Schwächeanfälle

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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KALLEausWW
Beiträge: 5
Registriert: 23. Januar 2010, 16:23
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Schwächeanfälle

Beitrag von KALLEausWW »

Hallo zusammen!

meinem Vater (69 Jahre) wurde am 09.10.2009 in der Unikinik Heidelberg die Bauchspeicheldrüse, ein Teil des Magens, die Milz, ein Teil des Dünndarms als auch eine Anzahl von Lymphknoten entfern.

Während er seine Zuckerwerte recht gut im Griff hat, klagte er nach der Operation über Appetitlosigkeit und häufiges Erbrechen. Statt der Einladung zur Reha zu folgen wollte mein Vater gerne zu Hause bleiben und begann relativ kurzfristig mit der empfohlenen Chemotherapie, welche er vor zwei Wochen und nach 8 von 28 Anwendungen, in Absprache mit seinem behandelten Arzt wegen Unverträglichkeit abbrechen musste.

Mein Vater ist gestern aufgrund von wiederholten Schwächeanfällen in ein benachbartes Krankenhaus gegangen. Obwohl sein Appetit sich in letzter Zeit zu bessern schien und obwohl er mittlerweile darauf achtetet zu jeder Mahlzeit Kreon (Kreon 25000 Filmkapseln) zu nehmen, quälte ihn verstärkt heftiger Duchfall (mehr als das was er zu sich genommen hatte) welcher ihn wohl derart Kräft raubte, dass er immer wieder zusammenbrach.

Ich denke, dass ich in diesem Forum nicht betonen muss, dass unsere gesamte Familie sich um meinen Vater sorgt. Wir möchten gerne helfen doch wissen eigentlich nicht recht wie.

Vielleicht hat der eine oder andere vergleichbare Erfahrungen gemacht und kann mir (bzw. meinem Vater) den einen oder anderen Rat geben. Sollte mein Vater mit der Dosierung von Kreon experimentieren?

Vielleicht wäre es sinnvoll ihn für eine Zeit in einer Reha-Klinik unterzubringen, in der er zur Ernährung angeleitet wird (vielleicht gibt es solche Häuser in welchen meine Mutter Anleitung zur Zubereitung von Mahlzeiten erhält) und in der er aufgepepellt wird - hier würde ich mich sehr über Tipps und Adressen freuen.

Ich danke schon jetzt allen Lesern und feue mich über jeden Hinweis.

Gute Zeit und schönes Wochenende!
Karl-Heinz
Johannes
Beiträge: 38
Registriert: 3. Mai 2009, 23:57

Re: Schwächeanfälle

Beitrag von Johannes »

Hallo Karl Heinz,

meine Mutter (67) wurde am 19.05.2009 gewhippelt. Sie hat schon im Krankenhaus das 25000er Kreon bekommen, allerdings nur eine Tablette je Mahlzeit. Erst nachdem sie die Kreondosierung (2000 Einheiten je Gramm Fett) mehr berücksichtigte und teilweise zwischen 4 bis 8 Kreonkapseln zu entsprechend fettreichen Mahlzeiten nimmt, konnte sie den Durchfall einigermaßen in den Griff bekommen. Sie hat dann mit der Zeit selbst herausgefunden, dass sie gar nichts rohes mehr essen kann. Nun wird eben alles Gemüse....gekocht. Leider reagiert jeder ein bisschen anderst und muss ein Stück weit experimentieren.
Dennoch hat meine Mutter manchmal Tage, an denen trotz richtiger Enzymdosierung massiver Durchfall auftritt. Das schlaucht schon ganz schön. Derzeit muss sie sich sogar ab und zu übergeben. Den Grund dafür wissen wir selber noch nicht.

Was zur allgemeinen körperlichen Unterstützung doch sehr guit ist, sind die AEDK-Vitaminspritzen, sowie Vitamin B12 Aufbauspritzen. Die tun ihr nach ihrer Aussage richtig gut.

