Verdauung

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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NelliS
Beiträge: 2
Registriert: 24. Mai 2023, 08:46

Verdauung

Beitrag von NelliS »

Guten Tag!
Bei meiner Mutter (66) wurde im März 23 zufällig Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. Am 13.3.23 wurde sie operiert (Bauchspeicheldrüsenkopf, Stück Darm und Galle wurden entfernt. Seit dem war meine Mutter nur ein Tag Zuhause, die andere Zeit in der Uni. Zwei Blutvergiftungen, Wasser in den Lunge hat sie hinter sich.

Meine Mutter kann sehr wenig essen. Sie kam vorgestern von intensiv auf normale Station. Die Ärztin sagte, sie vermuten dass meine Mutter kopftechnisch Angst hat zu essen, wegen erbrechen, deswegen geht die Nahrung nicht weiter in den Darm. Das Erbrochene hatte grünliche Farbe. Sie wird eine Magensonde bekommen, damit die Flüssigkeit abfließen kann.

Hat noch jemand die Erfahrung gemacht? Laut der Uni ist im Bauchraum alles in Ordnung. Kann wirklich das Ganze vom Kopf kommen?

Vielen herzlichen Dank im voraus für den Erfahrungsaustausch. Für uns ist es komplett neu.
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Verdauung

Beitrag von DOKASCH »

Ich habe jetzt keine Op-Erfahrungen aber ich hatte eine sehr schwere Form der Pankreatitis als ich wieder essen durfte hatte ich keinen Appetit das Krankenhausessen war auch nicht optimal das Abendessen wird ja nachmittags schon im Kühlcontainer auf station geliefert das Brot das ich bekam abends war durchfeuchtet von der Kälte z.B.. Ich hatte große Angst vor dem Essen dass es mir übel wird und ich erbrechen muß so fing nähmlich die Pankreatitis bei mir schlagartig an. Es hat einige Zeit gebraucht bis ich ohne Angst essen konnte und habe mich eine weile sehr einseitig ernährt. Auch heute gibt es ein gericht das ich nur bedingt essen kann denn nach dem hat es damals angefangen. Der Kopf kann schon beeinflussen. Vielleicht könnt ihr von zuhause essen mitbringen ( leichte kost ) das sie früher gerne gegessen hat. Und es gehen am Anfang wirklich nur kleine Portionen aber halt öfters am Tag.
Dorothea
Frau2023
Beiträge: 48
Registriert: 15. April 2023, 22:23

Re: Verdauung

Beitrag von Frau2023 »

NelliS hat geschrieben: 24. Mai 2023, 08:58 Seit dem war meine Mutter nur ein Tag Zuhause, die andere Zeit in der Uni. Zwei Blutvergiftungen, Wasser in den Lunge hat sie hinter sich.
Hallo Nelli,

dass kommt mir alles sehr bekannt vor. Ich habe dir eine PN geschrieben. Ich bin auch noch nicht lange hier aber habe gemerkt dass die PNs manchmal ewig im „Ausgang“ hängen bevor sie im „gesendet“ landen. Vielleicht hilft dir unsere Erfahrung ja weiter.

Zu dem „grünen Erbrochenen“ wenn es so grüngelb war spricht es dafür dass es die Gallenflüssigkeit war. Auch wenn die Gallenblase raus ist bildet die Leber die Gallenflüssigkeit. Dass ist schon mal ein gutes Zeichen. Bei vielen dauert es sehr lange bevor der „ungenutzte“ Magen Darm Trakt wieder in Gang kommt. Und wenn sie eine Blutvergiftung hatte hat sie sicher auch Antibiose über die Vene bekommen. Das ist ein rechter Bretterknaller, die meisten bekommen Tazobac/Piperacilin, danach ist auch die gesamte Darmflora „tot“. Also spricht grünes erbrochenes erstmal „nur“ für einen leeren Magen. Hatte sie garkeine Magensonde nach der OP bzw wieso hat sie die nicht mehr wenn es mit dem Essen nicht klappt?

Trinkt sie diese elenden „Fresubin“ Drinks?

Viele Grüsse
Frau2023
Beiträge: 48
Registriert: 15. April 2023, 22:23

Re: Verdauung

Beitrag von Frau2023 »

Noch was vergessen…
NelliS hat geschrieben: 24. Mai 2023, 08:58 Die Ärztin sagte, sie vermuten dass meine Mutter kopftechnisch Angst hat zu essen, wegen erbrechen, deswegen geht die Nahrung nicht weiter in den Darm.
Also Angst vor Essen und Erbrechen gibt es natürlich. Allerdings halte ich es für eher unmöglich dass aus psychischen Gründen die Passage der Nahrung in den Darm gestört sein kann. Wie will die Ärztin dass denn medizinisch begründen? Der Magen kann ja nicht sagen „oh oh da kommt Nahrung ich mache jetzt mal dicht“… dass kann meines medizinischen Wissensstandes nicht sein.
NelliS
Beiträge: 2
Registriert: 24. Mai 2023, 08:46

