Whipple-OP Leben danach II

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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heinz05
Beiträge: 54
Registriert: 30. September 2008, 22:26

Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von heinz05 »

Hallo Forengemeinde, 5 Monate nach der OP möchte ich mal über meinen Zustand berichten. Seit 3 Wochen werde ich wieder in das Arbeitsleben eingegliedert, tägl 4-6 Std, damit habe ich keine Probleme. Körperlich bin ich auch wieder etwas leistungsfähiger geworden. Mein Gewicht vor OP < 90 kg danach 72 kg jetzt ca 78 kg. An Medikamenten nehme ich nur Kreon 3 X täglich a 25000 Einheiten. Essen kann ich was ich will außer den üblichen Verdächtigen wie Kohl, Kraut ect, allerdings nur kleine Portionen .Mit Alkohol habe ich keine Probleme. Während des Faschings und über die Feiertage habe ich ein wenig getrunken, jetzt ist Fastenzeit da trinken wir seit Jahren nichts mehr.
Bis hierher bin ich sehr zufrieden. Was mich etwas belastet ist ein ständiger Schmerz an der 2. OP Narbe. Das kann ich aber ertragen. Schlimmer sind die ständigen Blähungen. Ich habe es schon mit Medikamenten wie ImmoGas probiert. In der Werbung wird auch ein spezieller Joghurt angepriesen, nehme ich seit drei Wochen, alles ohne Wirkung. Gestern hat mir meine Frau den von Corinna empfohlenen Fenchel-Anis-Kümmel Tee in der Apotheke geholt. Erste Erfahrungen sind sehr gut, werde ich auf jeden Fall weiter nehmen. Heute wache ich auf mit Kopf- und Gliederschmerzen. Konnte nicht zum Arbeitsplatz und liege im Bett mit leichten Fieber. Das ist in diesem Jahr nun schon das vierte Mal dass mir das passiert, früher war ich alle paar Jahre mal krank. Immer die gleichen Symptome, Kopf,- Hals,- und Gliederschmerzen. Leichtes Fieber und schlapp. Dauert 2-3 Tage dann ist es wieder vorbei. Im Januar hatte die ganze Familie irgendwelche Infekte aber jetzt sind alle gesund. Auch am Arbeitsplatz hat mich vermutlich keiner angesteckt. Ab nächste Woche arbeite ich wieder voll da kann ich mir nicht leisten alle 2- 3 Wochen ein paar Tage krank zu sein. Mein Hausarzt ist z.Zt in Urlaub da kann ich nicht nachfragen.. Ich denke ich werde mit ordentlich mit Vitamin C anreichern um meine Abwehrkräfte zu stärken. Oder ?
So das ist meine Geschichte, kann man sicher nicht verallgemeinern. Wir sind eben alle einzigartig.
Aber eins steht für mich fest, lieber nee Whipple als mit einer Unsicherheit weiterleben. Für die,die ähnliches vor sich haben - auch wenn es etwas zwickt, geht alles vorbei und ist zu ertragen.

Viele Grüße
Heinz
Sirkka

Re: Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von Sirkka »

Hallo Heinz!

Schön dass du dich soweit erholt hast!
Den von dir erwähnten Joghurt, kann ich gar nicht ab. Davon bekomme ich Durchfall. Hab auch vieles ausprobiert! Wenn ihr einen Teeladen habt, da kann man auch hingehen und sich einen Tee mixen lassen! Habe gesagt, ich hätte gerne einen Tee gegen Blähungen, Bauchweh, Magen-Darm etc.... Sie haben mir einen mit Schafgabe, Ringelblume, Kamille, Melisse, Fenchel zusammengestellt und ich finde er hilft mir gut!
Mit deinen Erkältungen hört es sich so an, als ob dein Immunsystem etwas down ist! Wie du schon schreibst, stärke es mit Vitamin C! Viel Obst und Gemüse! Zink soll auch sehr gut sein!
Wünsche dir weiterhin alles Gute.... achja, mit Alkohol wäre ich vorsichtiger! Selbst ein kleines Gläschen, kann enorm Schaden anrichten an einer schon defekten Drüse und dann muss man erneut mit Komplikationen rechnen!! Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden... ist nur ein guter Rat....

Gruss Sirkka
heinz05
Beiträge: 54
Registriert: 30. September 2008, 22:26

Re: Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von heinz05 »

Hallo Sirkka,

das mit dem Alkohol wurde ja schon ausgiebig diskutiert. Ist es nicht so dass dies auch von der Vorgeschichte der Erkrankung abhängig ist. Meine Drüse war OK hatte ein Anhängsel in Form eines Tumores und wurde nun zur Hälfte entfernt. Meine Leberwerte sind auch OK. Ich kann sicher ohne Alk leben aber ein gutes Abendessen mit einem schönen Glas Wein lasse ich nicht gerne stehen. Ein bisschen Genuss und Lebensfreude wünsche ich mir schon. Ich werde mich auf jeden Fall aufgrund der positiven Erfahrungen mit den verschiedenen Teesorten beschäftigen. "Bübchen" Tee lässt grüßen,eben wie früher.

