Erfahrungen mit Pankreaszentren?

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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DiLuna
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Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von DiLuna »

Hallo liebe Forum-User!
Ist jemand von euch in den Pankreaszentren Heidelberg oder Bochum operiert worden? Oder kann mir Positives oder auch Negatives darüber berichten. Vielen Dank im Voraus. ;)

Liebe Grüße
DiLuna
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yasmin75
Beiträge: 1020
Registriert: 23. April 2008, 03:36
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Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von yasmin75 »

Hallo liebe Diluna,


ich wurde 2007 in HD operiert und war mit allem sehr zufrieden,
die Ärzte und das ganze Pflegepersonal alle top qualifizierte Menschen.
Alle nehmen sich die Zeit die du brauchst an Fragen zu stellen
und diese werden auch ausführlichst beantwortet.
Falls du noch weitere Fragen haben solltest kannst du das gerne per PN
machen.


LG
Yasmin
uwe
Beiträge: 301
Registriert: 11. März 2008, 10:50
Wohnort: Dorsten

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von uwe »

Hallo,
wollte nur kurz berichten:
2003 habe ich den Service in Heidelberg genossen,
2006 in Bochum.
Würde mich in beiden Krankenhäusern nochmal auf den Tisch legen.
Entscheidend wäre für mich der Weg nach Hause. Beim ersten mal bin ich 8 Tage nach der OP mit
dem Zug 500 km gefahren....
Muß ich nicht nochmal haben. Koffertragen is nicht.
In jedem Krankenhaus gibt es Leute mit denen man nicht so gut klarkommt.
Aber die Spezialisten sind in HD und BO.
Alles andere ist zweitrangig.

Alles gute
uwe
( Ach ja, ausführliche berichte gibt es im Archiv...)
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Pankreatix
Beiträge: 18
Registriert: 12. Dezember 2008, 02:41
Wohnort: Edewecht, bei Oldenburg i. Oldbg., Weser-Ems-Region

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von Pankreatix »

Hallo DiLuna,

da kann ich mich grundsätzlich den Aussagen von uwe anschließen, zumindest, was Bochum betrifft. Ich bin in Heidelberg lediglich in 2003 bei Herrn Dr. Singer zur Pankreassprechstunde und div. Untersuchungen gewesen. Kann somit das Umfeld der Station und Pflege nicht entsprechend beurteilen.

Aber in Bochum bin ich mittlerweile fünf Male gewesen. Bin in 02/2005 einer Duodenum erhaltenden Pankreas-Kopfresektion unterzogen worden, in 10/2005 einer Kausch-Whipple Operation. Dabei habe ich beim ersten Aufenthalt dort gut zwei Wochen, beim zweiten knapp drei Wochen verbracht. Die weiteren drei Aufenthalte waren eine Vorbereitungswoche zur dritten OP, diesmal als totale Pankreatektomie geplant, die aber am Abend vor der geplanten OP abgesagt wurde, weil wir uns ein andreres Prozedere überlegt hatten; die Aufenthalte vier und fünf, ebenfalls jeweils etwa eine Woche, waren auch Vorbereitungsuntersuchungen für eine weitere geplante Operation, die aber dann doch noch wieder verschoben wurde.

Diese Aufenthalte, auf zwei Stationen, waren sowohl vom pflegerischen, den Räumlichkeiten her, der Infrastruktur und den Ärzten absolut in Ordnung. Dass auch diese Menschen mal einen nicht so guten Tag haben, ist doch natürlich. Ebenso ist die Frage der Chemie zwischen dem Krankenhauspersonal und mir auch nicht objektiv sondern subjektiv nach all den menschlichen Kriterien zu beurteilen, die uns Menschen nun einmal ausmachen, oder auch nicht. Also nach meinem Empfinden auch alles in Ordnung und sehr verständnisvoll! Sowohl die Ärzte als auch das Pflegepersonal ist sehr gut geschult auf die Belange der am Pankreas operierten Patienten. Die Ernährung bzw. Ernährungs-Schulung ist mittlerweile auch gut auf die Pankreaspatienten abgestimmt. Weiterhin nehmen sich auch die Ärtze bei Fragen, auch von Angehörigen, in der Regel die Zeit, um hier entsprechend aufzuklären; gerade das vermisst man häufig in anderen Häusern!

