hoffentlich geht es ihr morgen besser und ihr bleibt die OP erspart. Ich fürchte, das überlebt sie nicht. Sie hing eben am Tropf mit Elektrolyt, Vomex und Schmerzmittel auf einmal. Als wir gingen, schlief sie tief und fest.

Drückt uns bitte die Daumen, dass das schnell wieder vorbei geht. Ich werde direkt am Montag noch mal den Onkologen von der Uniklinik Köln kontaktieren bezüglich Schmerztherapie. Trägt das die Krankenkasse?

Gute Nacht an alle!

scope
Sirkka

Re: Bin auch neu!

Beitrag von Sirkka »

Hallo!

Das tut mir sehr leid, dass es wieder schlechter geht! Sag bitte nicht, das überlebt sie nicht. Denke trotzdem positiv! Auch wenn es schwer fällt! Diesen Tropf hatte ich auch fast immer im KH! So sind die Schmerzen in Schacht gehalten, die Übelkeit ist erstmal weg und sie bekommt, weil sie nichts isst und trinkt, eben die Elektrolyte! Warte bis morgen ab und dann wird es sich zeigen, was passiert! Auch wenn sie operiert werden muss, es wird alles wieder gut....bestimmt! Wann hatte sie denn zuletzt Stuhlgang? Also ich weiss, bei meiner Omi, die hatte auch mal einen Darmverschluss, kam es nicht so plötzlich. Sie hatte schon bestimmt über eine Woche keinen Stuhlgang mehr und alles was sie gegessen hat, kam wieder oben raus! Sie kam auch ins KH und die haben das dort ohne OP wieder in den Griff bekommen! Ich weiss nicht mehr genau wie, ist schon etwas her, aber du siehst, es gibt Hoffnung dass es auch ohne OP wieder wird!
Ich jedenfalls drücke euch ganz fest die Daumen!!!

Bezüglich der Schmerztherapie, es wird von der Kasse übernommen!!!

Hoffe du hast trotzdem eine ruhige Nacht...

Gruss Sirkka
scope
Beiträge: 5
Registriert: 20. März 2009, 12:37

Re: Bin auch neu!

Beitrag von scope »

Hallo zusammen,

das sieht leider gar nicht gut aus. Meine Mama ist seit Freitag am Tropf. Sonntag morgen durfte sie zum ersten Mal essen, kam aber wieder raus. Seitdem dämmert sie nur vor sich hin. Der Onkologe und die Hausärztin, denen ich die Symptome geschildert habe, musste mir leider diese Befürchtung bestätigen. Das ist der Anfang vom Ende.
Sie hatte zwar noch Stuhlgang, aber der Körper kann einfach nicht mehr verdauen. Da sind wohl mehr Metastasen als meine Eltern jemals zugegeben haben. Jetzt beten wir nur noch für ein rasches Ende ohne zu viel Schmerzen.

Im Krankenhaus lassen sie sie leider einfach da liegen und schauen kaum nach ihr, war ja Wochenende, da lässt sich auch kein Arzt blicken. Wir versuchen jetzt, sie wenigstens auf die Palliativstation zu bekommen, damit sie besser betreut wird. Hospizplätze sind bei uns leider totale Mangelware.

Drückt uns mal die Daumen, dass es ein Ende mit Schrecken wird, kein Schrecken ohne Ende.

Ich will auch nicht, dass sie noch mehr erleiden muss.

Danke für alles.

scope
scope
Beiträge: 5
Registriert: 20. März 2009, 12:37

Leider keine gute Nachricht

Beitrag von scope »

Meine Mama ist am Freitag abend verstorben. Es gab keine Hoffnung mehr, war aber ein friedliches Hinübergehen.

Ich werde mich jetzt wieder aus dem Forum abmelden, danke allen und wünsche Euch alles, alles Gute!

scope
Corinna B.
Beiträge: 732
Registriert: 18. August 2008, 18:13
Wohnort: 25704 Meldorf

Re: Leider keine gute Nachricht

Beitrag von Corinna B. »

Hallo Scope,es ist trauig für Euch das Eure Mutter einen anderen Weg gegangen ist, aber wahrscheinlich ist das der bessere Weg. Wie Du in einem anderen Thread schon geschrieben hast - lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
Du und Deine Familie haben mein tiefstes Mitgefühl und ich wünsche Euch eine Zeit der Trauer, aber auch eine gute Zeit des wieder nach vorn schauens.
Mit lieben Gruß
Corinna B.

Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
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