Lipasewert über 10.000 U/l! Ungewöhnlicher Fall.
Verfasst: 13. Dezember 2024, 11:31
Hallo zusammen,
ich bin weiblich, 47 Jahre.
Rauche seit Jahren nicht mehr.
Kein Alkohol seit 6 Monaten, davor gern mal einen Wein zum Essen, in größerer Runde auch mal mehr.
Zu meiner Vorgeschichte:
Seit ca 2 Jahren hatte ich hin und wieder(!) nach dem Verzehr eines bestimmten Weins oder üppiger Mahlzeiten Oberbauchschmerzen (Druckgefühl, brennen)
Im Juli 2024 habe ich, bedingt durch angesammeltes moderates Übergewicht (BMI 31) in der Menopause, unter ärztlicher Aufsicht mit der Abnehmspritze Wegovy begonnen.
Der Wirkstoff Semaglutid sorgt dafür, dass das Gehirn ein Sättigungsgefühl aussendet, der Blutzuckerspiegel reguliert wird und der Magen sich langsamer entleert.
Anfänglich niedrig dosiert, steigerte sich in meiner
4 monatigen Anwendung von 0,25mg, dann 0,5mg, die Dosis auf 1 mg pro Woche.
Ich passte meine Ernährung an, obwohl ich schon vorher viel Gemüse und kein Fleisch gegessen habe.
Insgesamt nahm ich 20kg ab, das sind 23% meines Ausgangsgewichts.
Ende Oktober war ich sehr im Stress und und aß „im vorbeigehen“ einen Ofenkäse und Laugenbaguette dazu. Ca 30 min später hatte ich extreme krampfartige Oberbauchschmerzen, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlte. Es war kaum auszuhalten.
Ich nahm an, dass mein Magen eine solche „Fettbombe“ einfach nicht mehr gewohnt war und kurierte das ca 1,5 Tage zu Hause aus. Danach war wieder alles in Ordnung.
Ich berichtete ein paar Tage später meinem Wegovy Arzt davon, da die nächste Spritze fällig war.
Er nahm mir, wie alle 4 Wochen, Blut ab, injizierte mir meine Spritze und ich ging.
Ein paar Tage später rief der Arzt mich an und sagte, dass mein Lipasewert bei 130 läge und fragte mich, wie es mir geht. Mir ging es gut, daraufhin sagte er, ich sollte den Zeitraum bis zur nächsten Spritze etwas strecken und er würde den Lipasewert in 3 Wochen kontrollieren.
Mir kam es etwas komisch vor und entschied daraufhin , die Spritze lieber ganz wegzulassen.
Ich ließ mir sicherheitshalber am 06.11. Blut abnehmen und mein Lipasewert war nur noch leicht erhöht bei
65 U/l.
Nur 14 Tage später, am 09.11., erlitt ich erneut einen extremen Krampfanfall im Oberbauch, der gürtelförmig in den Rücken ausstrahlte.
Es war nach einem Essen beim Spanier.
Ich nahm Buscopan, Iberogast und konnte nur nach vorn gebeugt mit eingeklappten Beinen die Schmerzen irgendwie aushalten.
Ich ging zwei Tage später dann zum Hausarzt und erfuhr, dass mein Lipasewert bei 226 U/l lag und ich kleine Gallensteine hätte.
Ich solle fettarm Essen und der Wert wird in zwei Wochen kontrolliert.
Am 18.11. kontrollierte mein Wegovy-Arzt meinen Lipasewert, er lag bei 88 U/l und am 26.11. lag dann bei der Kontrolle bei meinem Hausarzt der Lipasewert bei 78 U/l.
Am 30.11., also 3 Wochen nach meinem letzten Anfall erlitt ich erneut einen Krampfanfall. Ich hatte solche Angst vor den unerträglichen Oberbauch und Rückenschmerzen, die immer stärker wurden.
Ich nahm 2 Buscopan und Iberogast Tropfen und fuhr ins Krankenhaus.
Es wurde Blut abgenommen, Novalgin intravenös verabreicht und eine Sonographie gemacht.
In der Sonographie konnte nichts gefunden werden, die Ärztin sah noch nicht mal meine Gallensteine und reagierte etwas verächtlich, als ich ihr von der Wegovyspritze erzählte.
