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Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 1. Januar 2025, 12:07
von Muetze
Wertes Forum,
Viele aktuell präsente und in Vergangenheit anwesende Besucher finden sich hier ein, da sie Probleme mit der Fettverdauung haben. Üblicherweise ist eine umfängliche Diagnostik ohne wegweisende Befunde erfolgt. Da man davon ausgeht, dass die Leber gut untersucht und dies auch aussagekräftig ist, schwingt man sich (auch wie ich) über Jahre auf die Bauchspeicheldrüse ein. Viele der hier vorgetragenen Beschwerden gleichen meinen, oft verschwinden lange tätige Personen ohne weitere Rückmeldung.

Ich gehe mittlerweile fest davon aus, dass bei mir eine Lebererkrankung ursächlich für die vielen Symptome ist. Seit 1,5 Jahren habe ich eine schwere Symptomatik, welche ich schließlich mit einem hepatorenalen Syndrom und einer hepatischen Enzephalopathie identifiziere (Nieren und Ammoniakabbau, verursacht durch Portale Hypertension). Ob eine Leberzirrhose oder eine Pfortaderthrombose oder sonstwas dazu geführt haben, weiss ich nicht.

Ich hatte ich den letzten Jahren zahllose bildgebende Verfahren, über 50 teils sehr ausführliche Blutbilder, Krankenhausaufenthalte, Gastroenterologen (immer alle:Psyche!), habe selbst immer wieder Labore mit speziellen Untersuchungen beauftragt. Heraus kam: wenig bis nichts. Alle Leberwerte waren immer in der Norm. Selbst befreundete Ärzte und Gastroenterologen gehen nicht mit, weil ausnahmslos alle Mediziner immer davon ausgehen, dass nur irgendwas kaputt sein kann, wenn die Grundparameter im Blutbild verschoben sind.

Wenn ich retrospektiv das Puzzle zusammensetze, fällt aber doch auf, dass viele Kleinigkeiten aus den letzten 10 Jahren final doch auf eine Lebererkrankungen hindeuten.

Zahlenwerte vorerst:
- Leukozyten immer genau auf Untergrenze (4000), bei schmerzhaften Beschwerden und dickem Bauch max 9000, gesunder Bereich geht bis 11.000
- sekretorisches IgA (sIgA) aus der Darmfloraanalyse, vor 2 Jahren zu wenig, vor 1 Jahr fast nicht vorhanden, eine Dissertation von 2023 bringt dies eindeutig mit Leberschäden in Verbindung,
- auch Darmfloraanalyse, zu viele Gallensäuren weil Leber diese nicht rückresorbiert,
- Eiweiss-Elektrophorese, Alpha 1 Glubulin bei 2,6 statt 2,9, Alpha 2 Globulin genau auf der Untergrenze von 7,1,
- CRP immer sehr niedrig (wird auch von der Leber gebildet),
- Harnstoff i.S. untere Grenze,
- Ldh obere Grenze,
- immer schlechtes Cholesterin und Triglyceride (dazu auch passend Griesskörnchen/Xanthelasmen um das rechte Auge, das ist aber kein Grund zur Panik)

Es sind aktuell noch mehrere Werte im Labor - Hormone, welche bei fortgeschrittener Erkrankung anzeigen sollten.
Die Symptomatik umfasst vielfältige Hautprobleme in der Frühphase, dann die mangelnde Fettverdauung und diverse postprandiale Schmerzen. Seit 1,5 Jahren starke Kreislaufproblematik mit Schmerzen, Übelkeit und neuropathischen Störungen. Sog. Leberhautzeichen lassen sich, zunehmend im letzten Jahr mit helleren Fussnägeln und morgens "geschekten" Handflächen erkennen.

