Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
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Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Meine Nichte ist Diabetikerin Typ 1 und hat schon seit vielen Jahren eine Insulinpumpe. Ich kann mich daran erinnern das sie mir von verstopften Kanülen, entzündeten Zugängen oder rausgerissenen Schläuchen erzählte. Mich erfüllte das mit einem gewissen Erstaunen, verstand aber ihr Argument das sie nicht spritzen wollte.
Dann hatte ich meine Opertion und S. riet mir zur Pumpe, das sei doch weniger aufwendig als mehrmals am Tag zu spritzen. Ich interessierte mich wirklich für die Pumpe, denn ich habe Angst vor Spritzen! Allerdings was ich hörte überzeugte mich nicht sonderlich. Stechen müsste ich schon 1-2mal die Woche um einen Zugang zu legen, das könnte sich auch schon mal entzünden oder verstopft sein - und ich müsse damit rechnen das ich erstmal viele blaue Flecken haben würde. Wieso blaue Flecken?? "Naja, bis du dann richtig eingestellt bist kannst du schon mal über oder unterzuckern, dann kippst du halt mal eben um".
Ich grübelte, blaue Flecken habe ich dauernd, das ist kein Problem. Umgekippt bin ich das letztemal in der Pubertät, da allerdings dauernd, aber Diabetiker und Entzündungen? Schlecht verheilende Wunden? Nein das ist glaube ich alles zusammengenommen nichts für mich. Ich informierte mich weiter, kam zu dem Schluß: Mit Pumpe muss man ein durch und durch strukturierter Mensch sein, mit dem Hang zu Perfektionismus und der Bereitschaft zur Dauerselbstbeobachtung.
Also gut strukturiert als Diabetiker sollte man sowieso sein - eigentlich keine Krankheit für mich , ich bin eher chaotisch.
Im Krankenhaus hing ich zwar an der Insulinpumpe, wurde aber Insulinfrei entlassen.......
In der Reha lernte ich dann andere Insulinpumpendiabetiker kennen, einer war dauernd im Unterzucker und viel oft um. Naja, der wollte das irgendwie auch so, hatte ich den Eindruck. Sein Hauptziel war die REHA ad absurdum zu führen- was hieß: immer das Gegenteil von dem tun, was er sollte.
Ein anderer Pumpenmensch kam prima damit klar! Aber der wußte zu 200% über sich und seine Reaktionen Bescheid, hatte seine Kabelage mehrfach abgesichert, da konnte nichts raus- oder wegrutschen, seine Zugänge legte er alle 2 Tage und pflegte dieselben andächtig.
Ich selber habe mich für die Spritze entschieden. Ich weiß das ich das nicht optimal handhabe, da ich gelegentlich einfach vergesse zu spritzen, das kann am Tage sein, das kann aber auch das Basalinsulin betreffen.
Die Frage was besser ist, hat einen ganz banalen traurigen Hintergrund.
Am 8. Dezember machte sich völlig unverhofft mein Hundefreund Wilfried vom Acker. Ich vermute das er entweder vergessen hat zu spritzen - er befand sich oft in der Überzuckerung, die er wiederum mit Vorliebe mit Alkohol in den Griff bekam oder er befand sich in der Unterzuckerung, weil er zuviel gespritzt hat. Auch das ging so piel mal Daumen.
Exakt eine Woche später machte sich ein anderer Freund aus dem Staub, ein Pumpenträger.In der kurzen Zeit unserer Freundschaft verstand er es mein Entsetzten was die Insulinpumpe anging noch zu verstärken. Mal rutschte der Schlauch raus, mal war die Batterie alle und was er erzählte was ihm damit noch so alles passiert war, war für mich klar. Ich Pumpe - nie! Und dich bringe ich auch noch zur Spritze zurück!
Liebe Mitkranken, ich glaube wir wissen manchmal garnicht was wir unseren Familien und Freunden im Umgang mit unserer Krankheit antun.
Wie oft maule ich meine Tochter an, weil sie mindestens morgens und abends anruft, es liegen 400km zwischen uns. Ich habe mich heute morgen bei ihr entschuldigt und werde hoffentlich den Grund nicht wieder vergessen!
