Unklare Symptomatik - EPI?

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Whenimgone
Beiträge: 9
Registriert: 19. März 2024, 17:32

Unklare Symptomatik - EPI?

Beitrag von Whenimgone »

Hallo ihr Lieben,

ich hatte bereits einen Beitrag hier im Forum verfasst, möchte aber nochmal ein neues Thema erstellen und bitte um eine Einschätzung von betroffenen.
M, 26, Raucher, angststörung seit Kindesalter, die sich eher auf exzessives Grübeln beschränkt, als auf regelmäßige Arzt- und Krankenhausbesuche.
Ich versuche die wichtigsten Ereignisse kurz aufzulisten, in der Hoffnung, dass hier und da ein Zusammenhang besteht.
2017 nach einem workout muskelzucken am ganzen Körper und extremes Zittern im Rumpf bei Dingen wie, im liegen aufsetzen, Leiter steigen. Muskel Zucken mit Angst vor ALS hielt knapp 1 Jahr an. 2018 dann starke darmkrämpfe und Durchfall nach Kakao, anschließend Verzicht auf Laktose mit Besserung. 2019 starke Übelkeit mit Völlegefühl links, leicht fiebrig gefühlt und 3 Tage Schonkost. In der Zeit zunehmend das Gefühl, fettige Speisen und Fertiggerichte nicht mehr zu vertragen. Job und wieder mal kurze Schübe ( 1 Tag Durchfall) und Gastritis-ähnliche Symptome: Luft aufstoßen, Blähungen zu der Zeit ohnehin (30-40 am Tag) und saurer Geschmack im Mund. Von da an begann mein Stuhl auch zunehmen weniger zu werden, mit leicht säuerlichem Geruch, sobald der After sich öffnet. Jedoch nie so, dass danach jemand gedacht hätte, dass jemand Stuhlgang hatte. Über die Jahre immer mehr Lebensmittel gemieden, 2022/23 stark runtergehungert und psychisch im Eimer. Mittlerweile in Therapie, um mental besser mit diesen und generell Grübelei umgehen zu können. Große Blutbilder zu der Zeit immer unauffällig, bis auf einen entzündungswert im Darm bei einem Homöopathen, der ebenso Leaky gut diagnostizierte. Daraufhin Weizen gemieden und myrrhinil-intest genommen, mit mäßiger Besserung der Beschwerden. Anfangs gab es noch Phasen wo ich beschwerdefrei war, dies ist seit 1-2 Jahren eher durchgängig.
Nun die aktuelle Lage: mich plagt derzeit immer noch Blähbauch nach bestimmten Speisen, Brot meide ich derzeit, dadurch deutlich weniger aufgebläht. Gefühl von feststeckender Luft beim Schlucken, löst sich meistens nur durch räuspern. Bei auftreten der Symptome auch psychisch extrem reizbar, lethargisch. Dies bereits bevor ich anfange zu grübeln. Stuhlgang größtenteils breiig am Morgen, meistens direkt Drang nach dem erwachen und der Stuhl kommt schnell. Anfangs geformt, Rest weich und stückchenhaft. Appetit und Hunger kenne ich schon lange nicht mehr, esse aber so, dass ich mein Gewicht halte.
Vor 2 Wochen nach Rindergulasch mit Klößen, weicher Stuhl, massives Luft aufstoßen und schmerzen im linken Unterbauch, gefolgt von 1-malig schleimigen Stuhl. Bis heute hatte ich weder enorme Bauchschmerzen, noch schmerzen durch die Blähungen. Mein Problem ist eher, dass sich durch die Luft im linken Unterbauch, das Zwerchfell verspannt und ich dann schmerzen im linken Schulterblatt habe. Ein Besuch beim Osteopathen brachte für 3 Tage Besserung ein: keine gangunsucherheit mehr, kein Völlegefühl/schluckbeschwerden beim Essen, geformter Stuhl am Morgen ohne anschließendes Gefühl der unvollständigen Entleerung.
In der Vergangenheit hatte ich wenn auch selten, nach bestimmten Speisen (Buffet auf einem Geburtstag vom Restaurant mit Bratkartoffeln und Schnitzeln), explosionsartigen Durchfall. Manchmal ist der Stuhl trotz ganzer Konsistenz, beim abwischen sehr feucht und am Papier gelb. Elastase vor 5 Monaten ergab einen Wert von 800.
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich werde morgen Vater und kann trotzdem nur an meine Beschwerden denken. Ich könnte mittlerweile mit einer CED leben, aber der Respekt vor der EPI ist groß. Mich wundert immer, dass vor allem osteopathie und Yoga meine Beschwerden mindern. Aber eben nicht nachhaltig, sodass ich die Ursache im Darm oder der Drüse vermute.
Im Februar habe ich eine Magenspiegelung und im November (ja, wirklich) eine darmspiegelung.
Nächste Woche möchte ich zum Hausarzt um nochmal amylase und Lipide bestimmen zu lassen. In der Vergangenheit waren alle organischen Werte super.
Bei einer EPi müsste ich doch mehrfach am Tag Stuhlgang, vor allem nach fett haben oder nicht? Esse ich morgens Haferflocken mit Milch, ist alles okay. Auch hatte ich mal nach einem Besuch beim Griechen morgens festen Stuhlgang. Mit scheinen gefühlt eher Kohlenhydrate Probleme zu machen. Zöliakie wurde bis jetzt nur per Antikörper als negativ befundet. Mein Zwerchfell krampft häufig links, im Bereich des Völlegefühls und des würgereizes (nach zu viel essen). Aber eine rein durch haltungsschäden verursachte Problematik, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht hat jemand in dem ganzen Wirrwarr eine Idee. SIBO und co möchte ich testen, dies kann ich beim Gastro frühestens zur Spiegelung ansprechen.
Ich bin verzweifelt.
Hagemax
Beiträge: 825
Registriert: 24. Dezember 2016, 14:53

