Ich hab so Angst

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Kerstin2015
Beiträge: 215
Registriert: 23. August 2019, 08:43

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von Kerstin2015 »

Ich kann deinen Wunsch nach Informationen wie es einem nach einer Whipple OP ergeht verstehen. Nur denke ich das dein Mann mit seiner vorherigen OP schon ein spezieller Fall ist und es schwierig wird , konkrete Vergleiche zu ziehen...
Aber wie Dorothea schon schrieb, gibt es viele Berichte, hilfreich fand ich auch gerade die, die älteren Semesters in diesem Forum sind.
Da ich eine Whipple operierte bin,ohne das ich hinterher eine Chemo bewältigen musste ! und keine Krebszellen in Lymphknoten oder Schnittstellen gefunden wurden ,glaube ich nicht,das ich für einen Vergleich tauge.
Aber ich würde raten , all Eure Fragen aufzuschreiben und zum hoffentlich zeitnahen Gespräch in Bochum mitzunehmen....
Ich wünsche Euch viel Kraft und alles Gute
MoPee
Beiträge: 90
Registriert: 16. Oktober 2022, 23:15

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von MoPee »

Guten Morgen,

mir geht es zur Zeit richtig sch...
Ich habe in den letzten Tagen viel zu viel gelesen über die OP, über die Folgen der OP, über Fettstühle und 24 mal Stuhlgang am Tag, ständige Durchfälle, Gewichtsabnahmen ohne Ende usw.

Und dann tauchte bei mir die Frage auf, ob das speziell im Fall meines Mannes überhaupt richtig ist mit der OP.
Er muss - trotz seiner Panik im Krankenhaus - mit mehreren Wochen rechnen, wenn es überhaupt gut geht, + Reha, danach kann es ihm dann - lt. den ganzen Sachen die ich gelesen habe - schlechter gehen als jemals zuvor. Was ist, wenn er mit all den Folgen der OP und seiner Vorgeschichte irgendwann sagt "Hätte ich das doch nie machen lassen.... Es ist nicht mehr lebenswert für mich..."

Mein Mann wurde bei dem Chirugen-Termin überhaupt nicht aufgeklärt, er hat gefragt wie das nach dieser OP wäre, ein ganz normales Leben bekam er zur Antwort.
Ist das so?
Er liest selbst überhaupt nichts nach und ich habe jetzt irgendwie das Gefühl, ich lasse ihn blind in diese OP mit den ganzen Folgen reinlaufen.
Ist das so?
Oder kriege ich langsam eine Macke?

Ich überlege schon die ganze Zeit, ob es einen Plan B gibt...
Bei meinem Mann konnte ja keine Probe vom Tumor gemacht werden, durch seine Vor-OP kommt man nicht ran.
Er muss also so oder so offen gemacht werden.
Wäre es ein Plan B, wenn man dann die Probe nimmt, eine Chemotherapie dafür zusammenstellt und er damit noch eine Zeit mit einer besseren Lebensqualität hätte...
Er hat keine Metastase, könnte sich der Tumor somit verkleinern und ihm noch lebenswertere Zeit geben...
Ich weiss es einfach nicht, dreh mich im Kreis und bin schon platt, bevor es richtig los geht.

Donnerstag Bochum, ob die Zeit haben in der Sprechstunde für ein vernünftiges Gespräch und ein paar Fragen...

Ich bin so müde.

Monika
Kerstin2015
Beiträge: 215
Registriert: 23. August 2019, 08:43

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von Kerstin2015 »

Ja,durch den ganzen Stress bekommt man eine Macke,das ist schonmal klar .
Die Betroffenen , wo eine Whipple OP ohne nennenswerten Probleme abgelaufen ist,oder hinterher keine großen Probleme auftauchen haben hier kein Bedürfnis zu schreiben, weil sie mit dem Thema abgeschlossen haben....was ja auch gut ist.
Wie es bei deinem Mann wird,kann dir keiner konkret sagen.Um welche Art Tumor es sich handelt, konnte mir auch keiner vorher sagen,erst beim öffnen sieht man oft das genaue Ausmaß...und selbst da musste die Histologie abgewartet werden ....
Und nach der OP habe ich gedacht: hätte ich vorher gewusst, was auf mich zukommt,hätte ich das nicht mir machen lassen. Heute schäme ich mich fast für die Gedanken, die ich da hatte.Man muss da irgendwie durch,für was auch immer man sich entscheidet.
Ich finde es gut,dass ihr noch euern Bochum Termin habt,um hoffentlich etwas klarer sehen zu können.
Versuche ein wenig zur Ruhe zu kommen, du hast genug gelesen .Ich wünsche Euch nur das Beste...lass dich drücken!
Guzescz
Beiträge: 59
Registriert: 3. Juli 2022, 16:36