Dann hatte ich meine Opertion und S. riet mir zur Pumpe, das sei doch weniger aufwendig als mehrmals am Tag zu spritzen. Ich interessierte mich wirklich für die Pumpe, denn ich habe Angst vor Spritzen! Allerdings was ich hörte überzeugte mich nicht sonderlich. Stechen müsste ich schon 1-2mal die Woche um einen Zugang zu legen, das könnte sich auch schon mal entzünden oder verstopft sein - und ich müsse damit rechnen das ich erstmal viele blaue Flecken haben würde. Wieso blaue Flecken?? "Naja, bis du dann richtig eingestellt bist kannst du schon mal über oder unterzuckern, dann kippst du halt mal eben um".
Ich grübelte, blaue Flecken habe ich dauernd, das ist kein Problem. Umgekippt bin ich das letztemal in der Pubertät, da allerdings dauernd, aber Diabetiker und Entzündungen? Schlecht verheilende Wunden? Nein das ist glaube ich alles zusammengenommen nichts für mich. Ich informierte mich weiter, kam zu dem Schluß: Mit Pumpe muss man ein durch und durch strukturierter Mensch sein, mit dem Hang zu Perfektionismus und der Bereitschaft zur Dauerselbstbeobachtung.
Also gut strukturiert als Diabetiker sollte man sowieso sein - eigentlich keine Krankheit für mich , ich bin eher chaotisch.
Im Krankenhaus hing ich zwar an der Insulinpumpe, wurde aber Insulinfrei entlassen.......
In der Reha lernte ich dann andere Insulinpumpendiabetiker kennen, einer war dauernd im Unterzucker und viel oft um. Naja, der wollte das irgendwie auch so, hatte ich den Eindruck. Sein Hauptziel war die REHA ad absurdum zu führen- was hieß: immer das Gegenteil von dem tun, was er sollte.
Ein anderer Pumpenmensch kam prima damit klar! Aber der wußte zu 200% über sich und seine Reaktionen Bescheid, hatte seine Kabelage mehrfach abgesichert, da konnte nichts raus- oder wegrutschen, seine Zugänge legte er alle 2 Tage und pflegte dieselben andächtig.
Ich selber habe mich für die Spritze entschieden. Ich weiß das ich das nicht optimal handhabe, da ich gelegentlich einfach vergesse zu spritzen, das kann am Tage sein, das kann aber auch das Basalinsulin betreffen.
Die Frage was besser ist, hat einen ganz banalen traurigen Hintergrund.
Am 8. Dezember machte sich völlig unverhofft mein Hundefreund Wilfried vom Acker. Ich vermute das er entweder vergessen hat zu spritzen - er befand sich oft in der Überzuckerung, die er wiederum mit Vorliebe mit Alkohol in den Griff bekam oder er befand sich in der Unterzuckerung, weil er zuviel gespritzt hat. Auch das ging so piel mal Daumen.
Exakt eine Woche später machte sich ein anderer Freund aus dem Staub, ein Pumpenträger.In der kurzen Zeit unserer Freundschaft verstand er es mein Entsetzten was die Insulinpumpe anging noch zu verstärken. Mal rutschte der Schlauch raus, mal war die Batterie alle und was er erzählte was ihm damit noch so alles passiert war, war für mich klar. Ich Pumpe - nie! Und dich bringe ich auch noch zur Spritze zurück!
Liebe Mitkranken, ich glaube wir wissen manchmal garnicht was wir unseren Familien und Freunden im Umgang mit unserer Krankheit antun.
Wie oft maule ich meine Tochter an, weil sie mindestens morgens und abends anruft, es liegen 400km zwischen uns. Ich habe mich heute morgen bei ihr entschuldigt und werde hoffentlich den Grund nicht wieder vergessen!
Mit lieben Gruß
Corinna B.
Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
Corinna B.
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- Reinhard
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Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Der Beitrag ist es wert, im "Erfahrungsaustausch" gepostet zu werden.