Re: Verdauung

Beitrag von NelliS »

Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Sie hatte nach OP keine Sonde über Nase gebraucht. Diese hat sie erst nach der 5 Intensiv Station für ca. 1 Woche benötigt, weil sie erbrochen hatte. Das war ca. vor drei Wochen.
Letzte Woche wurde Mutti Heim gebracht aber nach 5 Stunden stieg das Fieber und am nächsten Tag kam sie mit lebensbedrohlicher Blutvergiftung durch Krankenhauskeim wieder in die Uni. Jetzt eine Woche später ist Mutter auf normale Station gekommen und isst kaum + seit gestern erbrechen.
Wir bringen seit drei Monaten Abendessen von Zuhause mit, Suppen meistens, was sie sonst gerne gegessen hat. Brot, Wurst, Fleisch, Käse das kann sie gar nicht sehen aktuell.

Sie bekommt noch Antibiotika, weil der Keim im ganzen Körper war.

Morgen wird Magenspiegelung gemacht.

Welche Medikamente noch dabei sind, weiß ich nicht, es sind auf jeden Fall sehr viele
Wuermsee
Beiträge: 73
Registriert: 4. Januar 2021, 20:40

Re: Verdauung

Beitrag von Wuermsee »

Ich kann nur soviel sagen. Bei mir war es nach der gleichen OP eine Herausforderung eine halbe Reiswaffel zu essen. Heute kaum vorstellbar war aber so.

War die OP Pylorus erhaltend oder nicht? Das kann einen Einfluss haben zu Beginn sofern der Pförtner noch drin ist denn die nervliche Ansteuerung ist ja nun gestört.

Bei mir kam der Pylorus auch raus hat es trotzdem nicht besser gemacht.

Grüße Felix
Wuermsee
Beiträge: 73
Registriert: 4. Januar 2021, 20:40

Re: Verdauung

Beitrag von Wuermsee »

NelliS hat geschrieben: 24. Mai 2023, 18:10 Vielen Dank für die Rückmeldungen.

Wir bringen seit drei Monaten Abendessen von Zuhause mit, Suppen meistens, was sie sonst gerne gegessen hat. Brot, Wurst, Fleisch, Käse das kann sie gar nicht sehen aktuell.
Auch das kommt mir bekannt vor. Offen gesprochen meiner Meinung nach hat in einem „Gesundwerdhaus“ das dämliche deutsche Brot mit der Presswurst und fettigem Käse nichts verloren.

Suppen sind gut wobei hier halt die Nahrung verwässert in Bezug auf Wirksamkeit von den Enzymen. Was mir geholfen hat war etwas Griesbrei mit Apfelmuss oder ganz dünne Suppennudeln pur und so weiter.

Warum schreibe ich so drastisch in Bezug auf das „Abendbrot“. Ich war wegen akuter Blutung mit HB-Abfall auf 6 in Spanien im Krankenhaus. Abends gab es ein kleines Doradenfilet, etwas Gemüse und eine kleine Scheibe Weisbrot, nicht zu vergessen natürlich die separate Mini Flasche Olivenöl. Das ganze dann um 20:30 Uhr.

Letzte Woche war ich mal wieder daheim im Krankenhaus, Abendessen kam 16:30 Uhr und „gesund“ ist relativ.

Das regt zum Nachdenken an …
DOKASCH
Beiträge: 340
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Verdauung

Beitrag von DOKASCH »

Es ist nicht nur das Brot überhaupt das Essen das leichte Vollkost sein solte oft nicht essbar da man ja keinen Appetitt hat . Mir hat wirklich wie ich schon manchmal schrieb ein Kurzurlaub im Süden mit wie Wüermsee schon schrieb grgrillte Dorade und etwas reis. Aber das war auch schon 12 Wochen später.
Dorothea
Ralph251
Beiträge: 12
Registriert: 16. April 2023, 17:21

Re: Verdauung

Beitrag von Ralph251 »

Ich hatte nach der Whipple-OP erst einmal keine Probleme. Hatte allerdings auch von Beginn an eine Magen7Nasensonde, die nach 4 oder 5 Tagen erst entfernt wurde. Zunächst habe ich auch nur Brühe bekommen und den Brei über die Vene. Das war alles nicht easy aber es hat mich ernährt. Ab ungefähr Tag drei konnte ich Rührei und Brot sowie Joghurt zu mir nehmen. Ich habe alles gegessen, auf das ich Appetit hatte. Ich glaube das ist sehr hilfreich. Dann musste ich wegen eines multiresistentm Keim Antibiotika nehmen. Danach ließ der Appetit sehr deutlich nach und ich wurde nahezu ausschließlich mit dem Brei über die Vene ernährt.
Inszwischen geht es mir gut.
Vielleicht noch zur Info: ich, männlich, 63 J und gute Besserung
Gruß Ralph
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