Übler Geruch nach "Bäuerchen"

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Albatros
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Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Albatros »

Hallo an Alle,

erst einmal wünsche ich allen hier ein zufriedenes und weitgehend gesundes neues Jahr!
Bin selber nicht an Pankreas erkrankt, jedoch mein Lebensgefährte. Und da der mit PC so gar nichts am Hut hat ;) bin ich stellvertretend für ihn hier. Dies ist unsere "Geschichte":

Mein Mann leidet seit 2006 an Pankreatitis. Jedes Jahr mindestens 1 längerer Krankenhausaufenthalt. Am 05.August 2008 begann dann für uns der "Supergau". Ab 08.08.2008 13 Tage Intensiv-Station, 6 Tage Koma mit allen Schikanen! Akut, nekrotischer Verlauf, Multi- Organversagen. Und doch ÜBERLEBT! Entlassung Ende August, ohne jede weitere Behandlung durch Schmerzmedis oder Enzyme! Am 15.09. erneuter 2 1/2 wöchiger Krankenhausaufenthalt mit akuten Schüben. Nach der Entlassung Ende Sept. Schmerzmedis (Valoron -später durch Tilidin ersetzt-, Novaminsulfon-Tr.) Er konnte kaum Essen, geschweige denn es bei sich behalten! Ich hab dann im Netz gegooglt und das Pankreas-Zentrum NRW am St. Josefs-Klinikum in Bochum gefunden. Hab noch am selben Abend Kontakt mit Prof. Uhl per E-mail aufgenommen und am nächsten Morgen seine Antwort gehabt: "Sofort kommen". Unser Hausarzt fand mein Vorgehen (Kontaktaufnahme) voreilig und verwehrte die Einweisung mit den Worten: "Die wollen doch nur operieren, das ist nicht nötig!"

Nachdem es meinem Mann jedoch bis Anfang (3.11.) November immer schlechter ging, meinte er, ich solle doch mal Kontakt zu Bochum aufnehmen!! Ich tat dies abermals und bekam die Auskunft: frühstmöglicher Termin auf der Pankreas-Station Inter 2 erst em 24.11.08! Mein Mann konnte die Schmerzen bis 10.11. noch ertragen, dann hab ich ihn die 110 km nach Bochum gefahren! Er wurde als Notfall aufgenommen. Am 21.11. nach völliger Nahrungskarrenz, mit Morphium-Pflaster 50 Milligr. ausgestattet, entlassen um am 08.12. für die OP (Magenausgang-erhaltende Whipple, geplant für 10.12.08) wieder stationär zu kommen. Am 06.12. hab ich ihn wieder mit starken Schmerzen (trotz Schmerzpflaster!) als Notfall nach Bochum gebracht. Die 7-stündige OP hat am 17.12. stattgefunden (kein Karzinom). Er wurde am 27.12. aus dem Krankenhaus entlassen. :)
Nun liegt er seit seiner Entlassung auf der Couch, kann vor Schwäche kaum aufstehen und nur sehr schlecht essen (Völlegefühl, Übelkeit nach jeder Mahlzeit). Das Schmerzpflaster hat er immer noch und nimmt 3 mal tägl. Novamin-Tr. und selbstverständlich Kreon sowie Magensäureblocker. Er hat seit Anfang August 18 kg abgenommen, ist nur noch ein Häufchen Elend! Eine AHB ist beantragt. Jedoch glaub ich, dass er die im jetzigen Zustand gar nicht antreten kann. :cry:
Seit 2 Tagen habe ich ein neues "Phänomen" an ihm festgestellt: Wenn er aufgestoßen hat, riecht es nach "Schwefel" oder wie "faule Eier".

Hat irgend jemand von Euch eine Idee was das sein kann?
Liebe Grüße
Albatros

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yasmin75
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von yasmin75 »

hallo ein herzliches Willkommen


das mit dem üblen Geruch hatte ich auch
das ging weg dann kahm das wieder ging so bis 8 Monate
danach nie wieder habe auch meine Ärztin gefragt
leider konnte Sie mir darauf keine Antwort geben.