Lieben Gruß
Reinhard
Reinhard
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Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Es ist merkwürdig das ich bis jetzt noch keinen einzigen negativen Bericht oder eine Einschränkung wegen der Insulinpumpe gefunden habe. Einige Merkwürdigkeiten allerdings, die ich in meiner Homepage veröffentliche, fand ich schon.
Mit lieben Gruß
Corinna B.
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Corinna B.
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- Sabricia
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- Registriert: 6. Juli 2008, 03:03
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Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Also eine Bekannte von mir hat auch eine Insulinpumpe und kommt damit super klar. Für sie ist es das beste. Das ist leider das einzige was dazu sagen kann.
LG Sabricia
LG Sabricia
Meine Meinung steht fest , bitte verwirren sie mich nicht mit Tatsachen.


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Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Ich habe auch so einiges gefunden, das mein Vertrauen in die Insulinpumpe nicht steigert.
In die Gefahr eine Ketoazidose zu erleiden kommen Diabetiker, die sich regelmäßig mit Insulin behandeln nur selten. Am gefährdetsten sind hier jedoch die Pumpenträger.
Grund: bei ihnen gibt es nur ein sehr kleines Insulinreservoir unter der Haut, daß dann natürlich auch nicht lange vorhält. (Im Gegensatz zur ICT, bei der ja das Basalinsulin kontinuierlich ins Blut abgegeben wird.
Kommt es dann zu einem Therapieversagen (Pumpe oder Katheter defekt, Katheter verrutscht oder abgeknickt oder so )ist das Reservoir sehr rasch aufgebraucht und der Körper rutscht in einen Insulinmangel und somit in eine immer größer werdende Insulinresistenz.
Das ist nur ein Beitrag von vielen, die ich fand. Aber der Eindrucksvollste. Mehr davon auf meiner Homepage. Nicht das ich euch dahin locken will, ich will nur bewußt den AdP aus meinen Beiträgen/Einsichten raushalten.
In die Gefahr eine Ketoazidose zu erleiden kommen Diabetiker, die sich regelmäßig mit Insulin behandeln nur selten. Am gefährdetsten sind hier jedoch die Pumpenträger.
Grund: bei ihnen gibt es nur ein sehr kleines Insulinreservoir unter der Haut, daß dann natürlich auch nicht lange vorhält. (Im Gegensatz zur ICT, bei der ja das Basalinsulin kontinuierlich ins Blut abgegeben wird.
Kommt es dann zu einem Therapieversagen (Pumpe oder Katheter defekt, Katheter verrutscht oder abgeknickt oder so )ist das Reservoir sehr rasch aufgebraucht und der Körper rutscht in einen Insulinmangel und somit in eine immer größer werdende Insulinresistenz.
Das ist nur ein Beitrag von vielen, die ich fand. Aber der Eindrucksvollste. Mehr davon auf meiner Homepage. Nicht das ich euch dahin locken will, ich will nur bewußt den AdP aus meinen Beiträgen/Einsichten raushalten.
Mit lieben Gruß
Corinna B.
Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
Corinna B.
Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
- yasmin75
- Beiträge: 1020
- Registriert: 23. April 2008, 03:36
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Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
haben diese Pumpen kein Warnsignal?
wenn zB. der Schlauch verrutscht
oder der Insulin aufgefüllt werden muss?
Als nicht Diabetiker für einige die es sind jetzt bestimmt eine blöde Frage
aber interresieren würde mich das schon.
LG
Yasmin
wenn zB. der Schlauch verrutscht
oder der Insulin aufgefüllt werden muss?
Als nicht Diabetiker für einige die es sind jetzt bestimmt eine blöde Frage
aber interresieren würde mich das schon.
LG
Yasmin
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- Beiträge: 426
- Registriert: 8. März 2008, 14:53
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Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Hallo,
ich habe heute mit einer jungen Frau gesprochen. Bevor sie die Insulinpumpe
bekam hat sie normal und nach Bedarf gespritzt, meinte sie. Ihre Werte waren ständig
viel zu hoch. Sie hat den Diabetologen gewechselt und der konnte sie zur Insulinpumpe überreden. Sie hat sich eine Zeit dagegen gesträubt, es dann aber mit der Pumpe versucht.
