Hallo zusammen,
ich möchte den ursprünglichen Anlass dieses Threads "Übler Geruch nach 'Bäuerchen' " noch einmal aufgreifen.
Nach meiner zweiten Pankreas-OP, erste war in 02/2005 eine Duodenum erhaltende Pankreaskopfresektion in Bochum, in 10/2005, eine p.p. Whipple-OP auch in Bochum, hatte ich ebenfalls diese Probleme, und zwar bis heute. Damals sollte ich nach erfolgreicher OP an einem Donnerstag morgen entlassen werden. An dem betreffenden Mittwoch, also einen Tag vor der Entlassung, war ich bereits ohne Venenzugang, etc., also eigentlich schon reisefertig.
Dann aber, an dem besagten Mittwoch, bekam mir das Frühstück und das Mittagessen recht gut, keine Probleme. Ab etwa 14:00 Uhr, musste ich aufstoßen. Erst wenig, dann häufiger, und der Geruch wurde auch immer unangenehmer. Ich habe dann schon die Fenster geöffnet, bin zum Luftablassen auf die Toilette gegangen. Mir ging es auch zunehmend schlechter. Mir wurde übel. Ich bekam MCP und Vomex (Mittel gegen Übelkeit), aber nichts half. Zudem bekam ich zunehmend immer stärkere Schmerzen. Wohl der innere Druck, der nach hinten auf's Pankreas gedrückt hat? Um 16:30 Uhr musste ich mich übergeben, mehrmals. Massiv!!! und übelstriechend!! Dann dazu eine Schmerzattacke wie bei einem akuten Schub. Mir ging es wirklich schlecht. Ein Venenzugang war ja nicht mehr da. Der diensthabende Arzt hat eineinviertel Stunden gebraucht, um mir wieder einen Zugang zu legen: meine Arme und Hände waren zu dem Zeitpunkt derart zerstochen und da es mir so schlecht ging, waren die Venen auch so gut wie nicht zu erkennen, hatte sich alles zurück gezogen. Endlich bekam ich dann etwas Wirksames gegen die horrenden Schmerzen! Mittlerweile in Schocklage, wurde ich sofort in das Erdgeschoss (wer es in Bochum kennt, weiß was ich meine) zu den Untersuchungsräumen der Pankreassprechstunde (ggü. von Prof. Uhls Büro) geschafft, um zu untersuchen, ob sich nicht eine Anastomose (Stelle, an der z.B. zwei Darmabschitte oder Darm an Organ zusammengenäht worden sind) wieder geöffnet hat oder leckt. Des Weiteren hätte auch der Magenausgang bzw. diese Anastomose durch eine Entzündung soweit angeschwollen sein können, dass der Durchfluss unterbrochen oder ganz verschlossen sei. Gott sei Dank, war das nicht der Fall. Auch ein unmittelbar danach durchgeführtes CT brachte keinen Aufschluss. Wie so etwas weiter gehen kann, lässt sich auf Rudis Site (
http://www.ruscho.de) erfahren.
Am nächsten Tag wurde dann eine Kontrolle mittels Kontrastmittel der Magen-Darm-Passage unter Röntgen durchgeführt: Durchfluss etwas verlangsamt, noch als Folge der Operation, aber grundsätzlich in Ordnung.
Daraufhin durfte ich dann noch eine Woche länger bleiben, obwohl man einerseits nichts finden konnte, andererseits aber auch kein Risiko eingehen wollte, in dem man mich einfach so nach Hause entließ. Schließlich wohne ich gut dreieinhalb Fahrstunden von Bochum entfernt. Nicht wirklich viel, aber zu viel, um mal eben schnell vorbei zu kommen!
So, das war eigentlich nur die Vorgeschichte von dem, was sich danach bis heute regelmäßig ereignet: Dieses üble Aufstoßen mit anschließendem durch nichts abwendbare Übergeben. Mein Gastroenterologe bemüht sich wirklich, mir mit Untersuchungen, Medikamenten, etc. weiter zu helfen. Auch eine (recht unangenehme) Dünndarmuntersuchung mit Kontrastmittel (Röntgen nach Sellink) brachte keinen verwertbaren Aufschluss.
Im vergangenen Januar 2009 hatte ich eine turnusmäßige Gastroskopie. Leider (oder glücklicherweise?) hatte ich gerade an dem Tag wieder das selbe Symptom. Ich sagte das meinem Arzt, dass der Magen trotz angestrebter Nüchternheit wohl nicht ganz leer sei. Er wollte es dennoch versuchen, mit dem Hintergrund, zu sehen, wie der Magen und der Darm sich verhalten und was sich im Magen noch befindet. Das war dann sowohl für den Gastroenterologen als auch für mich sehr aufschlussreich:
Sowohl in der Speiseröhre, dem Magen als auch dem Dünndarm befanden sich zwar angedaute und flüssige, aber mittlerweile stark übersäuerte Nahrungsmittel und durch die Gärung bedingte Gase. In erheblichem Volumen. Der Arzt konnte diese flüssigen Bestandteile abpumpen, aber weder der Magen zeigte Bewegungen, noch war eine Peristaltik des Darmes zu erkennen. So kommt es zu, wodurch auch immer, Stillständen im Magen und Dünndarm, die einen Weitertransport unterbinden. Die Folge ist, dass der Körper sich dann der Entledigung dieser Inhalte bemüht. Da der reguläre Weg nicht funktioniert, wird der gesamte Inhalt, auch der aus dem Dünndarm, erbrochen. Das ist fürchterlich!!! Das würde ich nicht einmal meinem ärgsten Feind wünschen!!!
Mein Gastroenterologe meint, es könnte sein, dass bei einer OP ein Nerv beschädigt worden sein könnte, der für die Motilität in diesem Darmbereiche verantwortlich ist, ist aber Spekulation. Nun wird der Darminhalt einfach von den vorgelagerten Darmbereichen "weitergeschoben oder durchgedrückt", sofern das geht. Manchmal scheint es nicht zu funkionieren und kommt dann zu den beschriebenen Symptomen. Ich erhalte jetzt ein Medikament, das die Magenbewegung und Darmperistaltik aktiviert und verstärkt, um zu einem besseren Weitertransport der Inhalte zu kommen. Es funktioniert so einigermaßen, eigentlich nicht wirklich! Das Problem ist damit gundsätzlich nicht behoben, und die beschriebenen Symptome treten, wenn auch in etwas längeren Zeitabständen, immer noch fast regelmäßig, ohne Zusammenhang zu einer bestimmten Nahrung bzw. Ernährung, auf!
Meine Frage nun an Euch ist, ob jemand mit Ähnlichem zu tun hat, also weit über den unmittelbaren OP-Zeitraum hinaus, und was dagegen unternommen wird, bzw. die Ärzte raten, dagegen zu tun ist.
Vielen Dank vorab und weiterhin eine möglichst schmerz- und problemfreie Zeit, Euer
Pankreatix