LG
Yasmin
uwe
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von uwe »

Hallo albatros,

ist ja noch nicht solange her,mit der OP.
ÜbelkeitundVöllegefühl hatte ich nach der Op auch extrem ( gleiche OP und Doc )
Wirdaber mit der Zeit besser, der zwölffingerdarm ist ja futsch, da läuft das essen erst mal aus neuen wegen, und die müssen sich erst dran gewöhnen...
um es mal Laienhaft auszudrücken.
Ohne Säureblocker gehts bei mir auch nicht.
Den rest bringt die Zeit...
Wenn derKörper solange mit so einer Krankheit und OP zu tun hatte, kannst du nicht erwarten, das du " über Nacht wieder fit wirst ".
Alles gute
uwe :daumenh:
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Martin R.
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Martin R. »

Hallo Albatros,

nach dieser schweren OP war bei mir der Zustand ähnlich, wenn nicht sogar schlechter.
Darum ist auch eine AHB so wichtig, wegen der Nahrungseinstellung und der kompletten postoperativen Aufbauphase.

Ich war 14 Tage nach der OP noch im KH und zur AHB bin ich ich auch "geschlichen"
Kann Euch nur wünschen, dass Ihr Geduld hat und mit den kleinen Schritten der Besserung zufrieden seid.
Die größeren Schritte kommen dann schon noch.

Alles Gute
LG aus Oberbayern

Martin
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Lutz Otto
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Lutz Otto »

:hallo: Albatros,

ich kann mich da nur meinen Vorrednern bzw. Schreibern anschließen.
Es brauch sicherlich Zeit, bis der Körper, den jetzigen Zustand anerkennt und sich alles halbwegs " normalisiert".
Erwartet bitte keine Wunder, und habt Geduld. So eine OP, ist ein gravierender Einschnitt im Leben.
Das eine AHB gemacht werden soll, finde ich gut. Bei mir waren damals drei Wochen geplant und geworden sind es dann sechs. Mir hat die AHB sehr geholfen. Mein Zustand nach der OP, war eher bescheiden - schön.
Ich wünsche deinem Lebensgefährten, viel, viel Kraft und alles Gute. :daumenh:

LG aus Magdeburg

Lutz
Ein herzlichen Gruß aus Magdeburg

Lutz Otto

AdP e. V. - Vorstrandsvorsitzender
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Albatros
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Albatros »

Danke für eure Antworten.

Ich entnehme fast allen Antworten, dass man vor allem Geduld haben muß. Und das ist genau der Haken, die hat mein Mann nicht! Er sagt immer wieder: Jetzt hab ich monatelang diese Schmerzen ausgehalten und dachte durch die OP wird es besser werden. Aber ich habe immer noch starke Schmerzen. Die hören wohl überhaupt nicht mehr auf.

Ich denke er hat eine gewisse "Gewöhnung" an diese Mittel, ebenso an das Schmerzpflaster! Man kann zusehen, wie er immer weniger wird. Das ist für mich eigentlich das Schlimmste, zusehen zu müssen und doch nicht helfen zu können!! Er liegt nur noch auf der Couch, steht lediglich zum Essen oder für die Toilette auf.
Die AHB wurde von Bochum nicht beantragt (weil so früh entlassen wurde hat die Sozialarbeiterin ihn nicht besuchen können-Feiertage!), hab das heute mit Hilfe der Krankenkasse nachgeholt.
Wie war das bei Euch nach der OP? Was geht in der AHB, wenn der Patient nicht in der Lage ist sich körperlich "anzustrengen". An Sport, Lehrküche, Gruppenarbeit etc kann er überhaupt nicht teilnehmen. Findet die AHB dann trotzdem statt?
Die Sachbearbeiterin der Krankenkasse sagte mir heute, dass, wenn er arbeitsunfähig aus der AHB entlassen würde, die AHB als Rentenantrag gilt! Und er die (Erwerbsminderungs-?) Rente dann nicht ablehnen darf weil sonst der weitere Anspruch auf Krankengeld erlischt.
Mein Mann übt einen sehr schweren Beruf aus, ist Gießereifacharbeiter. Wohl einer der schwersten Berufe die ich kenne!! Ob er je wieder in seinem Beruf arbeiten kann?