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von Guzescz »

Kerstin2015 hat geschrieben: 13. November 2022, 16:47 Ja,durch den ganzen Stress bekommt man eine Macke,das ist schonmal klar .
Die Betroffenen , wo eine Whipple OP ohne nennenswerten Probleme abgelaufen ist,oder hinterher keine großen Probleme auftauchen haben hier kein Bedürfnis zu schreiben, weil sie mit dem Thema abgeschlossen haben....was ja auch gut ist.
Wie es bei deinem Mann wird,kann dir keiner konkret sagen.Um welche Art Tumor es sich handelt, konnte mir auch keiner vorher sagen,erst beim öffnen sieht man oft das genaue Ausmaß...und selbst da musste die Histologie abgewartet werden ....
Und nach der OP habe ich gedacht: hätte ich vorher gewusst, was auf mich zukommt,hätte ich das nicht mir machen lassen. Heute schäme ich mich fast für die Gedanken, die ich da hatte.Man muss da irgendwie durch,für was auch immer man sich entscheidet.
Ich finde es gut,dass ihr noch euern Bochum Termin habt,um hoffentlich etwas klarer sehen zu können.
Versuche ein wenig zur Ruhe zu kommen, du hast genug gelesen .Ich wünsche Euch nur das Beste...lass dich drücken!
Hallo,
Meine Frau (66) ist eine Whipple Operierte ( seit Juni 22) und wurde kurz nur zur Operation kurz aufgeklärt, aber kein Arzt hat ihr gesagt, was Sie hinterher erwarten wird, mit welchen Strapazen und Einschränkungen sie leben muss und wie sich die Chemotherapie auf alles noch extrem auswirkt.
Mein Rat als pflegender Angehörige ist, jede erdenkliche Gelegenheit zu nutzen Alternativen von Spezialisten anzuhören und dann eventuell die geeignete zu wählen. Wir wurden alleine gelassen und sind mit den Nachwirkungen immer noch allein. 3 Ernährungsberater und 2 Heilpraktiker haben wir ins Boot geholt. Alle sind mit dem Umfang und den Auswirkungen an Nebenwirkungen total überfordert, weil jeder Menschen ein Unikat ist und sich hier keine allgemeine Richtlinie anwenden lässt. Nun meldet die Fachpresse schon neue Erfolge in der Erkenntnis von der Bildung von Metastasen. „Ist der Primärtumor entfernt wird auch die Bildung von Metastasen nicht absolut verhindert“ so die Erklärung. Was soll ein Kranker damit anfangen, man könnte hier langsam in den Wahnsinn getrieben werden. Deshalb mein Rat, die Spezialisten konsolidieren und die scheinbar beste Möglichkeit, für sich selbst herauszufinden. Ruhe bewahren, aber nicht die Heimtücke der Erkrankung vergessen. Meine Frau war 15 Jahre nach Mamma CA krebsfrei und nun doch dieses BSD CA mit Whipple und wieder Chemotherapie, ein halbes Jahr..
Alles Gute für Euch, bleibt optimistisch und stark. Vielleicht werden die Forscher eines Tages herausfinden, wie einfach es doch war diese Krankheit zu verhindern und zu heilen. Momentan ist meine Erfahrung haben wir weltweit diesen Weg in Ansätzen vielleicht in großen Unikliniken schon etwas gefunden, doch der große Durchbruch ist es noch nicht. Wir können zur Zeit nur zusammenstehen und das unmögliche versuchen. Liebe Grüße
ginibambini1008
Beiträge: 112
Registriert: 18. Mai 2021, 20:11

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von ginibambini1008 »