Re: Unklare Symptomatik - EPI?

Beitrag von Hagemax »

Hallo,
leider macht die Psyche sehr viel mit einem und kann bei Dir sicherlich ein
Reizdarmsyndrom auslösen. Wie ich Dir im März geschrieben hatte, macht es Sinn
einen Gastroenterologen aufzusuchen,
einen Termin scheinst Du ja zu haben.
Hier sollte mal alles gecheckt werden,
Ultraschall, Magen- Darmspiegelung,
Unverträglichkeiten etc etc. Evtl auch Darmfloraanalyse.
Ggfs kannst Du versuchen diesen Termin vorzuziehen.
Bis dahin würde ich Dir empfehlen Dich gescheit zu ernähren (kann man ja alles
googln wie man sich ernährt bei SiBo oder Reizdarm).
Deine Elastase ist ja top, ggfs. kannst du diese noch 2-3 mal checken.
Die Psyche, daran musst Du irgendwie arbeiten und musst nach der Ursache für Deine Ängste suchen. Ich hatte vor Jahren aus familiären Gründen extreme Psychische Probleme, die dann zu einer Autoimmun Erkrankung mit BSD Beteiligung geführt haben.
Auch solltest Du versuchen Das Internet
zu reduzieren, Dr Google führt nur zu Panik, da im Internet vorwiegend der negative Teil von Krankheiten beschrieben wird u nicht von den positiven. Ausgängen
Arbeite an Deiner Psyche, ernähre Dich gesund, stell das Rauchen ein, meide Zucker u Alkohol.

Gegen das Völlegefühl hilft mir Sab Simplex u Carmentin.
Freue Dich auf Dein Kind u lenke Dich ab.
VG
Whenimgone
Beiträge: 9
Registriert: 19. März 2024, 17:32

Re: Unklare Symptomatik - EPI?

Beitrag von Whenimgone »

Vielen Dank für deine Rückmeldung!
Vor kurzem wurde mein Sohn geboren und die Sorgen waren erstmal Nebensache. Ich arbeite viel an meinem Hüftbeuger, was mir wieder mehr Kontrolle über Blähungen und Stuhl gibt. 2 Tage hatten wir jetzt Stress wegen unserem kleinen, da griff ich mehr zu Zucker wie Cola und habe wieder mehr blubbern, Blähungen und morgens weichen Stuhl.
Eine Frage im allgemeinen: bei einer EPI müssten doch kleinste Mengen von Fett zeitnah Durchfälle auslösen oder?
Ein Beispiel: ich hab die Tage morgens Haferflocken mit Milch und Banane gegessen, in Olivenöl angebratene selbstgemachte kartoffelpuffer mit laktosefreien Schafskäse und abends in etwas Öl gemachtes Rührei. Das müsste bei einer EPI doch Probleme machen oder? Klar kann man Dinge nicht verallgemeinern, aber die Regel ist ja eher häufiger Stuhlgang/Durchfall.
LG und frohe Festtage :-)
Hagemax
Beiträge: 825
Registriert: 24. Dezember 2016, 14:53

Re: Unklare Symptomatik - EPI?

Beitrag von Hagemax »

Hallo,
Glückwunsch!
Also Cola u gebratenes Öl ist nicht die optimale Ernährung. Also ich kann nur von mir sprechen, aber ich habe Autoimmun, (lese es auch bei vielen anderen), phasenweise vertrage ich alles u wenn ein. Schub kommt verträgt man kaum noch was.
Bei Dir hört es sich eher nach Reizdarm/Unverträglichkeiten an, aber ohne genaue Untersuchung kann man es nicht sagen.
Wenn du ständig Angst hast, gehe zu einem Psychologen.
Frohes Fest
Tinki
Beiträge: 10
Registriert: 3. November 2024, 21:30

Re: Unklare Symptomatik - EPI?

Beitrag von Tinki »

Um eine (behandlungsbedürftige) Epi zu diagnostizieren oder auszuschließen, würde ich an deiner Stelle mal den Stuhlfettgehalt bestimmen lassen.
Erhöhtes Stuhlfett kommt zwar auch bei anderen Erkrankungen vor, aber wenn der Wert im Normbereich liegt, hast du zumindest (noch) keine behandlungsbedürftige Epi und könntest das schon mal ausschließen.
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