Wünsche Dir und deinem Vater alles Gute
Gruß
Johannes
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KALLEausWW
Beiträge: 5
Registriert: 23. Januar 2010, 16:23
Wohnort: 57647 Nistertal

Re: Schwächeanfälle

Beitrag von KALLEausWW »

Hallo Johannes,

vielen Dank für Deine Antwort und die guten Tipps. Ich werd's gleich meinem Vater berichten und ihm empfehlen, sich von seinen Ärzten Vitamin- und Aufbauspritzen verabreichen zu lassen.

Kreon wurde meinem Vater nach der OP lediglich zu jeder Hauptmahlzeit (eine 25000er Tablette) verabreicht. Offensichtlich ein Standard aber, wenn ich Deinen Ausführungen folge, nicht zielführend. Wäre es sinnvoll sich mit einer Ernährungsberatung auseinanderzusetzten? Wie kann mein Vater abschätzen, wieviel Fett in einer Mahlzeit ist und wieviel Kreon einzunehmen ist?

Nochmals schönen Dank und
Deiner Mutter und Dir alles Gute!

Schöne Grüße
Karl-Heinz
Corinna B.
Beiträge: 732
Registriert: 18. August 2008, 18:13
Wohnort: 25704 Meldorf

Re: Schwächeanfälle

Beitrag von Corinna B. »

Hallo Kalle. Manchmal nehme ich Kreon, wenn ich weiß das das was ich esse zu fettig ist, zB. eine Pizza oder bei Salami. Bei vielen Nahrungsmitteln steht der Fettgehalt auf der Packung mit drauf, wenn selbst gekocht wird, hilft es nichts- man muss das Fett abwiegen. Ich nehme pro 1 Gramm Fett dann 2000IE Kreon. Und man wundert sich wieviel versteckte Fett in den Nahrungsmitteln sind. So hat zB. ein Brötchen (50Gramm) mit Butter etwas über 10 Gramm, Fett oder ein normaler Joghurt ca. 5 Gramm Fett. Es gibt im Internet einen Nährwertrechner die man gut zur Hilfe nehmen kann. Vielleicht kannst Du ja deinem Vater die häufigsten Nahrungsmittel ausdrucken.
Mit lieben Gruß
Corinna B.

Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
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KALLEausWW
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Registriert: 23. Januar 2010, 16:23
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Re: Schwächeanfälle

Beitrag von KALLEausWW »

Hallo Corinna,

vielen lieben Dank für den Hinweis. Ich bin wirklich froh, dass ich mich in diesem Forum angemeldet habe und so eine Vielzahl von nützlichen Informationen bekomme - vielleicht kann ich mich irgendwann irgendwie revanchieren.

Alles Gute und schöne Grüße
aus dem Westerwald

Karl-Heinz
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Ingo
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Registriert: 16. Juli 2008, 11:14
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Re: Schwächeanfälle

Beitrag von Ingo »

Hallo Kalle,

ich muss seit 5 Jahren Kreon nehmen. Mit den 25.000ern komme ich auch nicht klar, so dass ich zu jeder Mahlzeit zwei 40.000er Kapseln (geöffnet) einnehme. Kreon kann man nicht überdosieren, da das "Zuviel" vom Körper einfach wieder ausgeschieden wird. Wer echt was von Ernährungsberatung drauf hat ist die Klinik Rosenberg in Bad Driburg. Hier kann man, wenn man möchte, auch seinen Ehepartner einquartieren - Hab' ich seiner zeit auch gemacht.
Siehe: http://www.klinik-rosenberg.de/

Gruß

Ingo
Lieber 'ne Canneloni als 'ne Wanne-Eickel !!!
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KALLEausWW
Beiträge: 5
Registriert: 23. Januar 2010, 16:23
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Re: Schwächeanfälle

Beitrag von KALLEausWW »

Hallo Ingo,

Herzlichen Dank für Deine Ratschläge. Mit dem neu erworbenen Wissen hoffe ich nun, meinem Vater weiterhelfen zu können.

Ich wünsche Dir alles Gute!

Schöne Grüße
Karl-Heinz
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