Forum des AdP e.V.

Hallo Ihr,

ich bin neu in diesem Forum und möchte euch gern ein paar Fragen zu meinem Bruder stellen.
Aber erst einmal ein wenig Hintergrund zu seiner Geschichte.

Mein Bruder, 50 Jahre alt, war vor zig Jahren ein hochgradiger Alkoholiker. Vor ca. 15 Jahren schaffte er den Entzug.
Vor ca. 9 Jahren stellte man bei ihm eine chron. Pankratitis fest.
Seit dem lebt er mit dieser Krankheit mehr recht als schlecht. Seit ca. 5 Jahren ist er aufgrund dieser Erkrankung auf Rente.
Letzten Sommer mußte er mit akuten heftigen Bauchschmerzen und einer Gelbsucht ins KH, wo man feststellte, dass er mehrere Zysten hat, wovon mind. eine geplatzt ist. Man wollte ihn sofort operieren was er aber ablehnte, warum auch immer. Er versprach dem Arzt diese OP zwei Monate später machen zulassen. Was operiert werden sollte weiß ich nicht.
Zu dieser OP kam es nicht, da lt. Aussage meines Bruders sich die Werte so verbessert hätten, das eine OP nicht mehr nötig wäre.
Ich muß noch sagen, mein Bruder hat seit dem Entzug keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt, aber er raucht nicht wenig am Tag. Ich weiß, früher, also vor der Erkrankung, rauchte er 2 Packungen pro Tag. Angeblich hätte er es jetzt reduziert. Dann will ich mal auf eine Packung Zigaretten pro Tag spekulieren. Der Arzt hat ihm zig mal geraten das Rauchen auf zugeben, aber mein Bruder tut es nicht. Nun habe ich gelesen, das Rauchen schneller zum Krebs führen kann.
Jetzt hatte er wieder massive Bauchschmerzen, Bauchschmerzen hat er oft aber diesmal waren sie, wie im letzten Sommer, arg schlimm.
Er war wieder beim Arzt, was dabei rum kam weiß ich nicht.
Ich muß dazu sagen, mein Bruder schweigt sich über die Krankheit und seinen Zustand aus, keine Ahnung warum obwohl das Verhältnis zu ihm ganz gut ist. Einiges, aber auch nicht viel, erfahre ich dann über seine Frau.
Jetzt erzählte mir meine 10j. Nichte, dass "der Papa, also mein Bruder, schlimme Bauchschmerzen hat und der Arzt gesagt hätte, er hätte Kugeln oder so was ähnliches im Bauch die sich durch seinen Magen fressen. "
Ich sprach meinen Bruder sofort darauf an aber er verharmloste mal wieder alles, so wie immer.
Natürlich mache ich mir große Sorgen um meinen Bruder und deshalb habe einiges im Netz nachlesen können.
Trotzdem hätte ich da ein paar Fragen, wenn ihr gestattet.

Was könnte er haben?
Was passiert wenn eine Zyste platzt?
Wie ist die Lebenserwartung bei so einer Diagnose?

Ich danke euch schonmal ganz lieb.
Lydia

Hallo Lydia, selbst einem Arzt dürfte es schwerfallen eine Ferndiagnose zu stellen und wir sind keine Ärzte. Man kann spekulieren, sollte es aber sein lassen.
Dein Bruder will und möchte offensichtlich nicht über die Krankheit sprechen und es fällt dir schwer dieses zu akzeptieren.
Hat nicht jeder Mensch das Recht mit seiner Krankheit so umzugehen wie er es will und möchte?

Hallo Lydia,
was Corinna B. schreibt, ist unbedingt OK.
Um da irgendwie eingreifen zu können, müsstest
Du Deinen Bruder entmündigen lassen - was schwer sein wird.
Sonst sehe ich da wenig Möglichkeiten.
Er bestimmt ja im Endeffekt über sein Leben.

Hallo Corinna und Hallo Dateikommentar,

ersteinmal ganz lieben Dank für die Antworten.

selbst einem Arzt dürfte es schwerfallen eine Ferndiagnose zu stellen

Das braucht man nicht, da sie ja schon feststeht. Chron. Pankreatitis.
Was ich meinte, diese Erkrankung greift sie auch andere Organe an und wenn ja, welche und inwiefern?

Dein Bruder will und möchte offensichtlich nicht über die Krankheit sprechen und es fällt dir schwer dieses zu akzeptieren.

Das ist richtig, weil ich ihn gern habe und mir Sorgen mache. Ich kann das Gefühl, das er mir egal ist, schlecht entwickeln. Aber im Großen und Ganzen gebe ich euch ja recht und im Kopf ist es mir ja auch irgendwie klar, aber emotional.....
Ich denke mal, da habe ich ein Problem.

Hat nicht jeder Mensch das Recht mit seiner Krankheit so umzugehen wie er es will und möchte?

Absolut!

