Akute Pankreatitis, Ursache unbekannt. Wie geht es nach dem Krankenhaus weiter?

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Heidekraut
Beiträge: 1
Registriert: 3. Februar 2025, 12:30

Akute Pankreatitis, Ursache unbekannt. Wie geht es nach dem Krankenhaus weiter?

Beitrag von Heidekraut »

Guten Abend zusammen,

ich habe hier in den letzten 1-2 Wochen viel gelesen und das natürlich nicht ohne Grund, aber das geht hier wahrscheinlich jedem so.

Es geht um meinen Mann, er ist Anfang 50. Er befindet sich derzeit noch im Krankenhaus. Vor ca. 2,5 Wochen bekam er am frühen Abend sehr plötzlich sehr starke Schmerzen im Oberbauch und musste sich auch übergeben. Erst dachten wir noch, wir könnten selbst ins Krankenhaus fahren. Keine zwei Minuten später habe ich den RTW gerufen.

Die Diagnose lautet akute Pankreatitis unklarer Ursache, minimale Nekrose wurde im CT gesehen in der letzten Woche. Alkohol scheidet bei ihm als Ursache aus, er nimmt aber seit einigen Jahren Cholesterinsenker und die typischen Medikamente für Diabetes 2. Theoretisch könnte jedes dieser Medikamente das ausgelöst haben, eines davon wurde immer wieder genannt als mögliche Ursache auf der Intensivstation. Er lag 9 Tage auf der Intensivstation, eine Lungenentzündung wurde direkt am Anfang auch noch festgestellt ( hier denken wir, dass die schon da war nach einer Bronchitis vor Kurzem). Er wurde an zwei Tagen für jeweils mehrere Stunden ins künstliche Koma gelegt, weil man intubieren musste.

Nun ist er seit ca. einer Woche auf der normalen Station und wird wohl Anfang nächster Woche entlassen werden. Er bekommt zur Zeit noch Hydromorphon gegen die Schmerzen, das Antibiotikum ist er los (wurde wegen der Lungenentzündung gegeben). Und wir haben so viele Fragen...

1) Uns wurde gesagt, dass das Hydromorphon einen sehr festen Stuhl macht. Er bekommt ein Pulver, das den Stuhl weich machen soll. Ergebnis: Sehr flüssig! Wie kann man da unterscheiden, ob er nicht vielleicht sogar Enzyme (vorübergehend?) bräuchte? Elastase im Stuhl wurde nicht getestet bisher.

2) Die Angst ist da, dass es wieder passiert, weil er ja seine dauerhaften Medikamente weiternehmen muss danach. Die Ärzte können das auslösende Medikament nicht genau eingrenzen, heißt es. Kann man das überhaupt eingrenzen?

3) Wie läuft die Nachsorge ab? Durch einen Gastroenterologen? Durch den Hausarzt? Und wie wird die Entwicklung, der laut Aussage minimalen Nekrose kontrolliert?

Ich danke euch fürs Lesen, vielleicht greife ich jetzt auch in einigen Dingen den behandelnden Ärzten vor, die sich dazu äußern kurz vor der Entlassung. Mich interessieren aber eure Erfahrungen und Meinungen jetzt erstmal.

Viele Grüße vom Heidekraut
Mousetrix
Beiträge: 128
Registriert: 9. Januar 2025, 17:29

Re: Akute Pankreatitis, Ursache unbekannt. Wie geht es nach dem Krankenhaus weiter?

Beitrag von Mousetrix »

Das die Elastase nicht gemessen wurde ist komisch.... Also hatte er schon vorher Diabetes? ggf liegt schon länger eine Insuffizienz vor?
Jana
Beiträge: 313
Registriert: 29. September 2020, 17:29

Re: Akute Pankreatitis, Ursache unbekannt. Wie geht es nach dem Krankenhaus weiter?

