Keine Hoffnung mehr ...
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Keine Hoffnung mehr ...
gibt es für meinen Mann. Er liegt im Sterben. Seit 2 Wochen steht er nicht mehr auf, isst fast nichts mehr, schaut kein Fernsehen mehr. Er liegt nur und schläft. Er hat Wasser im Bauch, der immer dicker wird, ansonsten ist er abgemagert auf 43 kg. Den Bauch punktieren geht nicht, da die Blutgerinnung so schlecht ist und bei einer Punktion könnten Gefäße getroffen werden. Zu risikoreich.
Habe mir ein Palliativteam an die Seite geholt und hoffe dort sehr auf Unterstützung. Ich werde ihn solange es geht, zu Hause pflegen.
Am Freitag hatte ich ein Gespräch mit den Onkologen. Ergebnis: Chemotherapie eingestellt, macht keinen Sinn mehr. Abgesehen davon, dass er die Praxis nicht mehr aufsuchen kann.
Mein Herz tut weh, wenn ich ihn so leiden sehe. Wenn ich laufe habe ich das Gefühl, Gewichte an den Füßen zu haben. Ich bin so unendlich traurig. Wir sind doch gerade erst 1 Jahr, 4 Monate und 20 Tage verheiratet.
Eure Karla
Habe mir ein Palliativteam an die Seite geholt und hoffe dort sehr auf Unterstützung. Ich werde ihn solange es geht, zu Hause pflegen.
Am Freitag hatte ich ein Gespräch mit den Onkologen. Ergebnis: Chemotherapie eingestellt, macht keinen Sinn mehr. Abgesehen davon, dass er die Praxis nicht mehr aufsuchen kann.
Mein Herz tut weh, wenn ich ihn so leiden sehe. Wenn ich laufe habe ich das Gefühl, Gewichte an den Füßen zu haben. Ich bin so unendlich traurig. Wir sind doch gerade erst 1 Jahr, 4 Monate und 20 Tage verheiratet.
Eure Karla
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Liebe Karla, ich habe mit großer Betroffenheit Deine Zeilen gelesen, es macht mich traurig wenn ein Mensch gehen muss und niemand wird wirklich wissen was er dabei empfindet. Ist es die Erleichterung das das Leiden vorbei ist - was ist mir gerne einrede- oder ist es Trauer gehen zu müssen. Und niemand wird Dir wirklich Trost geben können, denn Du verlierst grade den Dir wichtigsten Menschen. Und der Satz von wem auch immer er ist " es kommt nicht auf die Zeit an, die man miteinander verbracht hat, sondern auf die Intensität und Liebe" hat vielleicht später einen Sinn. Mein Mitgefühl ist bei Euch Beiden !
Corinna B.
Corinna B.
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Hallo Karla,
für deinem Mann ist jetzt nur das wichtigste, dass du für ihn da bist. Dass du dir ein Palliativteam zu Seite geholt hast, wird dir bestimmt eine große Hilfe sein, dann ist man trotz Hilflosigkeit nicht ganz alleine.
Finde es ganz super von dir, dass zu deinen Mann zu Hause behalten möchtest.
Auf jeden Fall wünsche ich dir ganz viel Kraft, diese schwere Aufgabe zu meistern. Vielleicht ist es dir möglich an die schöne Zeit zu denken, die ihr miteinander verbringen durftet, auch wenn es so kurz war.
Liebe Grüße
Norbert
Dem Leben sind Grenzen gesetzt,
die Liebe ist grenzenlos.
für deinem Mann ist jetzt nur das wichtigste, dass du für ihn da bist. Dass du dir ein Palliativteam zu Seite geholt hast, wird dir bestimmt eine große Hilfe sein, dann ist man trotz Hilflosigkeit nicht ganz alleine.
Finde es ganz super von dir, dass zu deinen Mann zu Hause behalten möchtest.