Um da irgendwie eingreifen zu können, müsstest
Du Deinen Bruder entmündigen lassen

Ich will nicht eingreifen oder etwas anderes in die Wege leiten, ich möchte nur wissen was mit ihm los ist, da er sehr leidet und ich wahrscheinlich auch.

LG Lydia

Hallo Lydia, ich kann dich sehr gut verstehen , ich weiß nicht ob Brüder immer so sind, ich weiß das einer meiner Brüder so ist und der von einer lieben Freundin auch. Schöne Zeiten wurden miteinander geteilt, leiden wollen sie alleine. Das hat auch nichts damit zu tun das dir dein Bruder gleichgültig sein soll, sondern das du den Zustand wohl oder übel akzeptieren musst.(und leidest!)
Natürlich kann aus einer chronischen Pankreatitis noch andere Erkrankungen folgen
zB Pankreaspseudozysten mit Abszessen, Milz- und Pfortaderthrombose , Verengung des Gallenganges, Pankreaskarzinom als Spätkomplikationen.
Das dein Bruder raucht ist natürlich nicht sonderlich förderlich für die Erkrankung, aber als ehemalige Raucherin muss ich sagen das ich auch erst nach meiner 1.Operation aufgehört habe zu rauchen - für 13 Jahre, dann wieder angefangen habe und seit der 2.Op. aufgehört habe.Viele unterschätzen den Suchtfaktor Nikotin.
Ich wünsche Dir die Kraft die du brauchst.

Lydia hat geschrieben:Hallo Ihr,

ich bin neu in diesem Forum und möchte euch gern ein paar Fragen zu meinem Bruder stellen.
Aber erst einmal ein wenig Hintergrund zu seiner Geschichte.

Mein Bruder, 50 Jahre alt, war vor zig Jahren ein hochgradiger Alkoholiker. Vor ca. 15 Jahren schaffte er den Entzug.
Vor ca. 9 Jahren stellte man bei ihm eine chron. Pankratitis fest.
Seit dem lebt er mit dieser Krankheit mehr recht als schlecht. Seit ca. 5 Jahren ist er aufgrund dieser Erkrankung auf Rente.
Letzten Sommer mußte er mit akuten heftigen Bauchschmerzen und einer Gelbsucht ins KH, wo man feststellte, dass er mehrere Zysten hat, wovon mind. eine geplatzt ist. Man wollte ihn sofort operieren was er aber ablehnte, warum auch immer. Er versprach dem Arzt diese OP zwei Monate später machen zulassen. Was operiert werden sollte weiß ich nicht.
Zu dieser OP kam es nicht, da lt. Aussage meines Bruders sich die Werte so verbessert hätten, das eine OP nicht mehr nötig wäre.
Ich muß noch sagen, mein Bruder hat seit dem Entzug keinen Tropfen Alkohol mehr angerührt, aber er raucht nicht wenig am Tag. Ich weiß, früher, also vor der Erkrankung, rauchte er 2 Packungen pro Tag. Angeblich hätte er es jetzt reduziert. Dann will ich mal auf eine Packung Zigaretten pro Tag spekulieren. Der Arzt hat ihm zig mal geraten das Rauchen auf zugeben, aber mein Bruder tut es nicht. Nun habe ich gelesen, das Rauchen schneller zum Krebs führen kann.
Jetzt hatte er wieder massive Bauchschmerzen, Bauchschmerzen hat er oft aber diesmal waren sie, wie im letzten Sommer, arg schlimm.
Er war wieder beim Arzt, was dabei rum kam weiß ich nicht.
Ich muß dazu sagen, mein Bruder schweigt sich über die Krankheit und seinen Zustand aus, keine Ahnung warum obwohl das Verhältnis zu ihm ganz gut ist. Einiges, aber auch nicht viel, erfahre ich dann über seine Frau.
Jetzt erzählte mir meine 10j. Nichte, dass "der Papa, also mein Bruder, schlimme Bauchschmerzen hat und der Arzt gesagt hätte, er hätte Kugeln oder so was ähnliches im Bauch die sich durch seinen Magen fressen. "
Ich sprach meinen Bruder sofort darauf an aber er verharmloste mal wieder alles, so wie immer.
Natürlich mache ich mir große Sorgen um meinen Bruder und deshalb habe einiges im Netz nachlesen können.
Trotzdem hätte ich da ein paar Fragen, wenn ihr gestattet.

Was könnte er haben?
Was passiert wenn eine Zyste platzt?
Wie ist die Lebenserwartung bei so einer Diagnose?

Ich danke euch schonmal ganz lieb.
Lydia

Hallo Lydia,
vielleicht will Dich Dein Bruder einfach schonen und empfindet Dein "Bohren" deshalb als unangenehm. Trotzdem kann ich Dich gut verstehen, denn ich spüre Deine Ohnmacht. Vielleicht wird er sich Dir gegenüber ein bisschen mehr öffnen, wenn er spürt, dass du Dich emotional etwas zurück ziehst und ihn nicht mehr so bedrängst. Versuche es einfach!

Lb. Gruß
Sternschnuppchen