Nach Stunden kam die Ärztin dann recht überrascht ins Krankenzimmer und sagte, ich müsse auf jeden Fall stationär aufgenommen werden, da mein Lipasewert bei 10.763 U/l (!!) läge und ich eine akute Pankreatitis hätte.
Ich war dann für 5 Tage, bis zum 04.12. im Krankenhaus. Am 02.12. (also 3 Tage nach dem Krampfanfall) hatten die Ärzte eine MRT mit Kontrastmittel vorgenommen und der Befund war unauffällig. (Schlanke Gallenwege ohne Nachweis eines Konkrements, reizlose Gallenblase mit vielen kleinen Konkrementen von wenigen Milimetern), reizloses Pankreas mit schlanken Hauptgang, unauffällige Abbildung des peripankreatischen Fettgewebes, unauffällige Nieren, Milz, Lymphknoten.)
Beurteilung: Viele kleine Konkremente in der reizlosen Gallenblase, aktuell ohne Nachweis einer Choledocholithiasis oder Pankreatitis. Keine postentzündlichen Residuen.
Der Chefarzt war etwas ratlos, riet mir aber trotzdem zu einer OP zur Entfernung der Gallenblase.
Er sagte, sollten solche Krampfanfälle nochmal vorkommen, muss die Gallenblase raus.
Meine Gallenblutwerte sprachen nie für eine ursächliche Erklärung.
Ich fragte mich, ob es möglich ist, dass Gallensteine solche Beschwerden verursachen kann ohne sich in den Blutwerten bemerkbar zu machen? Zumal war mein Schmerz immer mittig und links im Oberbauch.
Gibt es sowas? Es schien mir lediglich eine Idee von dem Arzt zu sein, aber bevor man sich einer OP unterzieht, sollte diese auch noch so gängig und routiniert sein, möchte ich schon gern wissen, ob die Gallensteine wirklich auch ursächlich sein können.
Nach dem Krankenhaus ging es mir echt gut.
Ich aß vorsichtig, nahm kaum Fett zu mir und nahm an, dass nun alles vorbei ist.
Mein Hausarzt kontrollierte meinen Lipasewerr, er lag am 09.11. nur noch bei 68 U/l. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, sagte er erstaunt.
Am 11.12. (11 Tage nach dem letzten Anfall), ich aß zum ersten Mal etwas mehr, eine normaler Mahlzeit (Kartoffel, gedünsteten Blumenkohl und ein Lachsfischtäbchen).
Ca 1,5 Stunden später gingen die unerträglichen, gürtelförmigen krampfartigen Schmerzen im Rücken und Oberbauch erneut los.
Schnell nahm ich zwei Novalgin, die mir vom Krankenhaus mitgegeben wurden.
Ich entschied in die Uniklinik zu fahren und erhoffte mir schnelle Hilfe und endlich zu wissen was es sein könnte.
Die Schmerzen ließen durch das Novalgin erneut schnell nach, auf ein erträgliches Maß. Ich fühlte mich aber wie immer extrem Schlapp und mein Kreislauf war unten.
Die behandelnde Ärztin nahm sich viel Zeit, war sehr überrascht über den hohen Lipasewert beim letzten Anfall von über 10.000 U/l, sowas habe sie in 10 Jahren Gastroenterologie nur einmal gesehen.
Dennoch fand sie das alles aber sehr „asymptomatisch“, da der MRT Befund unauffällig war. Sie konnte keine Erklärung finden. Sie nahm mir kein Blut ab, machte aber einen CRP Test, der negativ war.
Sie fragte noch einige Dinge zu meinem Schmerz ab und entließ mich dann mit der Vermutung einer eventuellen Gastritis.
So denn schone ich mich weiterhin zu Hause, habe nächste Woche ein Vorgespräch für eine Galken-Op für den 03.01. und gehe noch ein Tag vor Weihnachten zur Magenspiegelung, weil ich nicht mehr weiter weiß.
Ich bin inmittlerweile so geschwächt von der Ungewissheit und der Angst vor diesen unerträglichen Schmerzattacken, dass ich hoffe, hier Unterstützung, Tipps oder einfach nur Hilfe zu erfahren.
Bisher waren alle behandelnden Ärzte und Ärztinnen regelrecht geschockt über den hohen Lipasewert. Vielleicht gibt es jemanden mit ähnlicher Geschichte?
Danke, dass du bis hierhin meine Geschichte gelesen hast. Ich freue mich auf jegliche Antworten, Ideen oder Unterstützung!