Die Ernährung: Zu der Ernährung kann und muss ich sagen, dass die Küche eine wirklich sehr reichhaltige Auswahl zur Verfügung stellt. Jeden Tag vier "Menüs" zu Auswahl. Menüs deshalb in Anführungszeichen, da man die Zusammenstellung relativ frei wählen kann. Dazu kommt, dass das Essen frisch, recht angenehm "temperiert" (nicht lauwarm!!), reichlich und sehr schmackhaft ist! Nun bin ich an vielen Töpfen groß geworden und habe auch berufsbedingt viele Kantinen und Küchen kennengelernt. Diese zählt mit Abstand zu den moderneren Küchen, sowohl vom Geschmack als auch der Zusammenstellung her, insbesondere da die Ernährungsschulung der Pankreatektomierten dementsprechend ausgerichtet ist.


So verbleibe ich nun mit einem freundlichen Gruß und wünsche eine möglichst beschwerdefreie Zeit,

Euer Pankreatix
Mit freundlichen Grüßen

Ditmar A. Haag

Ehem. AdP. - Regionalgruppenleiter Oldenburg, Weser-Ems-Region
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Reinhard
Beiträge: 656
Registriert: 1. Mai 2008, 09:32
Wohnort: Bückeburg

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von Reinhard »

Hallo und guten Tag,
vor einem Jahr hätte ich auch vorrangig die Pankreaszentren Heidelberg oder Bochum aber auch die Häuser in Berlin, München, Hamburg, Magdeburg usw.vorgeschlagen. Vom Grundsatz hat sich dabei ja auch nicht viel geändert.
Was machen aber die top ausgebildeten Oberärzte aus diesen Häuser? Sie werden oftmals Chefärzte außerhalb der Zentren. Und sie sind gut. Die Aufgabe der AdP´s ist es unter anderen, Häuser herauszufiltern die den entsprechenden Standards entsprechen, und zwar über die verlangten zehn OP´s hinaus. Weiterhin sollte dabei interdisziplinär gearbeitet werden. Deshalb wird die Krankenhausliste auf unserer Website neu überarbeitet und zwar nach möglichst einheitlichen Standards. Diese werden wir (AdP) zusammenfassen und dann zur gegebenen Zeit veröffentlichen.
Tenor meiner Ausführung ist es, dass oftmals eine weite Anfahrt nicht notwendig ist, weil u.a. sogar vor Ort eine gute Behandlungsmöglichkeit besteht.
Bedenken sollte man auch, dass Operationen an der Pankreas für die Häuser gutes Geld bringen, da die Fallpauschalen hoch sein sollen. Aus diesem Aspekt ist natürlich immer etwas Vorsicht geboten. Aber wie gesagt, der AdP ist am Thema dran. Notfalls mal bei uns anrufen, ob uns das Haus bekannt ist.
Die Aussage eines Pankreaschirurgen, dass in den Top Häusern die Chefs doch nur immer unterwegs seien und die Arbeit von der O-Ärzten und Ass.-Ärzten gemacht werde, wollte ich dann doch nicht als Kriterium gelten lassen.
Zuletzt geändert von Reinhard am 1. April 2009, 14:28, insgesamt 1-mal geändert.
Lieben Gruß
Reinhard
Britta
Beiträge: 142
Registriert: 5. September 2008, 13:59

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von Britta »

