Hallo Michaela,
...dann fange ich mal an :-)
Bez. der Chemo bekomme ich momentan die Kombi Fluorouracil + Folinsäure + Irinotecan + Oxaliplatin.
Ich denke das ist der "adjuvante Klassiker". Aktuell bin ich im 4ten Zyklus. Man sagt ja die Nebenwirkungen gehen eigentlich erst so nach dem 3ten Zyklus los.
Mich macht vor allem eine mögliche und potentiell bleibende Neuropathie aufgrund von Oxaliplatin nervös.
Denn diese Nebenwirkung kommt ja anscheinend häufiger vor.
Ich habe Pi mal Daumen mit 4 Onkologen gesprochen (Uni-Klinik wo ich den ersten Zyklus bekommen habe und mit denen aus meiner Onkologie-Praxis). Alle sagen: Die Nebenwirkungen sind total individuell. Jeder reagiert anders darauf. Man könnte keine pauschale Aussage machen.
Um einer Neuropathie entgegen zu wirken empfehlen viele eine Kompression der Hände/Finger, damit die Durchblutung vermindert wird. Andere favorisieren eine Kühlung der Hände und Füsse mit dem gleichen Zweck.
Was ich mache: Beides.
- Einfach ein paar Nitril- oder Latexhandschuhe in 1-2 Nummern kleiner kaufen und während der Verabreichung tragen.
- Kühl-Handschuhe und Kühl-Boots hat die Klinik/Praxis sicherlich von Haus aus.
Ansonsten: Einfach danach googeln. Kosten nicht die Welt. (Baumwollhandschuhe zum darunter Tragen und ein Paar Socken nicht vergessen). Kompression und/oder Kühlung 30min vor und 30 min länger als die Vergabe von Oxaliplatin anwenden.
- Zusätzlich nehme ich Magnesium und Alpha-Lipon ein
Soweit das, was ich aktuell mache. Ich würde gerne weitere Tipps hören. Was habt ihr gemacht?
Wann kamen bei Euch die meisten Nebenwirkungen?
Mir geht es aktuell, nach der 4ten Dröhnung, eigentlich gut.
2 ganz leicht taube Finger (Onkologe meinte das ist noch keine Neuropathie). Und jetzt nach dem 4ten Zyklus ebenfalls leicht an einem Zeh. Aber die Symptome kommen und gehen. Meine Mundschleimhäute zickten nach dem 3ten Zyklus für 3 Tage (brennende Zunge etc.). Sprich: Mundhygiene ist das A und O
Wichtig: Wahrscheinlich bekommst Du prophylaktisch Kortison, welches Du am Tag der Behandlung einnehmen musst.
Dies ist eigentlich "Raketentreibstoff" für Deinen Blutzucker. D.h. unbedingt Deinem Diabetologen das Kortison-Medikament und seine Stärke nennen. Er erstellt dann einen Insulin-Schema zur Korrektur.
So wären wir beim Thema Diabetes:
Bei mir hat das Kortison absolut keine Auswirkung auf meinen Blutzuckerspiegel gezeigt. Absolut null Komma null
Dafür zickt mein Zuckerspiegel generell wie wild. Insulin wirkt z.B. erst nach 3-4 Stunden. An einzelnen Tagen wieder nach den gewohnten 30 Minuten. Und ab und zu so gut wie gar nicht
Generell ist mein Blutzucker eher zu hoch als zu tief. Das hat bei mir aber noch andere Gründe (siehe unten).
Unterzuckerungen sind kein Problem, dank CGM-Sensor. Aber aufgrund des verlängerten Spritz-Wirkabstands: Vorsichtig sein mit
Korrektur-Spritzen. Das kann in einem Unterzucker enden, falls die Insulinwirkung verzögert, unverhofft und ggf. "geballt" einsetzt.
Aber hier hilft nur eins: Ausprobieren und heran tasten.
Mein "Problem" ist eigentlich: Ich habe seit der OP viel abgenommen. Rein über Fett klappt das mit dem Zunehmen bei mir irgendwie nicht. Deshalb versuche ich es auch über Protein und Kohlenhydrate (und Bewegung). Natürlich in Absprache mit meinem Diabetologen.
Fazit: Essen, Gewicht, Diarrhö, Übelkeit, Haarausfall, Fatigue etc:
- Essen: Ich kann alles essen. Keinerlei Probleme.
- Gewicht: Ich nehme zumindest nicht mehr ab. Trend: Ich nehme leicht zu.
- Haarausfall: Bis jetzt sitzen meine letzten 3 Haare noch
- Müdigkeit/Fatigue: Nach dem 2ten Zyklus für 3-4 Tage. Jetzt ggf. mal für ne Stunde matt. Aber das wars.
- Neuropathie: Leichte Symptome an 2 Fingern und einem Zeh aufkommend. Bis jetzt nicht behindernd
D.h. ich kann nur bis zum 4ten Zyklus sprechen. Und bis jetzt ist besser wie erwartet. Ich hoffe das bleibt so.
Cheers,...