CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

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Sterntaler
Beiträge: 136
Registriert: 23. August 2017, 09:39

CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von Sterntaler »

Ich grüße Euch,
ich habe einen neuen Computer und die alten Daten vom vorherigen konnten nicht mehr gerettet werden. Dies zur Aufklärung, warum ich dieses Thema wieder belebe.
Meine Whipple-Op war vor 24 Jahren und die Symptome der Cholangitis wurden/werden immer heftiger und die Abstände immer kürzer mit der Zeit..
Bisher schaffte ich es immer ohne Medikamente und legte mich für 1 Tag ins Bett, um zu ruhen, weil ich mich sehr schlapp, erschöpft und übel fühlte. Dazu kamen dann noch Schüttelfrost, Gliederschmerzen, kalter Schweißausbrüche, schneller Puls, erhöhte Temperatur dazu. Eigentlich Symptome wie bei einer Grippe.
Vor 14 Tagen (letzter Schub) waren die Symptome so stark, dass ich nur noch schrie vor Schmerzen. Ich schaffte es nicht einmal mehr aufzustehen, um auf die Toilette zu gehen. Die Gliederschmerzen im Unterleib erinnerten mich an meine Geburtswehen. Meine Vermieterin kam mir zur Hilfe......
Die Schübe dauern in der Regel insgesamt 12 bis 15 Stunden. Dann geht es mir wieder besser.
Inzwischen nehme ich 3mal tgl Ursofalk (inspiriert durch Euch) und habe seit gestern Novalgin Tropfen zur Verfügung. Reicht das aus? Antibiotika wollen die Ärzte mir nicht so einfach verschreiben, weil sie meinten, dass es sich bei einem so kurzen Schub nicht lohne und man es auch nicht so einfach/unkontrolliert einsetzen sollte.
Wie notwendig ist denn das Antibiotika? Es könnte doch auch zu einer Sepsis kommen, oder?
Ich bin total überfordert mit diesem Thema und meine Angstzustände verstärken sich immer mehr, zumal ich auch in keinem guten Gesamtzustand bin.
Ich wollte Euch nur meinen Not-Zustand schildern und nicht mit meinem Jammern belabern.

Liebe Grüße
Sterntaler
Anyastel
Beiträge: 8
Registriert: 18. Juni 2024, 19:32

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von Anyastel »

Hallo Sterntaler,

es tut mir sehr leid, dass Du so lange schon und mittlerweile auch noch schlimmere Cholangitis-Schübe hast.
Umso besser, wenn Du trotzdem ohne Antibiotika auskommst.

Meine Mutter, die seit ihrer Whipple-OP vor achteinhalb Jahren auch immer wieder mit Cholangitis zu tun hat, nimmt beim Auftreten von Symptomen seit Jahren immer Amoxiclav. Dieses Antibiotikum hat bisher sehr zuverlässig gewirkt. Da Cholangitis-Anfällle sich ja nicht an Praxisöffnungszeiten halten, hat sie stets eine neue Packung davon zu Hause liegen.

Beim letzten Mal hatten die Laborwerte (CR-P und Leukozyten) wohl schon auf eine Sepsis hingedeutet.

Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute.
lunetta
Beiträge: 254
Registriert: 6. Dezember 2022, 14:37

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von lunetta »

Wurde der Bereich bereits geschallt oder sonst eine Bildgebung gemacht?
Gallengangsstein ist ausgeschlossen?

Alles Liebe und Gute!
Sterntaler
Beiträge: 136
Registriert: 23. August 2017, 09:39

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von Sterntaler »

Guten Morgen Allerseits,

wieviel Antibiotika soll ich dann bei einem Schub, der zwar immer heftiger wird, aber nur zwischen 12 und 15 Stunden anhält, nehmen (sollte man es mir verschreiben)? Muss man das denn nicht auch ausschleichen lassen? Ich habe keine Ahnung. Ich brauche immer eine evtl Lösung, denn sonst steigere ich mich so stark in dieses Thema, dass es zu Angstzuständen kommt......