Auf jeden Fall wünsche ich dir ganz viel Kraft, diese schwere Aufgabe zu meistern. Vielleicht ist es dir möglich an die schöne Zeit zu denken, die ihr miteinander verbringen durftet, auch wenn es so kurz war.
Liebe Grüße
Norbert
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Hallo Karla,
die Mitarbeiter vom Hospizverein kommen in unserer Gegend kostenlos ins Haus zur Unterstützung in schweren Zeiten. Ich habe sehr positive Erfahrungen mit diesem Hilfsangebot gemacht und wahr froh, einen zusätzlichen Ansprechpartner und Entlastung zu haben. Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Viele liebe Grüße
Renate Kaifer
Regionalgruppenleiterin Koblenz
die Mitarbeiter vom Hospizverein kommen in unserer Gegend kostenlos ins Haus zur Unterstützung in schweren Zeiten. Ich habe sehr positive Erfahrungen mit diesem Hilfsangebot gemacht und wahr froh, einen zusätzlichen Ansprechpartner und Entlastung zu haben. Ich wünsche Ihnen von Herzen viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Viele liebe Grüße
Renate Kaifer
Regionalgruppenleiterin Koblenz
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Hallo an alle,
seit gestern kann mein Mann nicht mehr aufstehen. Habe nun eine Bettpfanne usw. besorgt. Trotzdem geht doch immer mal etwas daneben. Mit meiner Chefin werde ich heute sprechen: Ich kann ihn nicht mehr alleine lassen und meine 4 Stunden am Vormittag arbeiten. Werde erst einmal Urlaub nehmen, eventuell danach unbezahlten.
Das Palliativteam ist super: Die haben alles für mich organisiert. Pflegegeldantrag, Zusatzmittel bei der Krankenkasse, sie bestellen Rezepte beim Hausarzt usw.
2mal wöchentlich kommt ein Arzt ins Haus und abends kommt eine Krankenschwester der Caritas, um meinem Mann Morphin zu spritzen. Ohne hält er die Schmerzen nicht mehr aus. Ich bekam einen Medi-Plan, an den ich mich bezüglich seiner Medikamentendosen halte, damit er schmerzfrei ist. Denn das ist das Wichtigste. Ohne dieses Palliativ-Team wäre ich hoffnungslos überfordert.
Mein Mann ist so dankbar, dass ich für ihn da bin und alles für ihn tue. Bestimmt ist es für ihn auch etwas demütigend, wenn ich ihn waschen und umziehen muss. Wie kann ein Mensch so hilflos werden?
Noch im April habe ich am Fußballrand gestanden und meinem sehr begabten und sportlichen Fußballer zugesehen. Das Leben ist grausam.
Trotz allem bin ich dankbar für die schöne Zeit, die wir zusammen hatten. Und ich bin auch dankbar für die Zeit, die wir momentan noch haben. Seine Krankheit hat uns noch viel näher aneinandergebracht.
Für Euch alle hier im Forum wünsche ich das Beste.
Gruß Karla
seit gestern kann mein Mann nicht mehr aufstehen. Habe nun eine Bettpfanne usw. besorgt. Trotzdem geht doch immer mal etwas daneben. Mit meiner Chefin werde ich heute sprechen: Ich kann ihn nicht mehr alleine lassen und meine 4 Stunden am Vormittag arbeiten. Werde erst einmal Urlaub nehmen, eventuell danach unbezahlten.
Das Palliativteam ist super: Die haben alles für mich organisiert. Pflegegeldantrag, Zusatzmittel bei der Krankenkasse, sie bestellen Rezepte beim Hausarzt usw.
2mal wöchentlich kommt ein Arzt ins Haus und abends kommt eine Krankenschwester der Caritas, um meinem Mann Morphin zu spritzen. Ohne hält er die Schmerzen nicht mehr aus. Ich bekam einen Medi-Plan, an den ich mich bezüglich seiner Medikamentendosen halte, damit er schmerzfrei ist. Denn das ist das Wichtigste. Ohne dieses Palliativ-Team wäre ich hoffnungslos überfordert.