Ich denke auch, dass man das nicht pauschalisieren kann. Bei jedem ist es anders, jeder kommt anders zurecht und auch jeder Chirurg operiert anders.
Mein Mann hat zum Beispiel keinerlei Einschränkungen, war aber bei OP erst 34 Jahre alt und hatte auch nur eine Drainageoperation, ohne anschließende Chemo und das erste halbe Jahr war hart, sehr hart. (Kleinkind zuhause) aber dennoch, man weiß es nicht.
Alles Gute für euch.
Dein Mann sollte selbst entscheiden, er muss die Strapazen tragen und sein Wille, was er möchte, ist am wichtigsten. Da müssen wir leider als Familienangehörige die Zähne zusammenbeisen und gefühlt den größten Schmerz ertragen. Liebe Grüße
MoPee
Beiträge: 90
Registriert: 16. Oktober 2022, 23:15

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von MoPee »

Hallo,

vielleicht habt ihr einen Rat für mich.

Seit mein Mann Pankreatan 25.000 nimmt ging das ja mit dem Essen wieder ganz gut.

Seit 3 Tagen hat er abends - wir essen immer früh am abend warm - nach dem Essen wieder ganz extreme Bauchschmerzenn.
Ich hab keine Ahnung warum.
Wir haben schon die Enzyme berechnet und auch unterschiedliche Dinge gekocht, heute z. B. hatte ich nur eine frische Gemüsesuppe - nach dem warmen Essen die heftigen Schmerzen und später auch oft Durchfall.

Hat Jemand eine Ahnung, woran das liegen kann?

Bei Brot/Brötchen/Toast morgens und mittags hat er es nicht.

Ein bisschen blöd finde ich auch, dass das Pankreatan als Nebenwirkung auch wieder Bauchschmerzen, Durchfall etc. haben kan.. Wie soll man das den auseinander halten.
ginibambini1008
Beiträge: 112
Registriert: 18. Mai 2021, 20:11

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von ginibambini1008 »

Einige haben hier tatsächlich das Phänomen. Mein Mann gehört auch dazu, dass keinerlei Suppen vertragen werden. Warum, bleibt ein Rätsel.
MoPee
Beiträge: 90
Registriert: 16. Oktober 2022, 23:15

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von MoPee »

Okay.
Leider ist es auch bei Kartoffeln Gemüse Fleisch so
TomKay
Beiträge: 265
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von TomKay »

Wenn es sonst besser funktioniert, bin ich auch etwas ratlos. Hätte sonst wie bei mir drauf getippt, dass die BSD nicht genug Bicarbonat produziert und es damit im 12 Finger Darm noch für die Enzyme zu sauer ist, um ihre Wirkung zu entfalten. Daher nehme ich z.B. Nortase, weil das schon im Magen anfängt zu zersetzen und eben nicht Magensäure empfindlich ist wie Kreon, Pankreatan und Konsorten.

Statt Kartoffeln vielleicht Mal auf Reis wechseln. Ich glaube letztlich hilft da nur ausprobieren und ruhig etwas überdosieren, denn wenn ihr 25 Gramm Fett im Essen habt, sind 50.000 IE immer noch zu wenig. Denn das würde ja bedeuten, dass die Enzyme punktgenau jedes Fettmolekül erwischen. Das wird aber nicht der Fall sein.
3664645
Beiträge: 409
Registriert: 8. Mai 2018, 12:06

Re: Ich hab so Angst

Beitrag von 3664645 »

ginibambini1008 hat geschrieben: 14. November 2022, 20:15 Einige haben hier tatsächlich das Phänomen. Mein Mann gehört auch dazu, dass keinerlei Suppen vertragen werden. Warum, bleibt ein Rätsel.
Das ist aber nicht erstaunlich

Wenn in der Suppe zu viele Festbestandteile sind und zu wenige oder keine Enzyme vorhanden sind, dann landet automatisch der unverdauliche Teil im Darm. Der Wasseranteil verdünnt die eh schon schlecht vorhandene Verdauungssäfte erheblich.

Wenn du eine Suppe zubereitest, dann sollte sie wirklich Suppe sein oder du machst ein Püree, aber ein z.B. Fleischstück oder Gemüseteil, das mit zu viel Flüssigkeit in den enzymatisch schlecht gerüsteten Verdauungstrakt kommt, kann einfach nicht verdaut werden.

Darüber hinaus können auch Zusätze in Instant-Brühen für Unruhe sorgen.
Beste Grüße Dominik🖐️
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