Die Pumpe benutzt sie jetzt seit einem Jahr, die Werte sind gut und sie ist zufrieden. Auch mit der Handhabung. Ich habe gebohrt und immer wieder nachgefragt, sie konnte mir nicht eine negative Erfahrung sagen. Sie ist Privatpatientin und alle drei Wochen beim Diabetologen.
Die Tatsache, dass sie Privatpatientin ist wird aber sicher keine Rolle spielen. Ich habe das nur so mit erwähnt.
Über dieses Gespräch habe ich mit meinem Mann gesprochen. Auch ihm wollte, genau dieser Diabetologe, eine Insulinpumpe verordnen. Nico hat sich etwas aufklären lassen, aber schon bald für sich entschieden, die Pumpe möchte er nicht. Ihm machte das Spritzen nichts aus und heute bin ich froh, dass er sich so entschieden hat.
LG
Ulla
ich habe heute mit einer jungen Frau gesprochen. Bevor sie die Insulinpumpe
bekam hat sie normal und nach Bedarf gespritzt, meinte sie. Ihre Werte waren ständig
viel zu hoch. Sie hat den Diabetologen gewechselt und der konnte sie zur Insulinpumpe überreden. Sie hat sich eine Zeit dagegen gesträubt, es dann aber mit der Pumpe versucht.
Die Pumpe benutzt sie jetzt seit einem Jahr, die Werte sind gut und sie ist zufrieden. Auch mit der Handhabung. Ich habe gebohrt und immer wieder nachgefragt, sie konnte mir nicht eine negative Erfahrung sagen. Sie ist Privatpatientin und alle drei Wochen beim Diabetologen.
Die Tatsache, dass sie Privatpatientin ist wird aber sicher keine Rolle spielen. Ich habe das nur so mit erwähnt.
Über dieses Gespräch habe ich mit meinem Mann gesprochen. Auch ihm wollte, genau dieser Diabetologe, eine Insulinpumpe verordnen. Nico hat sich etwas aufklären lassen, aber schon bald für sich entschieden, die Pumpe möchte er nicht. Ihm machte das Spritzen nichts aus und heute bin ich froh, dass er sich so entschieden hat.
LG
Ulla
Sei wer Du bist und sag, was Du fühlst. Denn die, die das stört zählen nicht und die, die zählen stört es nicht. (T. Seuss Geisel)
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- Beiträge: 426
- Registriert: 8. März 2008, 14:53
- Wohnort: Neuwied
Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Ich wundere mich, dass es niemanden aus der Familie gibt, der eine
Insulinpumpe benutzt. Es sind doch bestimmt viele Diabetiker, hier im
Forum unterwegs
LG
Ulla
Insulinpumpe benutzt. Es sind doch bestimmt viele Diabetiker, hier im
Forum unterwegs


LG
Ulla
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- Lutz Otto
- Beiträge: 655
- Registriert: 8. März 2008, 14:27
- Wohnort: Magdeburg
- Kontaktdaten:
Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
Hallo Ulla,
mir hat man damals auf einer Gesundheitsmesse, eine Pumpe sehr empfohlen.
Habe mich dann mit meiner Diabetologin darüber untehalten, sie hat mir davon wärmstens abgeraten. Seither war eine Pumpe, nie wieder ein Thema für mich.
LG Lutz
mir hat man damals auf einer Gesundheitsmesse, eine Pumpe sehr empfohlen.
Habe mich dann mit meiner Diabetologin darüber untehalten, sie hat mir davon wärmstens abgeraten. Seither war eine Pumpe, nie wieder ein Thema für mich.
LG Lutz
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg
Lutz Otto
AdP e. V. - Vorstrandsvorsitzender
Lutz Otto
AdP e. V. - Vorstrandsvorsitzender
- yasmin75
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- Wohnort: Heidelberg-Mannheim
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Re: Diabetes, Insulinpumpe oder Spritze
haben diese Pumpen
ein Warnsignal?
sei es ein Piepsen oder so ähnlich?
ein Warnsignal?
sei es ein Piepsen oder so ähnlich?