Mein Mann ist so dankbar, dass ich für ihn da bin und alles für ihn tue. Bestimmt ist es für ihn auch etwas demütigend, wenn ich ihn waschen und umziehen muss. Wie kann ein Mensch so hilflos werden?
Noch im April habe ich am Fußballrand gestanden und meinem sehr begabten und sportlichen Fußballer zugesehen. Das Leben ist grausam.
Trotz allem bin ich dankbar für die schöne Zeit, die wir zusammen hatten. Und ich bin auch dankbar für die Zeit, die wir momentan noch haben. Seine Krankheit hat uns noch viel näher aneinandergebracht.
Für Euch alle hier im Forum wünsche ich das Beste.
Gruß Karla
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Liebe Karla, ich bewundere Dich und Eure Liebe zueinander, das ist ein Geschenk das nicht viele Menschen bekommen, auch wenn es in der jetzigen Situation irgendwie ein grausames Geschenk ist. Es ist gut das Du Dir die Unterstützung des Pallativteams geholt hast, es ist gut das es siese Hilfe inzwischen gibt. Ich hoffe das Deine Chefin Verständnis für Deine Situation hast. Meine Gedanken sind bei Euch.
Mit lieben Gruß
Corinna B.
Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
Corinna B.
Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Liebe Karla,
ich werde mich bald wieder bei Dir melden. Habe ein Problem mit dem eMail versenden.
Hoffe, es wird morgen behoben.
Liebe Grüße,
Ulla
ich werde mich bald wieder bei Dir melden. Habe ein Problem mit dem eMail versenden.
Hoffe, es wird morgen behoben.
Liebe Grüße,
Ulla
Sei wer Du bist und sag, was Du fühlst. Denn die, die das stört zählen nicht und die, die zählen stört es nicht. (T. Seuss Geisel)
- Nabuko
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Liebe Karla,
wie geht es Deinem Mann?
Und Dir?
Denke oft an Euch..
Liebe Grüße
Nabuko
wie geht es Deinem Mann?
Und Dir?
Denke oft an Euch..
Liebe Grüße
Nabuko
Mut bedeutet, Ungewissheit anzunehmen
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Hallo an alle hier im Forum,
mein Mann ist am frühen Morgen des 03.11.2009 für immer von mir gegangen. Er hat einfach aufgehört zu atmen. Das beruhigende für mich ist, dass wir Hand in Hand geschlafen haben. Um drei Uhr nachts habe ich ihm noch etwas zu trinken gegeben. Danach habe ich seine Hand genommen und bin eingeschlafen. Als ich morgens um 6.00 Uhr wach wurde, war seine Hand ganz kalt. Ich habe ihn zugedeckt und dabei erst gemerkt, dass er tot war. Er lag auf der Seite und hatte die Augen geöffnet, mit dem Blick auf mich gerichtet. Dies werde ich nie mehr vergessen.
Er hat mich sehr geliebt und ich ihn.
Am 13.11.2009 war die Trauerfeier, die sehr würdevoll und ergriffen war. Es waren ca. 200 Trauernde anwesend und diese Wertschätzung hat auch sehr gut getan.
Ich hoffe, Ihr alle habt nichts dagegen, wenn ich weiterhin hier mitlese und vielleicht dem einen oder anderen einen Tipp geben kann.
Die Zeit, die jetzt für mich kommt, wird sehr schwer werden. Erst habe ich bald Geburtstag, dann die Advents- und Weihnachtszeit ohne meinen Mann.
Aber jetzt habe ich auch viel zu tun. Unser Haus kann ich allein nicht halten. Jetzt muss ich mir eine Wohnung mit meinen Kindern suchen und so bin ich erst einmal beschäftigt.