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 1. Januar 2025, 18:11
von Etelka
Hallo noch mal Muetze, eben hatte ich dir in dem anderen thread geantwortet. Jetzt aber noch mal hier, denn ich muss dir unbedingt Recht geben! Mein EIndruck ist auch, dass viele Mediziner, besonders Hausärzte und Internisten, für Diagnosen und ein wenig Emphatie auf recht stark verschobene Blutbilder "hoffen". Ich hatte neulich kurz eine Hausärztin u. Internistin, die in Sachen chronischer Pankreatitis mit Blutbildern rechnete, wie sie eigentlich nur bei akuter, erstmaliger Pankreatitis vorkommen, und das dann noch eine Woche und später, weit nach dem Schub und den Schmerzen, weil ständig kein Labortermin frei war oder Praxisurlaub ... Seit Jahren erlebe ich, dass man dauernd auf kräftiges Kaputtsein und übelste Zerfetzung baut und wenn die Patientne nur moderate Abweichungen, Leichte Frakturen, kleine Entzündungen usw. haben alles erstmal verharmlost wird. Auf diese Weise musste ich mal 7 Jahre !!! mit einem Leistenbruch herumlaufen, der dann erst in einem Krankenhaus in Shanghai entdeckt wurde. Frage dort: Habt ihr gar keine Ärzte in Deutschland? Drei Jahre hatte ich eitrige Mandeln. Zwei Monate bin ich mit einem gebrochenen Miteelfussknochen herumgeradelt, weil gehen nicht mehr ging, und über einem Monat mit einem Hörsturz und und und . Ich könnte noch mehr aufzählen. Bei mir sind die Blutwerte auch lange noch fast gut selbst wenn gerade ein Zahn megaentzündet ist. Ich rate deshalb allen, sich unbedingt durchzusetzen und auf weitere Aufklärung zu pochen. Erst wird man oft ausgelacht, aber dann war bei mir jedes Mal schon richtig was kaputt. Und dann geht man wo anders hin und dann heisst es, waaaas? damit kommen sie erst jetzt?! In dem Sinne wünsche ich Dir und allen hier im Forum ein möglichst gutes, möglichst beschwerdefreises Jahr .... und haltet alle durch auf Euren therapeutischen und diagnostischen Weg. Denkt daran Ihr seit Eure eigen Spezialisten, Ökotrophologen und Therapeuten. Lasst Euch nicht verunsichern und entmutigen und sucht trotzdem weiter professionelle Hilfe, auf das am Ende doch noch etwas Gutes dabei heraus kommt.

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 1. Januar 2025, 21:13
von Hagemax
Hallo Mütze,
tut mir Leid, dass Du solche Probleme hast. Aber wenn Blutwerte in der Norm
u im Referenzbereich sind, sollte man
es auch dabei belassen, es hat mM nach
keine Bedeutung ob diese niedrig im
Refbereich sind oder etwas höher.
Davon sollte man sich nicht ständig verrückt machen. Wie hoch sind denn
bei dir Cholesterin u Tryglizeride? Bei
vielen Menschen sind diese leicht erhöht
u nicht dramatisch. Triglyceride sollten
auch nüchtern abgenommen werden, dass machen die Ärzte oft nicht.
Warst Du mal bei einem Rheumatologen
wg Autoimmunerkrankungen?
VG u ein gutes neues Jahr!


Muetze hat geschrieben: 1. Januar 2025, 12:07 Wertes Forum,
Viele aktuell präsente und in Vergangenheit anwesende Besucher finden sich hier ein, da sie Probleme mit der Fettverdauung haben. Üblicherweise ist eine umfängliche Diagnostik ohne wegweisende Befunde erfolgt. Da man davon ausgeht, dass die Leber gut untersucht und dies auch aussagekräftig ist, schwingt man sich (auch wie ich) über Jahre auf die Bauchspeicheldrüse ein. Viele der hier vorgetragenen Beschwerden gleichen meinen, oft verschwinden lange tätige Personen ohne weitere Rückmeldung.

Ich gehe mittlerweile fest davon aus, dass bei mir eine Lebererkrankung ursächlich für die vielen Symptome ist. Seit 1,5 Jahren habe ich eine schwere Symptomatik, welche ich schließlich mit einem hepatorenalen Syndrom und einer hepatischen Enzephalopathie identifiziere (Nieren und Ammoniakabbau, verursacht durch Portale Hypertension). Ob eine Leberzirrhose oder eine Pfortaderthrombose oder sonstwas dazu geführt haben, weiss ich nicht.

Ich hatte ich den letzten Jahren zahllose bildgebende Verfahren, über 50 teils sehr ausführliche Blutbilder, Krankenhausaufenthalte, Gastroenterologen (immer alle:Psyche!), habe selbst immer wieder Labore mit speziellen Untersuchungen beauftragt. Heraus kam: wenig bis nichts. Alle Leberwerte waren immer in der Norm. Selbst befreundete Ärzte und Gastroenterologen gehen nicht mit, weil ausnahmslos alle Mediziner immer davon ausgehen, dass nur irgendwas kaputt sein kann, wenn die Grundparameter im Blutbild verschoben sind.

Wenn ich retrospektiv das Puzzle zusammensetze, fällt aber doch auf, dass viele Kleinigkeiten aus den letzten 10 Jahren final doch auf eine Lebererkrankungen hindeuten.

