Viele Untersuchungen aber kein Befund - was kann ich weiter tun?

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Keksdose
Beiträge: 3
Registriert: 6. März 2024, 18:58

Viele Untersuchungen aber kein Befund - was kann ich weiter tun?

Beitrag von Keksdose »

Moin,

ich hab vor ein paar Monaten schonmal gepostet. Inzwischen hab ich aber eine ganze Menge Untersuchungen hinter mir, die aber allesamt keinen Befund geliefert haben.

Kurz zu mir: 33, nie geraucht, kaum Alkoholkonsum (inzwischen gar nicht mehr), leider übergewichtig (117 kg bei 1.90 m) und jahrelang unter extremen Stress. Seit Oktober unspezifische Probleme, seit November immer wieder Übelkeit und brennen mittig im Bauch etwa 5 cm oberhalb des Bauchnabels. Seit Februar dauerndes Aufstoßen und Schmerzen unterhalb/im Bereich der linken Schulter. Teilweise auch an der linken Flanke oder unterhalb des linken Rippenbogens (da dann eher ein Druckgefühl, bzw als ob jemand mit der Hand in die Seite kneift). Verdauung macht irgendwie Probleme, ohne dass das wirklich konstant ist. Ein Zusammenhang zwischen Essen und den Problemen konnte ich bisher auch nicht finden. Medikamente (Bruscopan, Paracetamol, Ibuprofen und diverse Magensachen wie Lefax, Heileider oder Gaviscon haben auch kaum eine Wirkung).

Zwei mal Ultraschall (Anfang März und Ende Mai) waren ohne Befund. Magenspiegelung Ende April ohne Befund, Darmspiegelung Ende Juni ohne Befund. Bisher nur eine Stuhlprobe, dabei Elastase >500 und Calprotectin leicht erhöht (103 mg/kg). Heliobactertest war negativ.

Auf eigene Faust Anfang Juni CA 19-9 und CEA bestimmen lassen. CA 19-9 mit 64.4 U/mL erhöht (<37 Referenz), CEA mit <0.50 ng/mL unterhalb der Nachweisgrenze. Daraufhin zwei MRTs mit MRCP Anfang und Ende Juni gemacht (erstes als Selbstzahler, zweites als Kassenleistung), die haben allerdings keinen auffälligen Befund geliefert. Gefunden wurde nur die Leberzyste, die mein Gastro schon im Ultraschall gesehen hatte (wobei die Anfang Juni mit 1,5 und Ende Juni mit 2 cm angegeben ist), sowie eine kleine Nebenmilz (im ersten MRT mit 7 mm angegeben, im zweiten steht keine Größe). Mein neuer Hausarzt (selbst Facharzt für Radiologie) hat die Bilder auch nochmal gesichtet (bevor der Befund vorlag) und ist zu dem gleichen Ergebnis gekommen.

Ich bin jetzt ziemlich ratlos, wie ich weiter machen soll. Mein Gastro meinte bei der Nachbesprechung der Darmspiegelung Ende Juni, er würde mir raten, weite Untersuchungen erstmal zu lassen und mich auf meine Psyche zu fokussieren (bin in Psychologischer und psychatrischer Behandlung und habe auch schon eine Überweisung für eine psychosomatische Klinik). Mein Hausarzt meinte, ich mache mich verrückt. Allerdings geht es mir gefühlt immer schlechter und ich fühle mich immer schlapper. Dabei ist die starke Angst vor Krebs, die ich bis zum MRT hatte, inzwischen fast komplett weg und ich habe nach 6 Wochen Krankmeldung die letzten zwei Wochen wieder normal gearbeitet. Leider ging es mir Freitag wieder so schlecht, dass ich mich Krank melden musste. Jetzt habe ich am Donnerstag erstmal wieder einen Termin bei meinem Hausarzt.

An zwei Pankreassprechstunden habe ich auch schon geschrieben gehabt (inkl. des erhöhten CA 19-9). Dort wurde mir aber nur gesagt, ich soll ein MRT mit MRCP machen lassen und wenn das auffällig ist, mich wieder melden.
Andi
Beiträge: 891
Registriert: 15. Februar 2011, 20:42

Re: Viele Untersuchungen aber kein Befund - was kann ich weiter tun?

Beitrag von Andi »

Hallo Keksdose,
es ist manchmal schwierig mit der ganzen Diagnostik, weil nichts vollkommen ist.
Krebs hast du höchstwahrscheinlich nicht, hätte man gesehen.
Du könntest noch Unverträglichkeiten testen lassen, vielleicht ergibt sich da etwas.
Ob es an der Psyche liegt, merkst du selbst am Besten, wenn du mal in dich hinein horchst.
Findet man keine Ursache, steckt man die Patienten schnell mal in die Psychoecke, was ich sehr bedenklich finde.
Man sollte sich gründlich überlegen, in eine psychosomatische Klinik zu gehen, den das macht auch was mit einem.
Letztendlich geht es oftmals nur ums Geld.
Es ist schon schlimm genug, das du einige Untersuchungen selbst zahlen mußtest, eine Frechheit.
Wer das nämlich nicht finanzieren kann, ist abgeschrieben.
Versuchen könntest du noch zu ergründen, bei welchen Nahrungsmitteln du reagierst.

Lg Andi
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