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Cholangitis

Verfasst: 12. Juli 2025, 16:58
von Sterntaler
Liebe Leute,
vielleicht kann mir Jemand helfen?
Meine Cholangitis tritt in letzter Zeit immer häufiger/intensiver auf. Dann liege ich immer 4-5 Tage flach, weil ich so erschöpft bin und Schmerzen habe. Mir ist aufgefallen, dass ich während oder auch nach der Cholangitis meistens einen blutigen Harnifekt habe. Kann das mit den Bakterien/Keimen o.ä. zusammenhängen, die durch die Cholangitis entstehen. Besonders, wenn ich kein AB nehme, weil mein HA meinte, dass ich nicht alle 3-4 Wochen ein AB nehmen dürfe.

Liebe Grüße
Sterntaler

Re: Cholangitis

Verfasst: 14. Juli 2025, 00:18
von Anyastel
Liebe/r Sterntaler,
es tut mir sehr leid, dass Du immer wieder Cholangitis hast.
Nimmst Du Ursofalk? Bei vielen Betroffenen scheint eine Höherdosierung von Ursodeoxycholsäure zu helfen. Vielleicht lohnt es sich, darüber mit Deinem HA zu sprechen.
Alles Gute für Dich!

Re: Cholangitis

Verfasst: 14. Juli 2025, 10:34
von Sterntaler
danke, liebe A., dass du dich gemeldet hast.
Ich quäle mich schon seit 25 Jahren (Whipple-Op) mit der Cholangitis herum. Anfangs trat sie nur alle 3 - 4 Monate auf und war von leichter Art, wurde dann aber mit den Jahren immer schlimmer und häufiger Mein HA war immer mein behandelnder Arzt, aber auch irgendwann überfordert damit. Vör allem mit der Entscheidung, ob ich bei jedem Cholangitis-Anfall (alle 3-4 Wochen im Monat) ein AB nehmen soll oder nicht??? 'Er befürchtet, dass irgendwann das AB nicht mehr wirken könnte wegen der häufigen Einnahme.
Aber weiterhin beschäftigt mich die Frage, ob die Keime/Bakterien der Cholangitis eine Blasenentzündung beeinflussen können während oder im Nachhinein, bei Weglassen des AB? Komisch, nach der Cholangitis ist meine Blase immer entzündet und es kommt meistens zu einem Harninfekt (oft blutig)
Ich bin total überfordert und weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll.
Ich hoffe, dass mir irgendwer eine Antwort geben oder seine Erfahrung mitteilen kann.

Alles Gute wünscht Euch eine hilflose 84-Jährige

Re: Cholangitis

Verfasst: 14. Juli 2025, 16:41
von Gummibär
Hallo Sterntaler,
ich hatte 2010 meinen Whipple und auch seitdem Probleme mit der Cholangitis. Bezüglich der Häufigkeit ergeht es mir ähnlich, aus "alle paar Monate" wurde inzwischen "alle 14 Tage". Bei mir sind die Auswirkungen aber nicht so schlimm wie bei dir, 1 Tag Fieber mit Schüttelfrost und dann ist der Spuk vorbei.

Ich fühle mich genau so genervt von diesen Anfällen wie du und sie strengen mich auch immer wieder an.
Ich nehme kein Antibiotikum, ich sehe das ähnlich wie dein Hausarzt und hätte die gleichen Bedenken wie er. Zumal ich auch 2x durch das Antibiotikum -als es sehr heftig war- eine Cholitis hatte, das ist kein Vergnügen.......
Aber ich bekomme auch keine Blasenentzündung dazu, das hat dann wieder eine andere Dimension.

Ursolfalk hat bei mir nichts genutzt, aber wird auch mir immer geraten. Einfach ausprobieren.

Bezüglich des Zusammenhanges Cholangitis/Blasenentzündung habe ich nur mal einen Artikel einer Klinik in Bern gefunden, auszugsweise hier:

"Manchmal ist die Gallenwegsentzündung eine Begleiterkrankung der Gallenblasenentzündung (Cholezystitis). "

Warum nicht dann auch anders herum ?
Bin auch kein Mediziner, daher diese Info halt mit Vorbehalt.