Gruß Heinz
uwe
Beiträge: 301
Registriert: 11. März 2008, 10:50
Wohnort: Dorsten

Re: Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von uwe »

[quote="heinz05"]Hallo Sirkka,

das mit dem Alkohol wurde ja schon ausgiebig diskutiert. Ist es nicht so dass dies auch von der Vorgeschichte der Erkrankung abhängig ist. Meine Drüse war OK hatte ein Anhängsel in Form eines Tumores und wurde nun zur Hälfte entfernt.

Ja, die Drüse war ok - aber nach einer Whippel OP ist sie krank...
und muß den Alkohol verarbeiten.
Ja, ja, vorher war vorher...
Tee ist auf jeden fall besser.


Tschüß
uwe
heinz05
Beiträge: 54
Registriert: 30. September 2008, 22:26

Re: Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von heinz05 »

Danke für die Ratschläge.

Nach Überwindung der OP-Nachwehen werde ich mich wohl oder übel mit dem veränderten Gegebenheiten auseinandersetzen müssen. Allerdings bin ich bisher immer ganz gut damit gefahren derartiges nicht in den Vordergrund zu stellen. Man rutscht, so meine Meinung, sonst leicht in die Rolle als Opfer ab.
Wie so viele schreiben "probieren was für einen persönlich geht" ich will als fünfziger noch etwas von meinem Leben haben. (hab ja leider nur eins)

Liebe Grüße
Heinz
Norbert
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Registriert: 11. März 2008, 10:55
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Re: Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von Norbert »

Hallo Heinz,

wenn es bei einem Gläschen Wein in Ehren bleibt, wird das deine Bauchspeicheldrüse bestimmt auch verkraften.
Kann mir vorstellen, wenn es zu deinen Gewohnheiten gehört, ab und an einen Schoppen zu trinken, dass es auch ein Stück Lebensqualität für dich ist.
Will hier nicht den Alkohol verunglimpfen, habe aber auch schon von Ärzten gehört, dass ab und an ein Gläschen nicht schadet. Vorausgesetzt, es bleibt die Ausnahme.

Viele Grüße

Norbert
bicolor
Beiträge: 9
Registriert: 17. August 2008, 14:43
Wohnort: Hannover

Re: Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von bicolor »

Hallo Heinz,
meine 'große' OP (Pancreas-CA) liegt jetzt mehr als 10 (!) Jahre zurück. Blähungen (med.=Meteorismus)machen wohl fast allen Pankreas-Patienten zu schaffen. Du solltest Deinen Hausarzt einmal bitten, einen Vitaminstatus zu machen;vielleicht fehlt Dir B 12?Ich könnte mir auch vorstellen, daß die 25.000'er Kreonmenge nicht ausreicht. Ich nehme heute noch zu jeder Hauptmahlzeit 2x 40.000'er Kapseln und evtl. für Zwischenmahlzeiten eine zusätzlich.
Rotwein schadet übrigens wirklich nicht - natürlich in Maßen getrunken. Bier kann ich z.B. überhaupt nicht vertragen, obwohl an lauen Sommerabenden ich gern mittrinken würde.
Man gewöhnt sich an alles -auch an das, auf was man leider verzichten muss: Auch ein eingeschränktes Leben ist lebenswert.
Liebe Grüße
bicolor
heinz05
Beiträge: 54
Registriert: 30. September 2008, 22:26

Re: Whipple-OP Leben danach II

Beitrag von heinz05 »

hallo bicolor,

denke die Dosierung von Kreon werde ich jetzt , wie auch Daniel schrieb, abhängig von der Art der Mahlzeit vornehmen. Auf jeden Fall war sie die letzte Zeit zu gering. Im Krankenhaus bekam ich 3 X 50.000, der Arzt während der AHB reduzierte auf 3 X 25.000, mein Hausarzt erhöhte wieder auf 3 X 50.000 und nachdem es mir besser ging reduzierten wir wieder auf 3 X25.000 Einheiten. Der eine sagte zum Essen und die Kapsel öffnen, in der Beschreibung steht ungeöffnet - man kann es sich wirklich heraussuchen. Ich habe leider immer noch nicht diesen sogenannten "Nachsorgekalender" von der Klinik erhalten. Angeblich soll er den Fahrplan für die weiteren Maßnahmen enthalten. Mal sehen ob er derartige Untersuchungen wie den Vitaminstatus vorsieht. Im Krankenhaus war ich Privatpatient, jetzt muss ich mich wieder mit der gesetzlichen sprich 2. Klasse begnügen. Da hat man ja fast schon ein schlechtes Gewissen wenn man die Arztpraxis besucht.
Mit dem Alk habe ich keine Probleme, habe vorher schon keine Mengen vertragen und werde jetzt sicher noch weniger trinken. Bier habe ich zwar schon getrunken aber es schmeckt mir nicht mehr so wie früher. Habe eh den Eindruck dass sich mein Geschmackssinn geändert hat.

Viele Grüße
Heinz
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