Beste Grüße
ich bin weiblich, 47 Jahre.
Rauche seit Jahren nicht mehr.
Kein Alkohol seit 6 Monaten, davor gern mal einen Wein zum Essen, in größerer Runde auch mal mehr.
Zu meiner Vorgeschichte:
Seit ca 2 Jahren hatte ich hin und wieder(!) nach dem Verzehr eines bestimmten Weins oder üppiger Mahlzeiten Oberbauchschmerzen (Druckgefühl, brennen)
Im Juli 2024 habe ich, bedingt durch angesammeltes moderates Übergewicht (BMI 31) in der Menopause, unter ärztlicher Aufsicht mit der Abnehmspritze Wegovy begonnen.
Der Wirkstoff Semaglutid sorgt dafür, dass das Gehirn ein Sättigungsgefühl aussendet, der Blutzuckerspiegel reguliert wird und der Magen sich langsamer entleert.
Anfänglich niedrig dosiert, steigerte sich in meiner
4 monatigen Anwendung von 0,25mg, dann 0,5mg, die Dosis auf 1 mg pro Woche.
Ich passte meine Ernährung an, obwohl ich schon vorher viel Gemüse und kein Fleisch gegessen habe.
Insgesamt nahm ich 20kg ab, das sind 23% meines Ausgangsgewichts.
Ende Oktober war ich sehr im Stress und und aß „im vorbeigehen“ einen Ofenkäse und Laugenbaguette dazu. Ca 30 min später hatte ich extreme krampfartige Oberbauchschmerzen, die gürtelförmig in den Rücken ausstrahlte. Es war kaum auszuhalten.
Ich nahm an, dass mein Magen eine solche „Fettbombe“ einfach nicht mehr gewohnt war und kurierte das ca 1,5 Tage zu Hause aus. Danach war wieder alles in Ordnung.
Ich berichtete ein paar Tage später meinem Wegovy Arzt davon, da die nächste Spritze fällig war.
Er nahm mir, wie alle 4 Wochen, Blut ab, injizierte mir meine Spritze und ich ging.
Ein paar Tage später rief der Arzt mich an und sagte, dass mein Lipasewert bei 130 läge und fragte mich, wie es mir geht. Mir ging es gut, daraufhin sagte er, ich sollte den Zeitraum bis zur nächsten Spritze etwas strecken und er würde den Lipasewert in 3 Wochen kontrollieren.
Mir kam es etwas komisch vor und entschied daraufhin , die Spritze lieber ganz wegzulassen.
Ich ließ mir sicherheitshalber am 06.11. Blut abnehmen und mein Lipasewert war nur noch leicht erhöht bei
65 U/l.
Nur 14 Tage später, am 09.11., erlitt ich erneut einen extremen Krampfanfall im Oberbauch, der gürtelförmig in den Rücken ausstrahlte.
Es war nach einem Essen beim Spanier.
Ich nahm Buscopan, Iberogast und konnte nur nach vorn gebeugt mit eingeklappten Beinen die Schmerzen irgendwie aushalten.
Ich ging zwei Tage später dann zum Hausarzt und erfuhr, dass mein Lipasewert bei 226 U/l lag und ich kleine Gallensteine hätte.
Ich solle fettarm Essen und der Wert wird in zwei Wochen kontrolliert.
Am 18.11. kontrollierte mein Wegovy-Arzt meinen Lipasewert, er lag bei 88 U/l und am 26.11. lag dann bei der Kontrolle bei meinem Hausarzt der Lipasewert bei 78 U/l.
Am 30.11., also 3 Wochen nach meinem letzten Anfall erlitt ich erneut einen Krampfanfall. Ich hatte solche Angst vor den unerträglichen Oberbauch und Rückenschmerzen, die immer stärker wurden.
Ich nahm 2 Buscopan und Iberogast Tropfen und fuhr ins Krankenhaus.
Es wurde Blut abgenommen, Novalgin intravenös verabreicht und eine Sonographie gemacht.
In der Sonographie konnte nichts gefunden werden, die Ärztin sah noch nicht mal meine Gallensteine und reagierte etwas verächtlich, als ich ihr von der Wegovyspritze erzählte.
Nach Stunden kam die Ärztin dann recht überrascht ins Krankenzimmer und sagte, ich müsse auf jeden Fall stationär aufgenommen werden, da mein Lipasewert bei 10.763 U/l (!!) läge und ich eine akute Pankreatitis hätte.
