Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

(Krebs, Entzündung, Operation, Nachsorge, Verdauung, Ernährung, Diabetes, Reha, Recht ...)

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Aphernos
Beiträge: 4
Registriert: 31. Januar 2025, 14:55

Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von Aphernos »

Hallo ihr lieben,

kurz zu mir, ich bin 41 Jahre alt und komme aus dem (schönen) Ruhrgebiet.

ich liege gerade noch im Krankenhaus weil ich extrem hohe Entzündungswerte hatte, welche aber relativ schnell runter gegangen sind.

Nach ein paar Untersuchungen wurde dann bei mir eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung diagnostiziert.
Dies wurde mir vor einer knappen Stunde mitgeteilt.

Um diese weiter zu beobachten, soll ich nun einmal im Jahr zur ambulanten Untersuchung.
Meine Blutwerte sind ansonsten im absoluten Normalbereich.

Ich habe natürlich den Fehler gemacht und mir Infos von Dr. Google gesucht.
Das diese chronische Krankheit nicht heilbar ist und zu Einschränkungen führt ist mir leider bewusst.

Nur verfalle ich gerade in einer Panik, dass die Lebenserwartungen doch wirklich so gering ist.
Ich Rauche nicht und trinke seit Jahren kein Alkohol.
Meine Ernährung ist auch relativ Gesund.

Ich weiß jetzt gerade überhaupt gar nicht weiter.
Wie seid ihr nach der Diagnose wieder zum Alltag zurückgekehrt?
Wo habt ihr Infos herbekommen und hat es euer Leben extrem verändert?
Wie habt ihr es euren Partner erzählt?

Ganz lieben Gruß
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TomKay
Beiträge: 386
Registriert: 30. Juli 2022, 16:31

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von TomKay »

Das mit der reduzierten Lebenserwartung ist eigentlich nur bei Alkoholikern ein Thema. Aber das liegt dann weniger an der Bauchspeicheldrüse, sondern daran, dass alle anderen Organe versagen. Mache dir keinen Kopf. Du hast eine normale Lebenserwartung. Hier gibt's einige Leute, die schon seit 30 Jahren mit einer CP rumlaufen und sich (abgesehen davon) bester Gesundheit erfreuen.

Und man kann auch ohne Bauchspeicheldrüse leben, das geht. Man bräuchte sie nicht. Dann muss man eben mit Enzymen substituieren und Insulin nehmen.

Lass Google links liegen und fokussiere dich auf dein Leben. Mit einer CP wirst du immer mal wieder eine Entzündung bekommen. Wann und wie oft, weiß leider niemand. Du kannst aber deinen Teil dazu leisten, dass es nicht so oft passiert:

- nicht rauchen
- nichts alkoholisches trinken
- viel Bewegung
- gesunde und ausgewogene Ernährung, frisch kochen, wenig Fertigessen bzw. aus der Dose
- Zuckerreduktion - je mehr desto besser (achte ich selbst aber auch nicht so drauf trotz EPI)

Und jetzt Kopf hoch :-)
Tom
thphilipp
Beiträge: 1561
Registriert: 2. November 2010, 07:17

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von thphilipp »

Erzähl doch mal, durch welche Untersuchungen diese Diagnose gesichert wurde.
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Liebe Grüße Thorsten
Betalka16
Beiträge: 127
Registriert: 25. Juni 2022, 10:04
Wohnort: Lütjensee bei Hamburg

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von Betalka16 »

Auch von mir: Kopf hoch!
Sei froh, dass es entdeckt wurde und du dementsprechend Vorsorge und Verhalten steuern kannst.
Ich hatte - vermutlich über Jahrzehnte - einen subklinischen Verlauf, bis es dann vor 3 Jahren eskalierte. Inzwischen war der Pankreas so stark kalzifiziert, dass eine Linksresektion notwendig war - da wird der Pankreas-Schwanz, Gallenblase und die Milz entfernt.
Mit gehts blendend, bislang kein Diabetes, Enzyme brauche ich selten - und mein Leben ist auch ohne Rotwein schön. In halbjährlichen Abständen mache ich eine Blutuntersuchen und einmal im Jahr MRCP oder Abdomen CT für eine Besprechung in der Klinik in Bochum, die mich auch operiert hat.
Joker
Beiträge: 17
Registriert: 9. November 2021, 12:16

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von Joker »

hallo Aphernos, lies die Nachricht von Tom und vergiss Dr. Google! Ich bin vor 8 Jahren in München am Whipple operiert worden. 2021 ist die Bauchspeicheldrüse entfernt worden. Mir geht es gut, ich esse alles. Mit dem Insulin und den Enzymen lernt man schnell umzugehen. Das ist ja alles bei deiner Diagnose nicht akut. Also, Kopf hoch und geniess ein langes Leben!
Aphernos
Beiträge: 4
Registriert: 31. Januar 2025, 14:55

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von Aphernos »

thphilipp hat geschrieben: 1. Februar 2025, 13:40 Erzähl doch mal, durch welche Untersuchungen diese Diagnose gesichert wurde.
Hallo ihr lieben,

vielen Dank für eure Antworten.
Ihr habt mir sehr geholfen, wie dieses hervorragende Forum ingesamt.