Hallo zusammen,

jetzt muss ich mich auch nochmals lobend zu Wort melden. ich bin im letzten Jahr in Bochum operiert worden. Die Betreuung vor und nach der OP waren sehr gut. Das Pflegepersonal ist sehr gut geschult und hat dafür gesorgt, dass man schnell wieder auf die Beine kam. Prof. Uhl ist nicht nur fachlich sehr gut, sondern auch sehr nett.
Das Essen ist in Bochum eher sehr bürgerlich und nicht so ganz mein Fall, ist mehr so die 70ger Jahre Küche (aber jeder Jeck ist da ja anders und ich weiß, dass die meisten solche Dinge halt lieben).
Ich habe nach der OP immer noch Probleme mit den Leberwerte und der Verdauung. Schade finde ich, dass der Gastroenterologen bisher nicht einbezogen wurde. Ich mache öfters mal die Erfahrung, dass wenig interdisziplinär gearbeitet wird (das beziehe ich jetzt nicht auf Bochum). Selten werden Kollegen anderer Fachgebiete mit einbezogen. So gibt es in vielen Kliniken auch Abteilungen der Naturmedizin, aber um von deren Wissen partizipieren zu können, kann man nicht einfach einen anderen Arzt konsultieren, sondern muss dann die Abteilung wechseln. Echt kompliziert, aber das hat sicher abrechnungstechnische Hintergründe.

Gruß
Britta
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Reinhard
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Registriert: 1. Mai 2008, 09:32
Wohnort: Bückeburg

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von Reinhard »

Britta hat geschrieben:Hallo zusammen,

a.) Schade finde ich, dass der Gastroenterologen bisher nicht einbezogen wurde. Ich mache öfters mal die Erfahrung, dass wenig interdisziplinär gearbeitet wird (das beziehe ich jetzt nicht auf Bochum). Selten werden Kollegen anderer Fachgebiete mit einbezogen.
b.)So gibt es in vielen Kliniken auch Abteilungen der Naturmedizin, aber um von deren Wissen partizipieren zu können, kann man nicht einfach einen anderen Arzt konsultieren, sondern muss dann die Abteilung wechseln. Echt kompliziert, aber das hat sicher abrechnungstechnische Hintergründe.

Gruß
Britta
Hallo Britta,
Zu a.) nach meine Erfahrungen aus dem Bereich Minden-Hannover-Hildesheim wird hier bereits "umgedacht". Es wird immer mehr interdisziplinär gearbeitet, was frühe kaum möglich schien. Diese haben dann sogar eine Kassenzulassung. In Minden z.B. ist der Chefarzt der Gastro dort nur halbtags beschäftigt, die andere Zeit arbeitet er im Namen einer niedergelassenen Praxis :denk:
Zu b.) Wie meinst du das, die Abteilung wechseln? Wenn die keine Kassenzulassung haben dürfen sie Dich ambulant nicht behandeln, nur stationär.
Lieben Gruß
Reinhard
Britta
Beiträge: 142
Registriert: 5. September 2008, 13:59

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von Britta »

Hallo Reinhard,

ich meinte das so, dass ich dann innerhalb des Krankenhauses den Fachbereich wechseln müsste, also von der Chirugie in die Gastroentereologie- aber dann stationär.

Viele Grüße
Britta
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Reinhard
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Wohnort: Bückeburg

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von Reinhard »

Hallo Britta,
denke, dort wo der Behandlungsschwerpunkt liegt wird stationär behandelt, das andere kann doch im Konsil gemacht werden, oder?
Lieben Gruß
Reinhard
Herbert
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Registriert: 16. Dezember 2008, 18:39
Wohnort: Berlin

Re: Erfahrungen mit Pankreaszentren?

Beitrag von Herbert »

Hallo Diluna,

ich bin annähernd 2 Jahre von Heidelberg wegen eines Zystadenoms betreut worden und war eigentlich auch sehr zufrieden. Insofern kann ich das Pankreaszentrum empfehlen. Allerdings gefiel mir weniger, dass ich im Laufe der Zeit von mehreren Ärzten betreut wurde, die auch unterschiedliche Standpunkte vertraten. Als Patient fühlte ich mich dadurch sehr verunsichert. Letztendlich habe ich mich überall wo es nur ging, über zu empfehlende Krankenhäuser informiert und bin dann zur OP ins Ostalbklinikum Aalen (Prof. Siech) gegangen. Im Nachhinein muss ich sagen, es war fachlich und betreuungsmäßig die absolut richtige Entscheidung.

Liebe Grüße aus Berlin

Herbert
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