Ich war dann für 5 Tage, bis zum 04.12. im Krankenhaus. Am 02.12. (also 3 Tage nach dem Krampfanfall) hatten die Ärzte eine MRT mit Kontrastmittel vorgenommen und der Befund war unauffällig. (Schlanke Gallenwege ohne Nachweis eines Konkrements, reizlose Gallenblase mit vielen kleinen Konkrementen von wenigen Milimetern), reizloses Pankreas mit schlanken Hauptgang, unauffällige Abbildung des peripankreatischen Fettgewebes, unauffällige Nieren, Milz, Lymphknoten.)
Beurteilung: Viele kleine Konkremente in der reizlosen Gallenblase, aktuell ohne Nachweis einer Choledocholithiasis oder Pankreatitis. Keine postentzündlichen Residuen.
Der Chefarzt war etwas ratlos, riet mir aber trotzdem zu einer OP zur Entfernung der Gallenblase.
Er sagte, sollten solche Krampfanfälle nochmal vorkommen, muss die Gallenblase raus.
Meine Gallenblutwerte sprachen nie für eine ursächliche Erklärung.
Ich fragte mich, ob es möglich ist, dass Gallensteine solche Beschwerden verursachen kann ohne sich in den Blutwerten bemerkbar zu machen? Zumal war mein Schmerz immer mittig und links im Oberbauch.
Gibt es sowas? Es schien mir lediglich eine Idee von dem Arzt zu sein, aber bevor man sich einer OP unterzieht, sollte diese auch noch so gängig und routiniert sein, möchte ich schon gern wissen, ob die Gallensteine wirklich auch ursächlich sein können.
Nach dem Krankenhaus ging es mir echt gut.
Ich aß vorsichtig, nahm kaum Fett zu mir und nahm an, dass nun alles vorbei ist.
Mein Hausarzt kontrollierte meinen Lipasewerr, er lag am 09.11. nur noch bei 68 U/l. Ein Unterschied wie Tag und Nacht, sagte er erstaunt.
Am 11.12. (11 Tage nach dem letzten Anfall), ich aß zum ersten Mal etwas mehr, eine normaler Mahlzeit (Kartoffel, gedünsteten Blumenkohl und ein Lachsfischtäbchen).
Ca 1,5 Stunden später gingen die unerträglichen, gürtelförmigen krampfartigen Schmerzen im Rücken und Oberbauch erneut los.
Schnell nahm ich zwei Novalgin, die mir vom Krankenhaus mitgegeben wurden.
Ich entschied in die Uniklinik zu fahren und erhoffte mir schnelle Hilfe und endlich zu wissen was es sein könnte.
Die Schmerzen ließen durch das Novalgin erneut schnell nach, auf ein erträgliches Maß. Ich fühlte mich aber wie immer extrem Schlapp und mein Kreislauf war unten.
Die behandelnde Ärztin nahm sich viel Zeit, war sehr überrascht über den hohen Lipasewert beim letzten Anfall von über 10.000 U/l, sowas habe sie in 10 Jahren Gastroenterologie nur einmal gesehen.
Dennoch fand sie das alles aber sehr „asymptomatisch“, da der MRT Befund unauffällig war. Sie konnte keine Erklärung finden. Sie nahm mir kein Blut ab, machte aber einen CRP Test, der negativ war.
Sie fragte noch einige Dinge zu meinem Schmerz ab und entließ mich dann mit der Vermutung einer eventuellen Gastritis.
So denn schone ich mich weiterhin zu Hause, habe nächste Woche ein Vorgespräch für eine Galken-Op für den 03.01. und gehe noch ein Tag vor Weihnachten zur Magenspiegelung, weil ich nicht mehr weiter weiß.
Ich bin inmittlerweile so geschwächt von der Ungewissheit und der Angst vor diesen unerträglichen Schmerzattacken, dass ich hoffe, hier Unterstützung, Tipps oder einfach nur Hilfe zu erfahren.
Bisher waren alle behandelnden Ärzte und Ärztinnen regelrecht geschockt über den hohen Lipasewert. Vielleicht gibt es jemanden mit ähnlicher Geschichte?
Danke, dass du bis hierhin meine Geschichte gelesen hast. Ich freue mich auf jegliche Antworten, Ideen oder Unterstützung!
Beste Grüße