Zahlenwerte vorerst:
- Leukozyten immer genau auf Untergrenze (4000), bei schmerzhaften Beschwerden und dickem Bauch max 9000, gesunder Bereich geht bis 11.000
- sekretorisches IgA (sIgA) aus der Darmfloraanalyse, vor 2 Jahren zu wenig, vor 1 Jahr fast nicht vorhanden, eine Dissertation von 2023 bringt dies eindeutig mit Leberschäden in Verbindung,
- auch Darmfloraanalyse, zu viele Gallensäuren weil Leber diese nicht rückresorbiert,
- Eiweiss-Elektrophorese, Alpha 1 Glubulin bei 2,6 statt 2,9, Alpha 2 Globulin genau auf der Untergrenze von 7,1,
- CRP immer sehr niedrig (wird auch von der Leber gebildet),
- Harnstoff i.S. untere Grenze,
- Ldh obere Grenze,
- immer schlechtes Cholesterin und Triglyceride (dazu auch passend Griesskörnchen/Xanthelasmen um das rechte Auge, das ist aber kein Grund zur Panik)

Es sind aktuell noch mehrere Werte im Labor - Hormone, welche bei fortgeschrittener Erkrankung anzeigen sollten.
Die Symptomatik umfasst vielfältige Hautprobleme in der Frühphase, dann die mangelnde Fettverdauung und diverse postprandiale Schmerzen. Seit 1,5 Jahren starke Kreislaufproblematik mit Schmerzen, Übelkeit und neuropathischen Störungen. Sog. Leberhautzeichen lassen sich, zunehmend im letzten Jahr mit helleren Fussnägeln und morgens "geschekten" Handflächen erkennen.

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 3. Januar 2025, 16:04
von Muetze
Hallo Hagemax,
Vielen Dank für deine Ratschläge.
Ja, blutmässig sind auch Autoimmunkrankheiten ausführlich untersucht worden. Cholesterin/Triglyceride sind leicht erhöht, meist 4-7.

Ich wollte nur nochmal die Gemeinschaft hier sensibilisieren, dass selbst eine Leberkrankheit bis zu einem sehr späten Stadium nicht zweifelsfrei nachzuweisen ist. Dies ist bei mir jetzt leider der Fall, vor 1,5 Jahren passierte wahrscheinlich der Übergang in eine dekompensierte Zirrhose. Bildgebung in den letzten 3 Wochen (US / MRT) war ebenso unauffällig, alle Blutwerte auch. Montag habe ich noch eine Sonografie, hoffe mit Fibroscan und einige Hormone werden ausgewertet, welche aber nur die indirekte Folge des Versagens abbilden.

Sicher haben 10 Jahre Rauchen und/oder Alkohol nicht geholfen. Ich gehe aber stark davon aus, dass meine lebenslange starke Allergieneigung ebenso eine Rolle spielt, weil ich jetzt wieder Lebensmittelallergien habe, welche ich aus Kinderzeiten kannte. Interessant sind auch Krankheitsbilder, welche den Harnstoffzyklus/Ammoniakelimination betreffen, da kommt aber keine Sau drauf.

Während der letzten 5 Jahre fand und finde ich mich bei vielen hier angemeldeten Nutzern mit meiner Symptomatik wieder. Insbesondere bei den Schmerzbeschreibungen, sollte man immer auch an eine Dehnung des Zwerchfells (Rippen/Brust) durch die Leber und der Ausbildung von Krampfadern durch Portale Hypertonie (Speiseröhre, Bauchwände, Anus, Nabel, Mastdarm) denken.

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 5. Januar 2025, 10:28
von Muetze
Hallo,
Ich habe noch 4 originalverpackte 200er Nortase abzugeben / 800 Stück. Würde sie gerne insgesamt abgeben, 150 Euro wären schön.
Einfach pn schreiben.

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 5. Januar 2025, 11:41
von Hagemax
Hallo Muetze,
leicht erhöhte Werte haben viele Menschen, meist ernährungsbedingt.

Wenn Du glaubst, dass Deine Probleme von der Leber kommen, warum machst Du nicht mal eine Leberentgiftung oder gehe mal in eine Ernährungsklinik wie zB
Buchinger oder ähnliche?

