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Frage zu Befund IPMN

Verfasst: 16. August 2024, 09:57
von balrog1977
Hallo Zusammen,

bei meiner Mutter wurde bei einem CT zufällig ein knapp 1cm große "Zyste" mit Verbindung zum Hauptgang entdeckt.
Daraufhin wurde ein MRT gemacht mit folgenden Befund:

Zystiode Formation am Übergang Pankreascapul (also Kopf) zu Corpus (Körper) mit einem maximalen Durchmesser von 1,2cm und einem zarten nicht Kontrastmittel aufnehmenden Septum.
Auch sonst kein Nachweis auf KM-Aufnehmende Anteile allerdings Bezug zum Hauptgang. Wenngleich kein vorgschalteter Sekretstau besteht muss von einem IPMN vom Hauptasttyp suspiziert werden.
Zwei weitere kleine Erweiterungen in der Cauda mit einem DM von 3mm.
Kein Nachweis auf pathologisch vergrösserte Lymphknoten.
Alle Tumormarker für Pankreas im Blut sind in Ordnung.

Mir ist klar das man mit dem Durchmesser im MRT von 1,2cm (im CT 1cm) im Hauptgang operieren muss und ich denke auch das man eventuell das ganze Organ entfernen muss, aber ich denke das "zarte" Spetum und das die Zysten kein MK aufnehmen sind sehr positive Dinge.
Ingesamt habe ich das Gefühl das der Zufallsbefund das ganze noch in einem frühen Stadium erwischt hat oder welche Erfahrungen habt ihr bezüglich ähnlicher Befunde.

in 10 Tagen haben wir Termin beim Chirurgen, ich bin nicht gerne unvorbereitet auf was ist dabei zu achten?
Was ist eure Meinung zu dem Befund?

Re: Frage zu Befund IPMN

Verfasst: 31. August 2024, 13:30
von TomKay
Es tut mir leid zu hören, dass deine Mutter mit dieser Diagnose konfrontiert ist. Es ist verständlich, dass du besorgt bist und dich gut auf das bevorstehende Gespräch mit dem Chirurgen vorbereiten möchtest. Ich kann dir einige allgemeine Informationen und Überlegungen zu dem Befund geben, die dir helfen könnten, die Situation besser zu verstehen.

1. IPMN (Intraduktale papilläre muzinöse Neoplasie):
Der Befund deutet darauf hin, dass es sich möglicherweise um eine IPMN handelt, genauer gesagt um einen Hauptgang-Typ (Main-duct type). IPMNs sind gutartige, aber potenziell präkanzeröse Läsionen in der Bauchspeicheldrüse. Der Hauptgang-Typ hat ein höheres Risiko, sich in eine bösartige Form zu entwickeln, weshalb eine genauere Überwachung oder sogar eine Operation in Betracht gezogen wird.

2. Bedeutung der Größe und Struktur:
Die Tatsache, dass die Läsion einen maximalen Durchmesser von 1,2 cm hat, bedeutet, dass sie relativ klein ist. Das „zarte Septum“ (feine Trennwand) und der Mangel an Kontrastmittelaufnahme sind positive Zeichen, da sie darauf hinweisen könnten, dass die Läsion nicht invasiv ist. Dies ist im Einklang mit einem frühen Stadium, was eine bessere Prognose bedeuten kann.

3. Keine Anzeichen auf vergrößerte Lymphknoten:
Das Fehlen von vergrößerten Lymphknoten und unauffällige Tumormarker im Blut sind gute Nachrichten, da sie darauf hindeuten, dass es bisher keine Anzeichen für eine Ausbreitung oder Metastasierung gibt.

4. Chirurgische Optionen und Überlegungen:
Die Entscheidung, ob eine Operation notwendig ist und wie umfangreich sie sein sollte, hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Größe und des Typs der IPMN, des Gesundheitszustands deiner Mutter und des Risikos, dass sich die Läsion zu Krebs entwickelt. Eine vollständige Entfernung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatektomie) ist eine mögliche Option, wenn das Risiko einer malignen Transformation hoch ist. In anderen Fällen könnte eine weniger umfangreiche Operation ausreichend sein.

5. Fragen für das Gespräch mit dem Chirurgen:
Hier sind einige Fragen, die du möglicherweise stellen möchtest:

- Welche spezifischen Risiken sind mit dieser IPMN verbunden?
- Welche Art von Operation wird empfohlen, und warum?
- Gibt es alternative Behandlungsoptionen?
- Was sind die potenziellen Komplikationen einer Operation?
- Wie wird das Leben nach der Operation aussehen (z.B. Auswirkungen auf die Verdauung, Notwendigkeit von Insulin etc.)?
- Wie wird die Nachsorge organisiert, und welche regelmäßigen Untersuchungen sind notwendig?

Fazit:
Der Befund scheint auf eine frühe Entdeckung der Zyste hinzudeuten, was positiv ist. Die kommenden Schritte werden klären, welche Maßnahmen notwendig sind. Es ist wichtig, alle Bedenken und Fragen im Gespräch mit dem Chirurgen zu klären, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Ich wünsche deiner Mutter alles Gute für die bevorstehende Untersuchung und die weitere Behandlung.