Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Sternschnuppchen
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Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von Sternschnuppchen »

Hallo, liebe Betroffene,
glücklicherweise bin ich endlich auf dieses Forum gestoßen und hoffe, dass Ihr mir vielleicht ein wenig mit Euren Erfahrungen und Ratschlägen weiterhelfen könnt.
Ich bin vor ungefähr 10 Jahren erfolgreich an einem Bauchspeicheldrüsenkrebs (Papillenkarzinom) operiert worden (nach Whipple). Er hatte noch nicht gestreut. Seit dieser Zeit hat sich mein Gewicht von 123 Pfund auf 100 Pfund reduziert (Größe 171 cm). Ich muss täglich 7 Mahlzeiten zu mir nehmen, um mein derzeitiges Gewicht halten zu können. Mein Leben spielt sich fast ausschließlich in der Küche ab. Mein Problem ist die VERDAUUNG. Obwohl ich blähende Speisen meide und zusätzlich noch viel Kümmel verwende, bin ich mit stark schmerzenden und fest sitzenden Blähungen belastet, die mich bis in die späte Nacht begleiten. Dazu kommt noch eine Laktose-Intoleranz, die, trotz der laktose freien Produkte (0,01 %), die ich zu mir nehme und dem zusätzlichen Lactrase-Medikament mich aufblähen lassen wie eine Tonne und sich mit den anderen "Pupsen" vermischen. An Lautstärke und Gestank ist das alles nicht mehr zu überbieten und eine Zumutung für mein engeres Umfeld. Dieses permanente "Analseufzen" (grins! trotz Schmerzen) ist nur noch schwer zu ertragen. Da ich täglich bis zu 20 Kreon-Kps (25.000) zu den Mahlzeiten nehmen muss (sonst Weichstuhl/Durchfall), und die von mir konsultierten Ärzte mir auch nicht wirklich weiter helfen konnten, bleibt Ihr meine letzte Hoffnung. Vielleicht habt Ihr ähnliche Probleme, so dass ich für jede Anregung dankbar wäre.
Danke, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt, meine mail zu lesen, um vielleicht darauf zu reagieren.
Herzlichst
Sternschnuppchen
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yasmin75
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Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von yasmin75 »

Hattest du einen Ernährungsberater?
Es sind ja nicht nur Kohl/Bohnen und Milch Erzeugnisse die Blähungen verursachen.
Nach jedem Essen würde ich mich als erstes mal hinlegen,damit die Nahrung langsam in die Därme gelangt,was auch enorm viel bringen kann und dazu beiträgt das man auch dort keine Schmerzen bekommt.Dazu achten das man nicht zu würzig,salzig,fettig ißt.
Wenn das alles nichts hilft,kann es nur dadran liegen das ihr Körper gegen irgendetwas noch so massivst angeht und mit diesen extremen Blähungen antwortet aber dies bezüglich kann nur ein Arzt oder Ernährungsberater ihnen genaueres sagen,wir hier können nur Vermutungen auflisten.



LG
Yasemin
Corinna B.
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Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von Corinna B. »

Hallo Sternschnuppe, wie schaut es bei dir mit "Zucker" in jeglicher Form aus, auch den versteckten?? Ic weiß das ich von Zucker riesiges Analaseufzen bekomme ( welch ein Wort!!).
Ich würde sehen mit einer Ernährungsberaterin in Kontakt zu kommen, wie schon von Yasmin vorgeschlagen, eventuell mit der Feststellung ob du gegen manche Nahrung allergisch bist, nicht nur Laaktose.
Mit lieben Gruß
Corinna B.

Wenn dies unser letzter Tag auf Erden wäre, würden wir ihn dann nicht lieber mit Liebe statt mit Verurteilungen verbringen?
Sternschnuppchen
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Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von Sternschnuppchen »

Hallo,
ja, ich hatte für eine längere Zeit eine Ernährungsberaterin, die mich bei der Nahrungszusammenstellung beraten hat, auch wegen den erhöhten Zuckerwerten, wenn ich mich nicht an die bestimmten Broteinheiten gehalten habe. Außer etwas Fruchtzucker (in Form von Obst) nehme ich keinen Zucker zu mir, weil er bei mir massive Bläh-Attacken bewirkt. Meinen Zuckerspiegel habe ich im Griff. Vor der Krebs-Op war ich nicht mit Blähungen belastet. Vielleicht liegt es an der neuen Verdauungskonstellation, da mir ein Teil des Magens, die Hälfte der Bauchspeicheldrüse, der Gallenblase und des 12-Fingerdarms fehlen. Das vermuten die Ärzte. Bei dem einen sind die Probleme vielleicht problematischer als beim anderen. Deswegen hätte ich mich gerne mit einem Whipple-Operierten ausgetauscht. Trotzdem danke für Eure Beiträge.
Gruß
Sternschnuppchen
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yasmin75
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Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von yasmin75 »