Beitrag von Jana »

Ich würde zwecks möglicher EPI erstmal abwarten, bis er das Hydromorphon absetzen kann und wie sich dann die Verdauung einspielt. Das scheint ja bald der Fall zu sein. Bei Durchfall ist eine Elastase-Messung nicht aussagekräftig.

Ich würde nach Entlassung zum Diabetologen, und fragen, ob eines der Typ2 Medikamente für die Pankreatitis verantwortlich sein könnte (besonders diese GLP1 Spritzen scheinen für die Bauchspeicheldrüse nicht so optimal zu sein). Ggf. sollte dann ein Wechsel erfolgen, bei Typ2 gibt es ja einige Optionen zur Behandlung.

100% die Ursache finden, ist schwierig. Bei mir hieß es anfangs, dass Azathioprin (Medikament bei Morbus Crohn) die Ursache sein könnte. Auch jetzt, wo eine Autoimmunpankreatitis sehr wahrscheinlich ist, heißt es, ich solle vorsichtshalber dennoch nie wieder Azathiopron nehmen. Da man es einfach nicht zu 100% ausschließen kann, es ist zwar sehr unwahrscheinlich, aber riskieren möchte es keiner mehr.

Bei mir kümmert sich mein Hausarzt mehr um meine BSD-Geschichte als mein Gastroenterologe (für den Morbus Crohn). Deshalb würde ich einfach mal beim Hausarzt nachfragen und ggf. als 2. Option zu einem Gastroenterologen. Aber einer, der nicht nur Magen-Darm-Spieglungen durchführt.
DOKASCH
Beiträge: 386
Registriert: 18. Mai 2017, 20:26

Re: Akute Pankreatitis, Ursache unbekannt. Wie geht es nach dem Krankenhaus weiter?

Beitrag von DOKASCH »