Bei mir lief es so, dass mein Hausarzt eine Gastritis vermutet hatte aber trotzdem mal die Entzündungswerte im Blut kontrolliert wollte.
Meine einzigen Symptome waren ganz leichte Bauchschmerzen im Oberbauch.
Knapp unter dem Solarplexus.

Die Entzündungswerte im Blut waren aber so extrem hoch, dass ich am nächsten Tag sofort in die Notaufnahme musste und auch dort behalten wurde.
Die Werte hatten sich im Krankenhaus aber schon halbiert und am nächsten Tag waren diese auch schon wieder fast im Normalbereich.
Das alles ohne irgendwelche Therapien oder Medikamente.

Um festzustellen wie diese hohen Werte zustande kamen, mir ging es körperlich absolut hervorragend, wollte man bei mir einige Untersuchungen durchführen.

Am letzten Tag im Krankenhaus wurde dann auch eine Magenspiegelung durchgeführt, wo man neben einer Gastritis dann auch, durch Einsatz einer speziellen „Sonde“ im Magen, auch kleine Vernarbungen an der Bauchspeicheldrüse feststellen konnte.
Einige Blutwerte (Lipase) waren wohl auch zumindest am ersten Tag doppelt so hoch wie der Normalwert und am zweiten Tag war der Wert wieder im Normalbereich.

Die Diagnose mit der ich dann entlassen wurde lautete Chronische Pankreatitis Cambridge 2.

Da wir leider nur vorläufigen Entlassungsbericht vorliegen haben, muss ich da noch ein wenig warten.
Mein Arzt hat mir aber schon eine Überweisung ausgestellt für eine weitere Magenspiegelung bei einem Spezialisten für eben chronische Bauchspeicheldrüsenentzündungen.

Diese Schmerzen im Oberbauch hab ich schon so 2-3 Jahre aber ganz ganz selten.
Meistens sind diese immer nach der Weihnachtszeit aufgetreten, wenn ich sehr fettig gegessen habe oder ein wenig Alkohol zu mir genommen habe.
Geraucht habe ich noch nie und Alkohol habe ich in ganz jungen Jahren getrunken, davon leider am Wochenende immer zu viel.

Der Alkoholverzicht fällt mir nicht schwer, da ich diesen eh schon vor Jahren komplett runtergefahren habe und nur zu Weihnachten/Silvester mal ein Sekt/Bier/Schnaps/Wein getrunken habe.

Meine Ernährung habe ich auch direkt umgestellt, dies fällt mir schwerer, da ich überhaupt nicht weiß was ich Essen darf.
Meine Partnerin und ich ernähren uns aber schon seit ein paar Jahren eher „mediterran“.
Ab und zu hat man dann gesündigt und bei einer Pommesbude angehalten und dann eben die typischen Weihnachtsessen bei der Familie welche bis in den Januar reingehen.

Hättet ihr vllt ein paar Tipps für die Ernährung? Gerade beim Frühstücken bin ich mir unsicher.

Ganz lieben Gruß und nochmal herzlichen Dank für eure Antworten.
thphilipp
Beiträge: 1561
Registriert: 2. November 2010, 07:17

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von thphilipp »

Diagnose Cambridge 2 ohne Endosono und MRCP?

Ohne wurden diese Untersuchung doch gemacht?
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Liebe Grüße Thorsten
Aphernos
Beiträge: 4
Registriert: 31. Januar 2025, 14:55

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von Aphernos »

thphilipp hat geschrieben: 5. Februar 2025, 15:00 Diagnose Cambridge 2 ohne Endosono und MRCP?

Ohne wurden diese Untersuchung doch gemacht?
Ohne MRCP aber mit Endosono.
Mousetrix
Beiträge: 129
Registriert: 9. Januar 2025, 17:29

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von Mousetrix »

Er hatte doch endosono. So verstehe ich das zumindest.
Aphernos
Beiträge: 4
Registriert: 31. Januar 2025, 14:55

Re: Diagnose chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Beitrag von Aphernos »

Mousetrix hat geschrieben: 5. Februar 2025, 15:45 Er hatte doch endosono. So verstehe ich das zumindest.
Richtig. Endosono hatte ich
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