Ach, ich glaub das ist noch alles viel zu früh... also Zukunftsmusik. Mach mir schon wieder total nen Kopf und texte euch hier zu, sorry.

Danke nochmals für eure lieben Worte.
Liebe Grüße
Albatros

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Martin R.
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Martin R. »

Hallo Albatros,

bin auch in einem relativ schlechten Zustand in die AHB gekommen. Anfangs konnte ich auch nicht an den Programmen teilnehmen, aber die Kontrollen, die richtige Nahrungseinstellung bringt am Anfang auch was.
Ja die Geduld ist ein unendliches Thema, aber leider notwendig um diese Krankeit zu meistern.
Es kommen eben am Anfang nur sehr kleine Schritte danach etwas größere.

Wie es bei DEinem Mann mit seiner schweren Arbeit weitergeht ist schwer zu sagen. Es dauert bestimmt so 6 Monate bis man dazu etwas sagen kann.

Wünsche Euch alles Gute
LG aus Oberbayern

Martin
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Albatros
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Albatros »

Hallo Martin,

wir werden uns bemühen viiiiel Geduld auf zu bringen. ;) Und das mit der Arbeit vergessen wir am Besten für die nächsten Monate... Step by Step

Bin schon zufrieden, wenn er ein paar Stunden "schmerzarm" ist. Gestern hat er nur Marmeladenbrötchen (1 morgens, 1 abends) und 2 x o,1% Schokopudding gegessen. Zwischendurch seine geliebten Kekse (Russisch Brot). Und siehe da, heute morgen keine "großen" Probleme. Also der Kostaufbau war,ist und bleibt wohl schwierig!

Man sagt ja nicht umsonst : Versuch macht Klug! Wenn da nur nicht die Schmerzen nach falschen Versuchen wären. Das tut mir dann selber weh, wenn ich sehe wie er leidet!

In diesem Sinne wünsch ich einen schönen und schmerzarmen Tag :zw:
Liebe Grüße
Albatros

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Martin R.
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Martin R. »

Hallo Albatros,

ja das ist ein langer Weg mit der Nahrungsumstellung. Momentan ist zu viel Fett vermeiden wohl sehr wichtig.
Und bei dem "Süßen" ist Russisch Brot glaube ich ganz OK, hat ja fast kein Fett.
Bekommt Dein Mann etwas gegen die Schmerzen?
Wenn die Schmerzen auch krampfartig sind ist es wichtig das richtige Mittel dazu zu geben.

Was mir so am besten bekommen ist nach der OP:

Rindfleischsuppe mit Reis oder Nudeln
Kartoffelbrei mit Gemüse (nichts blähendes)

und einfach leichte Kost, aber lieber 6 kleine Mahlzeiten.
LG aus Oberbayern

Martin
Corinna B.
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Re: Übler Geruch nach "Bäuerchen"

Beitrag von Corinna B. »

Hallo Albatros, nach meiner Op war ich noch 14 Tage zu Hause und habe auf die AHB gewartet. Ähnlich wie Dein Mann - Sofa - Bett- Sofa, ab und zu mal ein paar Schritte raus. Ich war ängstlich, da ich alleine war.
In der AHB wurde das körperliche ganz schnell aufgebaut, in kleinen, aber sehr erfolgreichen Schritten.
Im nachhinein muss ich sagen, ich hätte früher auf den Beinen sein können, wenn ich einen Antrieb gehabt hätte - z.B. meinen Hund, der nach Berlin " ausglagert" war. So hatte ich einfach zuviel Zeit mich mit meinen Schwäche und meinen Schmerzen zu beschäftigen und mich hängen zu lassen. Aber wohlgemerkt - das gilt für mich!!
Mit lieben Gruß
Corinna B.

Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
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