Ich hoffe, ich konnte dir eine wenig helfen, du kannst mich gerne auch persönlich anschreiben .

Alles Gute und lass dich nicht unterkriegen.

Gummibär

Re: Cholangitis

Verfasst: 14. Juli 2025, 19:19
von Sterntaler
Ich fühle mich total verunsichert, denn durch das Weglassen von AB kann sich doch evtl eine Sepsis entwickeln, oder?
Ja, ich nehme schon immer 2mal täglich Ursofalk 250 mg. Das stabilisiert meine Leberwerte, die schon mal richtig schlecht ausfallen können.
Jetzt weiß ich auch nicht, wie ich mich verhalten soll. Der HA hat mir die Entscheidung überlassen.
Mittlerweile wiege ich nur noch 84 Pfund. Hm?, mir ist gerade aufgefallen, dass das genau meinem Alter entspricht......

Liebe Genesungs-Grüße vom
Sterntaler

Re: Cholangitis

Verfasst: 14. Juli 2025, 22:24
von Matthiasj
Hallo,
erstmal Danke für Eure Diskussion in Sachen Cholangitis - könnte auch der Grund für meine Fieberschübe sein. Allerdings sind CRP und andere Entzündungswerte bei mir unauffällig.
Im letzten CT fiel (neu) eine „Aerobilie im linken Leberlappen“ auf - Luft in der Leber - kennt wer sowas? Etwaig in Zusammenhang mit rezidierendem Fieber?
Ich bin natürlich froh, d. mein Leben in die Verlängerung gegangen ist - aber die hat auch ganz schön zähe Momente. Ver*****te Sch***e.
Herzliche Grüße,
m.

Re: Cholangitis

Verfasst: 15. Juli 2025, 00:47
von Anyastel
Liebe Sterntaler,
hat Dein HA schon einmal eine Erhöhung der Ursofalk-Dosierung angesprochen?
Bei meiner Mutter, die im Alter von 80 Jahren eine Whipple-OP mit totaler Pankreatektomie (und Entfernung von Milz, Galle und Zwölffingerdarm) erlebt hat, ist aufgrund häufiger Cholangitis-Anfälle von Herrn Dr. Lang vom Pankreaszentrum Heidelberg die Ursofalk-Dosierung von ursprünglich zweimal 250 mg auf zweimal 500 mg erhöht worden. Daraufhin hat sich die Häufigkeit der Cholangitis-Schübe erheblich gebessert.
Jedesmal, wenn es trotzdem dazu gekommen ist, hat meine Mutter schon beim ersten Anzeichen mit der Einnahme von Amoxiclav begonnen. Beim letzten Mal hat das nachträgliche Laborergebnis tatsächlich auf eine beginnende Sepsis hingedeutet.
Hast Du es einmal mit Mannose gegen die wiederkehrenden Harnwegsinfekte probiert? D-Mannose ist ein mit Glucose verwandter, natürlicher Zucker, der anscheinend nicht verstoffwechselt wird und dessen Wirkstoff über das Blut in die Nieren und von dort direkt in die Blase gelangt. Sie ummantelt dort die E.Coli-Bakterien und sorgt wohl dafür, dass die Erreger nicht mehr an die Blasenschleimhaut andocken können. Angeblich soll Mannose in der empfohlenen Dosierung auch für Diabetiker*innen geeignet sein. Da Du aber eine Whipple-OP gehabt hast und damit vermutlich Diabetikerin bist, würde ich auf gar keinen Fall ohne Rücksprache mit Ärzten zu Mannose greifen.
Was bei Blasenentzündungen übrigens auch hilfreich sein kann, ist die vollständige Vermeidung von Seife und stattdessen die Verwendung einer Intimlotion. Aber vielleicht machst Du das ja schon alles.
Von Herzen wünsche ich Dir alles Gute.