Es grüßt Euch
Eure traurige Karla
mein Mann ist am frühen Morgen des 03.11.2009 für immer von mir gegangen. Er hat einfach aufgehört zu atmen. Das beruhigende für mich ist, dass wir Hand in Hand geschlafen haben. Um drei Uhr nachts habe ich ihm noch etwas zu trinken gegeben. Danach habe ich seine Hand genommen und bin eingeschlafen. Als ich morgens um 6.00 Uhr wach wurde, war seine Hand ganz kalt. Ich habe ihn zugedeckt und dabei erst gemerkt, dass er tot war. Er lag auf der Seite und hatte die Augen geöffnet, mit dem Blick auf mich gerichtet. Dies werde ich nie mehr vergessen.
Er hat mich sehr geliebt und ich ihn.
Am 13.11.2009 war die Trauerfeier, die sehr würdevoll und ergriffen war. Es waren ca. 200 Trauernde anwesend und diese Wertschätzung hat auch sehr gut getan.
Ich hoffe, Ihr alle habt nichts dagegen, wenn ich weiterhin hier mitlese und vielleicht dem einen oder anderen einen Tipp geben kann.
Die Zeit, die jetzt für mich kommt, wird sehr schwer werden. Erst habe ich bald Geburtstag, dann die Advents- und Weihnachtszeit ohne meinen Mann.
Aber jetzt habe ich auch viel zu tun. Unser Haus kann ich allein nicht halten. Jetzt muss ich mir eine Wohnung mit meinen Kindern suchen und so bin ich erst einmal beschäftigt.
Es grüßt Euch
Eure traurige Karla
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Re: Keine Hoffnung mehr ...
Karla Haupt hat geschrieben:Hallo an alle hier im Forum,
mein Mann ist am frühen Morgen des 03.11.2009 für immer von mir gegangen. Er hat einfach aufgehört zu atmen. Das beruhigende für mich ist, dass wir Hand in Hand geschlafen haben. Um drei Uhr nachts habe ich ihm noch etwas zu trinken gegeben. Danach habe ich seine Hand genommen und bin eingeschlafen. Als ich morgens um 6.00 Uhr wach wurde, war seine Hand ganz kalt. Ich habe ihn zugedeckt und dabei erst gemerkt, dass er tot war. Er lag auf der Seite und hatte die Augen geöffnet, mit dem Blick auf mich gerichtet. Dies werde ich nie mehr vergessen.
Er hat mich sehr geliebt und ich ihn.
Am 13.11.2009 war die Trauerfeier, die sehr würdevoll und ergriffen war. Es waren ca. 200 Trauernde anwesend und diese Wertschätzung hat auch sehr gut getan.
Ich hoffe, Ihr alle habt nichts dagegen, wenn ich weiterhin hier mitlese und vielleicht dem einen oder anderen einen Tipp geben kann.
Die Zeit, die jetzt für mich kommt, wird sehr schwer werden. Erst habe ich bald Geburtstag, dann die Advents- und Weihnachtszeit ohne meinen Mann.
Aber jetzt habe ich auch viel zu tun. Unser Haus kann ich allein nicht halten. Jetzt muss ich mir eine Wohnung mit meinen Kindern suchen und so bin ich erst einmal beschäftigt.
Es grüßt Euch
Eure traurige Karla
Hallo Karla,
du bist eine starke und tapfere Frau.
Ich habe Rotz und Wasser geheult, als ich heute Morgen deinen Bericht las. Vielleicht findest du im Gebet etwas Kraft. Mir hat das Gespräch mit Gott, so, wie ich ihn verstehe, geholfen. Ich habe nicht nach dem "warum?" gefragt, denn Gottes Wege sind unergründlich, sondern bat um Unterstützung und die Weisheit, den richtigen Weg jetzt zu gehen.
Danach fühlte ich mich gestärkter.
Alles Liebe für dich und deine Kinder.
Gruß Sternschnuppchen