Noch einen schönen 'Sonntag wünscht Euch
Sterntaler
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TomKay
Beiträge: 332
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von TomKay »

ChatGPT schreibt dazu:

Bei einem akuten Schub von Cholangitis, der durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wird, wird in der Regel Antibiotika verordnet, um die Infektion zu bekämpfen. Die genaue Dosierung und Dauer der Antibiotikatherapie sollte jedoch unbedingt von einem Arzt festgelegt werden, da dies von der Schwere der Infektion, dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem spezifischen Antibiotikum abhängt.

In den meisten Fällen wird das Antibiotikum über einen bestimmten Zeitraum regelmäßig eingenommen, oft für 7 bis 10 Tage, je nach Schwere der Erkrankung. Normalerweise muss Antibiotika nicht ausgeschlichen werden, es sei denn, dein Arzt gibt spezielle Anweisungen. Wichtig ist, die gesamte Antibiotikakur wie verordnet abzuschließen, auch wenn die Symptome früher abklingen, um sicherzustellen, dass die Infektion vollständig beseitigt wird.
Ulli
Beiträge: 63
Registriert: 8. Januar 2024, 16:23

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von Ulli »

Es ist wichtig das Antibiotikum wie verordnet bis zum Ende einzunehmen. Bei vorzeitiger Beendigung könnten Keime überleben und
dieses Antibiotikum bei der nächsten Behandlung nicht mehr wirksam sein.
Sterntaler
Beiträge: 136
Registriert: 23. August 2017, 09:39

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von Sterntaler »

Guten Morgen,

das heißt im Klartext, dass ich bei 2-3 monatlichen Schüben sehr viel Antibiotika einnehmen müsste, um eine evtl Sepsis auszuschließen. Das schafft meine Darmflora nicht mehr, da ich sehr schnell mit Durchfall reagiere. Und das bei einem Gewicht von 85 Pfund....
Vielen Dank für Eure Zeit und Vor/Ratschläge.
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TomKay
Beiträge: 332
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von TomKay »

Dann kannst du nur immer (bereits während der Antibiotika Einnahme) mit Probiotik (z.B. Florazauber) gegenkontern.

Dass du Antibiotika einnimmt, heißt ja nicht, dass man mit Probiotik warten muss, einfach parallel zuführen und beobachten. Antibiotika nur 1-2 Tage einnehmen ist aus Resistenzgründen definitiv die schlechtere Option.
Sterntaler
Beiträge: 136
Registriert: 23. August 2017, 09:39

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von Sterntaler »

Mein HA hat mir heute schließlich doch ein Antibiotikum verschrieben und zwar Cefixim 200 mg Filmtabletten.
Ich soll bei den ersten Symptomen 1 Tablette und 12 Stunden später eine weitere Tablette nehmen und dann eine Pause einlegen. Bei starken Schmerzen könnte ich dann auch 20 Novalgin Tropfen nehmen. Meine Schübe dauern meistens so zwischen 12 und 18 Stunden. Dann geht es mir wieder besser.
Mal sehen, wie ich damit zurechtkomme? Ich werde berichten....

Liebe Genesungs-Grüße an Euch
Sterntaler
Gummibär
Beiträge: 20
Registriert: 31. Juli 2011, 19:05

Re: CHOLANGITIS und wie gehe ich damit um?

Beitrag von Gummibär »

Hallo Sterntaler,
ich lebe seit 14 Jahren mit dieser Problematik. Bei mir sind es hauptsächlich Schüttelfrost, häufig hohes Fieber (fast 40 Grad) über einen Zeitraum von 18- 36 Stunden, das ganze ca. 5-6 mal im Jahr. Das mit dem Antibiotika muss jeder für sich entscheiden, ich hatte 2x eine Pseudomembranöse Cholitis durch Antibiotika, das ist wahrlich kein Vergnügen und nicht ungefährlich, was aber auch auf eine Sepsis sicherlich zutrifft. Ich habe für mich persönlich eine Grenze gesetzt (Dauer und Intensität der Beschwerden) bevor ich Antibiotika nehme. Im Schnitt nehme ich Antibiotika 1-2x im Jahr.
Irgendwie hat man die Wahl zwischen Pest oder Cholera.
Ich denke, du wirst die für dich beste Entscheidung treffen.
Gummibär
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