VG

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 6. Januar 2025, 22:47
von Amoung
Hallo Muetze,

Das mit lebererkrankungen habe ich auch die Vermutung bei mir.
Bei mir wurde kleine Zysten in der leber vor 3 Jahren in 2 MRT und viele Ultraschall gefunden. Die Ärzte sagen es ist ungefährlich. Aber ich habe immer wieder die leber Symptome wie polyneuropatie, prädiabetes, Schwindel, manchmal auch leichte Juckreiz. Das Gewicht nimmtnie zu.
Meine trombozyten, Hämoglobin und Leukozyten sind im unteren Grenze. Aber die leberwerte sind alle im norm.
Ich muss dazu sagen, meine igg4 ist leicht erhöht. Also es spricht viel für AiP. Das kann natürlich auch die leber in mitleidenschaft ziehen.

Aber bei zahlreichen Untersuchungen sieht man nichts. Das ist auch so. Wenn man keine Beschwerden hätte.
Letztes Jahr habe ich nur Blutuntersuchung gemacht. Dieses Jahr werde ich versuchen Überweisung zu Pankreaszentrum zu bekommen.
Bei dir ist soweit ich lesen kann eine Vermutung oder? hat man bei leber etwas gesehen? Was ist aus fibroscan gekommen?

LG
Amoung

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 8. Januar 2025, 15:49
von Muetze
Hagemax hat geschrieben: 5. Januar 2025, 11:41 Hallo Muetze,
leicht erhöhte Werte haben viele Menschen, meist ernährungsbedingt.

Wenn Du glaubst, dass Deine Probleme von der Leber kommen, warum machst Du nicht mal eine Leberentgiftung oder gehe mal in eine Ernährungsklinik wie zB
Buchinger oder ähnliche?

VG
Hallo Hagemax,
Das ist lieb gemeint aber meine gesundheitlichen Probleme sind mittlerweile so stark, dass ich nur noch von Tag zu Tag gucke wo ich im Notfall unterkomme. Dafür suche ich gerade mit Hochdruck nach einer Diagnose um endlich in die Klinik für Hepatologie oder Neurologie zu kommen.

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 8. Januar 2025, 15:54
von Muetze
Amoung hat geschrieben: 6. Januar 2025, 22:47 Hallo Muetze,

Das mit lebererkrankungen habe ich auch die Vermutung bei mir.
Bei mir wurde kleine Zysten in der leber vor 3 Jahren in 2 MRT und viele Ultraschall gefunden. Die Ärzte sagen es ist ungefährlich. Aber ich habe immer wieder die leber Symptome wie polyneuropatie, prädiabetes, Schwindel, manchmal auch leichte Juckreiz. Das Gewicht nimmtnie zu.
Meine trombozyten, Hämoglobin und Leukozyten sind im unteren Grenze. Aber die leberwerte sind alle im norm.
Ich muss dazu sagen, meine igg4 ist leicht erhöht. Also es spricht viel für AiP. Das kann natürlich auch die leber in mitleidenschaft ziehen.

Aber bei zahlreichen Untersuchungen sieht man nichts. Das ist auch so. Wenn man keine Beschwerden hätte.
Letztes Jahr habe ich nur Blutuntersuchung gemacht. Dieses Jahr werde ich versuchen Überweisung zu Pankreaszentrum zu bekommen.
Bei dir ist soweit ich lesen kann eine Vermutung oder? hat man bei leber etwas gesehen? Was ist aus fibroscan gekommen?

LG
Amoung
Hallo Amoung,
Der Fibroscan war sehr gut und Ultraschall ist ohne wegweisenden Befund ausgegangen, alles regelgerecht bis auf leichte Fettleber.
Am schlimmsten ist die Neuropathie auszuhalten, restless legs und die starken Kopfschmerzen, muss deswegen ständig essen. Was noch auffällig war, da vermutete ein Heilpraktiker mal ein Leberproblem bei mir- mehrfach zu hohes Vitamin B12, Vitamin A auch fast doppelt erhöht. Beides wird von der Leber verwaltet und im Fall von B12 gibt es dafür aussagekräftige Studien.

Re: Differenzialdiagnose Lebererkrankung

Verfasst: 8. Januar 2025, 18:49
von Amoung
Hallo Muetze,

Das ist doch gut das der Fibroscan gut war.
Was die leber angeht, kannst du erstmal beruhigt sein. Der Fettleber kann ja wieder gehen.
Vielleicht solltest du auch deine Blutzucker genau checken. Das kann auch bei Fettleber erhöht sein.
Neuropatie hatte ich früher auch viel. Jetzt ist es weniger. Da hat mir glaube ich Sport geholfen. Wenn du die Kraft hast, versuch das mal.
Was sagen denn die Ärzte zu den hohen Vitaminen?

LG
Amoung