Hallo Sternschnuppchen,


da liegt doch eher das Problem,würd ich mal sagen,wenn ein Teil vom Magen weg ist,der Magenpförtner,kommt es zu früh oder spät Dumpingsyndrom,da kann man auch wenn es nur minimal ist,etwas lindern wenn man sich nach jeder Mahlzeit hinlegt.Sicherlich ist es bei ihnen sehr problematisch mit dem Zucker.Wenn sie mal was süsses Essen und es buchstäblich durchrutsch sagt der Körper zuviel Zucker oder umgekehrt zu wenig Zucker und wenn sie dann Insulin nehmen kann es sehr schnell passieren das sie zuviel Insulin nehmen.Dies bezüglich können wir oder ähnlich operierte wirklich nicht ihnen Raten dieses oder jenes zu machen.
Es wirklich nur ein Arzt kann.Gott sei dank wird aber heutzutage sehr darauf geachtet Magen erhaltend zu operieren.Ich wünsche ihnen alles Gute.



LG
Yasemin
gartenzwerg
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Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von gartenzwerg »

Hallo Sternschnuppe,
sind die "stark schmerzenden, festsitzenden Blähungen" auch da, wenn weniger Kreon eingenommen wird? Wenn es zu den von Ihnen beschriebenen Weichstühlen kommt?

Ich trau mich fast nicht zu fragen, aber Sie trinken genug und bewegen sich ausreichend? Sicher schwer umzusetzen, wenn sich das Leben in der Küche abspielt und Sie sicher wegen der Blähungen gehemmt sind, sich außerhalb der schützenden Wohnung zu bewegen?!

Vor 10 Jahren operiert, da sind Sie doch sicher Experte in eigener Sache?!
Ich wünsche Ihnen, daß Sie hier Hilfe finden ... bei so viel Erfahrungskompetenz der AdPler!
Heike
tula
Beiträge: 426
Registriert: 8. März 2008, 14:53
Wohnort: Neuwied

Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von tula »

Hallo Sternschnuppchen,
mein Mann wurde im Mai 1999 Whipple operiert. Seine Diagnose damals warm Pankreaskopf- CA. Ihm fehlen die Organe, wie Du beschrieben hast, einschließlich der Milz.

Zwei Jahre nach der OP waren bei meinem Mann, fast identisch, wie Du es beschrieben hast. Leider haben wir damals den AdP und somit das Forum, nicht gekannt. Durch das 'alte' Forum, später natürlich auch durch das 'neuen' Forum, wurde meinem Mann mit vielen guten Tipps, sehr geholfen.

Eine ganz wichtige Hilfe war zu erfahren, wie man Kreon, richtig dosiert, einnimmt. Diese Erkenntnis hat meinem Mann (und auch mir), viel Lebensqualität gebracht.

Wir haben damals errechnet wieviel Fett in der Mahlzeit ist und danach dann Kreon dosiert. Nach einiger Zeit hatte es sich so eingespielt und ohne große Rechnerei wird das Enzym nun genommen. Bei meinem Mann war es ganz wichtig, dass er KREON nimmt. Pankreon bringt ihm gar nichts. Die Pellets sind zu grob und werden nicht richtig verwertet.

Das Problem der Blähungen wird ein Gewhippleter wohl nie ganz los. Was wir festgestellt haben, je weniger Fleisch mein Mann isst, je weniger 'riecht' die entweichende Luft.

Heute kann mein Mann sogar Hülsenfrüchte essen. Es hat uns mal jemand den Tipp gegeben, das erste Kochwasser weg zu schütten, dann sind Hülsenfrüchte bekömmlicher. Bei uns wirkt es! Allen hier ist bekannt, was der Eine verträgt, das verträgt der Andere leider nicht.

Ich wünsche Dir, dass man Dir hier im Forum so brauchbare Tipps gibt, wie uns damals. Frag halt immer wieder.