Hatte heute morgen viel geschrieben und abgeschickt ist aber im Nirwana verschwunden.
Hatte 2017 eine nekrotisierende Pankreatitis.
Ich habe Movicol bekommen auch wegen Schmerzmittel, habe es aber nicht genommen. Ich kannte das Pulver ( bin oder war Krankenschwester ) . Ich hatte ja schon jahrelang immer wieder Durchfall und auch tägl. zwischen 3-6 mal stuhlgang. Ich habe keine verstopfung bekommen oder so sondern regelmäßig einmal am tag Stuhlgang und keiner hat wegen dem nachgefragt. Ich habe auf Intensiv was bekommen da ich eine beginnende Darmlähmung hatte aufgrund der Giftstoffe durch die nekrosen war mir aber nicht bewußt geworden wie schlimm es war oder ausgehen hätte können.
Antibiotika auch solange ich im Kh war.
Schmerzmittel konnte ich zuhause auch absetzen, hatte da keine Probleme nur die Angst vor dem essen. habe überall z.b. Krankenkasse Ernährungsberatung angerufen,keiner kannte sich aus . Es hieß immer nur leichte Vollkost. Ich war in heidelberg auch da keine Hilfe , solle weiter leichte vollkost und ja die entzündung könnte wieder kommen. Sie waren sehr nett aber es ist halt alles auf Chirurgie ausgelegt und nichts auf chronisch. Aber aus dem internet habe ich von heidelberg einen Aufbauplan nach Op herunter geladen und das hat mir doch einen Anhaltspunkt gegeben . In der zwischenzeit geht es mir gut ,Essen ist immer wieder ein Problem habe aber weniger Probleme damit weil ich gelassener damit umgehen kann.
Elastase wurde auch nicht gemessen ,habe ich erst hier aus dem forum gelernt und als ich meinen hausarzt darauf ansprach ( er war Oberarzt der Inneren vorher ) meinte er das bringt nichts, hatte keinen Durchfall usw. hat mir aufgezeigt was alles für eine erniedrigte Elastase sorgen kann. Er nahm mich schon ernst und meinte solange ich nicht an Gewicht verlieren würde bräuchten wir nicht messen. Damit komme ich gut zurecht und mache mich nicht verückt. Ich habe nach der Coronaimpfung mal Elastase messen lassen weil diese Impferei meiner Pankreas ordentlich zugesetzt hatte auch eine Coronainfektion 4 Wochen nach der 3 ten Impfung fing kurz an wie eine Entzündung dabei habe ich mich deswegen impfen lassen weil ich Angst hatte wieder so eine starke Enzündung zu bekommen. Ja es hat viel Zeit gebraucht bis sich meine Pankreas davon erholte und ich habe das gefühl dass sie seitdem wieder empfindlicher geworden ist. Seit einem halben Jahr nehme ich aufgrund Antibiotika nach Zeckenbiss Kijimea 53 advance und ich finde das tut mir gut und ich nehme es weiterhin.
Ich bin in meiner Hausarztpraxis gut aufgehoben und habe auch einen Gastroenterologen der Pankreaserfahren ist . Ich mache keine bestimmten regelmäßigen Untersuchungen deswegen wobei bei einem Vortrag im Dezember in meinem Heimatkrankenhaus der Chefarzt ( er war unter anderem auch in Bochum bei Prf. Uhl ) meinte ein MRCP jährlich bei chr. Pankreatitis angesagt wäre.
Ich hatte nach der Nekrose Pseudozysten die niemand aufgeregt hat ,heidelberg meinte die könnten in meinem Krankenhaus drainiert werde wenn ich Probleme damit hätte. Ein Jahr später waren sie verschwunden ( MRCP )
Ich habe noch nie geraucht, Alkohol in meinem Leben kann man an den Fingern abzählen und wenn dann nur wenig seit 10 Jahren gar nichts mehr.
Man hat ein Pankreas Divisum festgestell und in der Galle Sludge.
Ich habe schon in der Jugend Probleme gehabt wenn ich wo anders gegessen habe oder auf Angst auch mit erbrechen reagiert. Ich hatte 3 Entzündungen die letzte nekrotisierend und diese Steigerung macht mir Angst zwischen 2 und der dritten lagen 3 Jahre.
Diabetes habe ich nicht , ich muss bei körperlicher Anstrengung durch Sport etwas aufpassen da ich da gerne mal in Unterzucker gehe. Aber es gibt Zeiten wo das stärker ist und weniger. Ich muss öfters was essen da der BZ schnell wieder absinkt nicht gefährlich aber so dass ich es merke.
Ich habe Rehasport lange gemacht muss aber bei Übungen aufpassen mit dem Oberbauch da bekomme ich Übelkeit durch den Druck oder leichte schmerzen.
Ich habe auch erhöhte Cholesterinwerte und sollte nach Meinung der Ärzte Senker nehmen ,habe auch ausprobiert auch Alternativen wie Roter Reis aber ich vertrage sie nicht gut und nehme im Moment nichts außer Vitamin D 3 /K2 5000 i.E.tägl., Magnesium, und bei bedarf meine Bitterstoffe.
wegen der Angst die am Anfang sehr groß war eine neue Entzündung zu bekommen hat mir die Ärztin vom Med. Dienst ( mußte bei der Krankenkasse wegen Krankschreibung Wiederspruch einreichen ) Psychotherapie empfohlen hätte ich auch gemacht aber ich hatte damals keine kraft mich darum zu kümmern und jemand anderes hat es nicht gemacht wobei meine Tochter sich bestimmt gekümmert hätte darum wenn ich was gesagt hätte.
Das alles war der grund warum ich hier im forum bin. Bei einer Entlassung aus dem Kh 3 Mon. später , da wurde eine Woche lang nochmals alles durchgechekt allerdings war die Drüse noch sehr geschwollen und uneinsichtig wurde mir gesagt das ich eine chron. Pankreatitis hätte und man nichts machen kann. Ich muss sagen diese botschaft hat mir der junge Stationsarzt übermittelt . Ich bin sonst immer sehr gut behandelt worden aber da hatte ich das gefühl wie bei einer Krebsdiagnose das austherapiert angezeigt zu bekommen.
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