Pantoprazol - absetzen?

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Matthiasj
Beiträge: 69
Registriert: 30. Januar 2024, 03:12

Pantoprazol - absetzen?

Beitrag von Matthiasj »

Hallo,
nach ppWhipple hatte ich Pantoprazol & Kreon verschrieben bekommen. Pantoprazol, damit Kreon es in den Darm schafft - der postoperativ saurer ist, der magensaftresistente Überzug der Kreon reicht lt. TU München nicht.
Kreon dosierte ich anfänglich wie empfohlen 2000 Einheiten/g Fett, mittlerweile einigermaßen erfolgreich etwas mehr „aus dem Handgelenk“/nach Erfahrung (und sicher genügend).
Und nach wie vor nehme ich Prantoprazol, allerdings in einer deutlich niedrigeren Dosierung als verordnet (2x 20).
Es gibt nun eine neuere Studie zu Brustkrebs und Betablockern, bei der letztere nicht wirklich günstig abschneiden vgl. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/cam4.71320
Darum die gefühlt ca. 10.000ste Frage zu Enzymen in diesem Forum: nehmt Ihr Prantoprazol? Habt Ihr es abgesetzt?
Ich überlege das - obgleich ich in niedrigster Dosierung ASS nehme (alle 2 Tage 20).
Danke,
m.
UschiPf
Beiträge: 119
Registriert: 23. Juli 2025, 18:00

Re: Pantoprazol - absetzen?

Beitrag von UschiPf »

Hallo Matthias,
ich hatte am 1. Oktober meine Whipple Op wegen chronischer Pankreatitis und nehme seither 1x täglich Pantoprazol 40mg. Ich habe meine Hausärztin Anfang November gefragt, ob ich damit schon aufhören darf und sie meinte, dass ich sie nurmehr jeden 2. Tag nehmen soll. Sicherheitshalber habe ich auch bei meinem Pankreaschirurgen nachgefragt, der aber meinte, dass ich diese Magenschoner unbedingt noch bis April nehmen muss - wahrscheinlich auch wegen Übersäuerung, keine Ahnung.
Jetzt nehme ich sie schon den 3. Monat, aber vom Blutbild her hat sich nichts großartig verändert.
Also 1/2 Jahr einnehmen, bis jetzt keine Schäden davon ;-).

Liebe Grüße, Uschi
Mama2016
Beiträge: 1
Registriert: 19. November 2025, 20:41

Re: Pantoprazol - absetzen?

Beitrag von Mama2016 »

Pantoprazol gehört ja nicht zu den Betablockern. Es sind Protonenpumpenhemmer. Der Bezug zu Brustkrebs stellt sich mir nicht dar. Aber natürlich haben sich PPI in der Langzeitanwendung nicht unerhebliche Nebenwirkungen.
Gela
Beiträge: 37
Registriert: 27. März 2025, 18:47
Wohnort: Hamburg

Re: Pantoprazol - absetzen?

Beitrag von Gela »

Hallo Matthias,
ich habe bis jetzt noch nichts davon gehört, dass die Einnahme von Protonenpumpenhemmern zu einer schlechteren Gesamtüberlebensrate bei Brustkrebs führen kann.
Ich weiß auch nicht so recht, was ich von der Studie halten soll.
Als Brustkrebspatient bekommt man Pantoprazol entweder weil man Sodbrennen hat oder weil man während der Chemotherapie eine angegriffene Magenschleimhaut hat, die es vor der aggressiven Magensäure zu schützen gilt.
In der Regel ist das ja nur eine zeitlich begrenzte Einnahme und keine Dauermedikation.

Nach einer Whipple OP sieht der Fall aber anders aus.
Als Bauchspeicheldrüsenpatient bekommt man Pantoprazol damit die Anastomose vom Magen zum Dünndarm vor der aggressiven Magensäure geschützt wird. Hier könnte es zu Blutungen, Geschwüren und Durchbrüchen kommen. Außerdem wirkt Kreon nur im basischen Milieu.
Deshalb wird Pantoprazol von den Ärzten in der Regel als lebenslange Dauermedikation verordnet.
Besonders die Pankreaschirurgen plädieren für die dauerhafte Einnahme, da sie schon häufiger entsprechende Komplikationen gesehen haben.

Ich selber nehme seit meiner Whipple OP im Juni 2023 jeden Tag 1x 40mg Pantoprazol.
Mir gefällt das ehrlich gesagt nicht - wegen der Nebenwirkungen wie Vitamin B12 Mangel und Osteoporose. Deshalb habe ich mich auch schon gefragt, ob ich es nicht absetzen kann.
Erst recht, wenn Pantoprazol laut der Studie eventuell auch noch eine Auswirkung auf die Gesamtüberlebensrate haben könnte…
Aber bis jetzt traue ich mich nicht das Pantoprazol abzusetzen, zumal mein Magen seit der Chemotherapie lädiert ist.

Es bleibt wohl eine persönliche Entscheidung… kann gut gehen muss es aber nicht…
Ich kenne sowohl jemanden der nach Whipple OP ohne die Einnahme von Pantoprazol mit einem Darmdurchbruch in der Notaufnahme gelandet ist, als auch jemanden der nach dem Absetzen von Pantoprazol keine Schwierigkeiten bekommen hat.
Falls man sich für das Absetzen entscheidet, dann sollte man das Pantoprazol auf jeden Fall langsam ausschleichen, wegen des Rebound Effektes.

LG, Gela
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