LG
Ulla
Sei wer Du bist und sag, was Du fühlst. Denn die, die das stört zählen nicht und die, die zählen stört es nicht. (T. Seuss Geisel)
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Albatros
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Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von Albatros »

Hallo Sternschnuppe,

mein Mann hatte seine Whipple (magenerhaltend) im Dezember 08. Er hatte jedoch keinen Krebs.

Die Symptome, die du beschreibst, kennen wir auch sehr gut!! Jedoch hat Horst noch nie über Schmerzen bei diesen "Pupsattacken" berichtet. Er isst auch alles, ob Kohl oder Bohnen etc., immer mit der entsprechenden Menge Kreon 25.000. Dabei kommt er sicherlich auch an manchen Tagen auf 15 - 20 Kapseln, je nach Fettgehalt der Mahlzeit.
Bei Horst kommen Schmerzen nur dann, wenn er sich das "Puspen" verkneift. Allerdings haben die Ärzte in Bochum damals zu ihm gesagt, er müsse die Luft ungedingt ablassen, da er sonst starke Schmerzen bekommen kann. :arrow: Das tut er auch ganz ungehemmt :roll: :roll: Ist für die Umwelt manchmal nur schwer zu ertragen ;)

Meine Mutter sagt dann immer: Was keine Miete zahlt muß raus! Oder: Wer so spricht lebt noch!

Ich denke, jeder Körper reagiert, auch nach einer Whipple, individuell auf die neue "Innenarchitektur". Da hilft wohl nur ausprobieren. Vielleicht hilft dir ja eine besondere Teemischung aus der Apotheke, eigens auf deine Beschwerden gemischt? Ich nehme an du hast die diversen "Antiblähmittel" durchprobiert?
Liebe Grüße
Albatros

Das Leben ist wie ein Spiegel:
Wenn man hineinlächelt, lächelt es zurück!
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Lutz Otto
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Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von Lutz Otto »

Sternschnuppchen hat geschrieben:Guten Morgen,
wie stelle ich es an, dass ich auf bestimmte Beiträge von Euch reagieren und antworten kann und nicht nur allgemein? fragt eine, die mit ihrem Duft immer am "Markieren" ist und somit für ungewollte Distanz sorgt.
Gruß
Sternschnuppchen
Hallo Sternschnuppchen,

wir Alle hier, haben erst "erlernen" müssen, wie das Forum funktioniert oder wir die eine oder andere Funktion nutzen können.
Wenn du mal ein wenig Zeit hast, siehe bitte mal oben rechts unter: FAQ
Dort hat unser Admin sehr schön beschrieben, wie du alle Funktion des Forums anwenden kannst.

LG Lutz
Rumpelstilzchen

Re: Verdaungsprobleme nach Whipple-Op

Beitrag von Rumpelstilzchen »

hallo sternschnuppe,

20x Kreon(25.000)/Tag erscheint mir ein bisschen zuviel!!!!! ich bin auch gewhippelt, doppelt solange wie du, dafür aber totalpankreatektomiert. ich brauche max. 5Kreon(25.000)/tag. gut, anfänglich waren es auch ein paar mehr aber niemals über 10. und es ist schon richtig wie yasmin es sagt, nach dem essen immer kurz bequem hinlegen damit sich das (gut gekaute) essen leichter und ohne druck im "gedärm" verteilen kann. sonst artet das zu einem "dumping syndrom" aus und das tut weh!!

du schreibst, dass du anfänglich die dienste einer ernährungsberaterin in anspruch genommen hast. war das notwendig und hat sie die das richtige vermitteln können??? d.h. ballaststoffe so wenig wie nur irgend möglich, die kreons richtig nehmen (nur wenig wasser oder flüssigkeit) und zur richtigen zeit (z.b. 1. nach den ersten bissen, 2. um die hälfte, 3. deutlich vor ende).

du mußt dein verdauungssystem, so wie es eben heute ist erziehen, dass es wieder angepasst bestens funktionieren kann. ich kann dir sagen, dass ich heute ohne ausnahme alles essen kann selbst die zwiebelkuchen, schlachtplatten eben auch alles was gar nicht so gut sich anhört. halt eben 2.500 bis 2.800 kcal/tag nur um gewicht zu halten. um zuzunehmen dann muß es eben auch ein bisschen mehr sein. blähungen habe ich natürlich ab und auch; mich störts aber net!! schmerzen natürlich sind immer wieder begleitend aber das ist wieder eine ganz andere geschichte.

hoffe konnt´ ein bisserl helfen

Rumpi
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